Kloster Bebenhausen (ehem. Holz- und Chaisenremise)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 101882968712  /  Datum: 09.12.2013
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Alte Rathausstraße
Hausnummer: 7
Postleitzahl: 79787
Stadt-Teilort: Oberlauchringen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Waldshut (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8337065002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Der massive Kernbau wurde um 1554 errichtet (d); in den einzelnen Nutzungsebenen ungeteilt und offen, handelte es sich um keinen Wohnbau. Ausgestattet mit einer Feuerstelle im Erdgeschoss, ist in erster Linie an eine feuersichere Werkstatt in Kombination mit Lagerflächen zu denken. In diesem Sinne kann die Feuerstelle auch mit der Trocknung von Nahrungsmitteln und anschließender Einlagerung in Verbindung gebracht werden. Auf eine wirtschaftlich ausgerichtete Funktion weisen auch die kleinen, einbruchsicheren Belichtungs- und Belüftungsschlitze hin. Um welche Lagergüter es sich letztlich handelte, vermag eine Quellenanalyse erleuchten.
Der Umbau zum Wohnhaus mit Fachwerkanbau erfolgt um 1683 (d).


1. Bauphase:
(1554)
Errichtung des massiven Kernbau um 1554 (d); er ist damit deutlich älter als der um 1578 (d) errichtete Staffelgiebelbau.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1580)
Die dendr. Dat. von Probe D8, demnach das Kellergebälk um 1580 (+/- 10 Jahre) ausgewechselt wurde, bringt diese Baumaßnahme mit der Erichtung des Staffelgiebelhauses in zeitliche Verbindung. Dessen unmittelbare Nachbarschaft mit angrenzender Stube und Schlafkammer ist möglicherweise auf die bewusst geplante Überwachung des Speicherbaus zurückzuführen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1683)
Umbau zum Wohnhaus mit angeschlossenem Fachwerkteil um 1683 (d); zu diesem Zeitpunkt war die Speicherfunktion des Steinbaus weitgehend eingeschränkt bzw. wurde sie durch den Fachwerkanbau zumindest teilweise ausgelagert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Außenansich / Wohnhaus in 79787 Oberlauchringen (24.09.2012 - Burghard Lohrum)
Abbildungsnachweis
Außenansicht / Wohnhaus in 79787 Oberlauchringen (24.09.2012 - Burghard lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude steht benachbart zum herrschaftlichen Staffelgiebelhaus Alte Rathausstraße 5. Letzteres wurde wie das Gasthaus "Zum Adler" um 1578 errichtet.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiger Massivbau, unterkellert, mit Fachwerkanbau und Frackdach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
(s. Konstruktion)
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach, einhüftig/Frackdach
Konstruktion/Material:
Der Bau gliedert sich in einen Massivbau und einen Fachwerkanbau:
Der Massivbau nimmt einen annähernd quadratischen Grundriss von ca. 6,50 x 7,00 m ein, wobei die Langseite mit abgewinkelter Flucht vor der Giebelseite des angrenzenden Staffelgiebelhauses verläuft. Einschließlich Keller besitzt der Unterbau drei Nutzungsebenen. Darüber war, über einem niedrigen Drempel ein traufseitiges Satteldach abgezimmert. Somit weisen die Giebel der Gebäude zueinander.
Der Keller erstreckt sich über den gesamten Grundriss und wenig darüber hinaus. Er weist ein firstparalleles, ursprünglich freigespanntes Eichengebälk auf. Im angetroffenen Zustand ist das Gebälk vielfältig durch Vormauerungen und Ständer unterstützt. Die Erschließung erfolgt über eine Kellertreppe an der Traufseite. Der eigentliche Hauszugang liegt seitlich von dieser Kellertreppe und führt über den vorgelagerten Fachwerkbau in das hochliegende Erdgeschoss des Massivbaus.
Im angetroffenen Zustand gliedert sich der Erdgeschossgrundriss in zwei Räume: in einen Küchenraum mit dem Treppelauf ins OG sowie eine Stube. Die Trennung der beiden Raumeinheiten erfolgt durch eine Fachwerkwand mit gefasten Türständern und wandhohen Blattstreben in den einfach verriegelten Wandfeldern. Das Wandrähm weist mit dem Deckengebälk keine konstruktive Verbindung (Verkämmung) auf. Von den drei Zugängen innerhalb der Traufwand ist wohl nur eine Öffnung als bauzeitlicher Bestand anzusprechen. So handelt es sich bei der Treppenverbindung zur vorgelagerten Fachwerkkammer um ein ehemaliges Fenster und der heutige Zugang liegt in einer deutlich ablesbaren Ausbruchstelle. Bliebe allein noch die Öffnung vor dem Treppenaufgang. Dass zumindest dieser Aufgang zum ältesten Bestand gehört belegt die Auswechslung des Treppenloches mit der entsprechenden Ausschmückung. Gleiches gilt für die Auswechslung eines ehemaligen Rauchfangs gegenüber. Bezogen auf die im Erdgeschoss vorhandenen Fenster ist allein die vermauerte Schlitzöffnung mit schräg verlaufender Laibung als bauzeitlicher Bestand anzusprechen.
Die Treppe in das Obergeschoss führt in einen kleinen Flur, welcher eine Kammer und ein Kaminraum erschließt. Die Trennung zwischen den beiden Räumen erfolgt durch eine weitere Fachwerkwand; sie ist jener im EG vergleichbar im Aufbau – auch hier sind Rähm und Gebälk ohne Verbund. Letzteres verläuft wie im Erdgeschoss quer zum Firstverlauf. Hinsichtlich der vorhandenen Fenster ist wohl nur die vermauerte Schlitzöffnung als ursprünglich anzusprechen. Eventuell trifft dies im übertragenen Sinn auch noch auf das Fenster im Giebel mit dem erneuerten Gewände zu. Hingegen ist sicher, dass es sich bei dem heutigen Zugang in den Fachwerkanbau um eine ehemalige Fensteröffnung handelte.
Bauzeitlich datiert das Treppenloch für den Aufstieg ins Dach. Von der ursprünglichen Dachkonstruktion, deren Satteldachform über die Massivgiebel nachvollziehbar ist, ist nur noch ein in der Dachschräge verbautes, in beide Massivgiebel eingemauertes Rähmholz erhalten.
Abgezimmert über einem niedrigen Drempel ist sowohl die entsprechend hoch liegende Binderbalkenlage wie auch das tragende Dachfirstständergerüst als Putzabdruck nachvollziehbar. Wie schon in den unteren Ebenen zählen auch hier die beiden Schlitzöffnungen zum bauzeitlichen Bestand.

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