Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Mühle

ID: 175438071312  /  Datum: 17.03.2014
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Heidbühlstraße
Hausnummer: 16
Postleitzahl: 88697
Stadt-Teilort: Bermatingen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Bodenseekreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8435005003
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 9,3538° nördliche Breite, 47,7336° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Kellhof, Kellhofstraße 6 (88697 Bermartingen)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Eine Mühle wurde an gleicher Stelle erstmals 1414 bezeugt (a).


1. Bauphase:
(1784)
Bauzeit 1784 (a), S 1783 (d):
Sechszonig-zweischiffiger, zweigeschossiger Stockwerksbau. Vollwalmdach. Erdgeschossaußenwände weitgehend aus Blockbohlen. Das gesamte Obergeschoss, aus zweiriegeligem Fachwerk mit Ziegelausfachung. Innenwände im Wohnteil aus zweiriegeligem Fachwerk, Bruchstein - und Ziegelausfachungen. Wandfelder im Erdgeschoss des Ökonomieteils mit Blockbohlen geschlossen.

Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

2. Bauphase:
(1850)
Größere Umbauphase um die Mitte des 19. Jh. (s, gk):
Errichtung des senkrechten Fachwerkgiebels auf der Nordwestseite anstelle eines früheren Vollwalmes.
Erneuerung der einstmals hölzernen Außenwände des Stalles in massivem Mauerwerk.
Nachträgliche Verbreiterung des Tennentores .
Im Obergeschoss wird die rückseitige, vormals in Fachwerk errichtete Außenwand im Bereich der Ökonomie (Mühlenteil, Tenne und Stallzone) massiv erneuert.
Entfernung eines anfänglichen Umganges im Obergeschoss des Mühlenteils.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)

3. Bauphase:
(1950 - 1970)
Veränderungen des 20. Jh. (s, gk):
Innenraumgestaltung und Ausstattung weitgehend 2. H. des 20. Jh.
Verkleinerung des Küchengefaches; Versetzen der Nordwand der Küche (1.04 a) um einen Balkenabstand nach Süden. Zusetzung des primären Kellerabganges in der Küche und Einbau des heutigen Abganges vom Querflur aus.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Ausstattung

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Mühlenraum nach Südosten / Ehem. Mühle in 88697 Bermatingen (12.02.2013 - A. Kuch)
Abbildungsnachweis
Östliche Stallwand / Ehem. Mühle in 88697 Bermatingen (05.02.2013 - A. Kuch)
Abbildungsnachweis
Mühlenraum Nordostecke / Ehem. Mühle in 88697 Bermatingen (05.02.2013 - A. Kuch)
Abbildungsnachweis
1. DG / Ehem. Mühle in 88697 Bermatingen (05.02.2013 - A. Kuch)
Abbildungsnachweis
Unterzug mit ausgestemmtem Wappen (Hirtenstab mit gekreuztem, Binde-und Löseschlüssel) / Ehem. Mühle in 88697 Bermatingen (05.02.2013 - A. Kuch)
Abbildungsnachweis
Eingang zum Mühlenteil, Nordansicht / Ehem. Mühle in 88697 Bermatingen (05.02.2013 - A. Kuch)
Abbildungsnachweis
Mühlenraum nach Westen / Ehem. Mühle in 88697 Bermatingen (12.02.2013 - A. Kuch)
Abbildungsnachweis
Westgiebel und nördliche Traufseite / Ehem. Mühle in 88697 Bermatingen (05.03.2013 - A. Kuch)
Abbildungsnachweis
Nördliche Traufseite und Ostgiebel / Ehem. Mühle in 88697 Bermatingen (05.02.2013 - A. Kuch)
Abbildungsnachweis
Querschnitt durch den Mühlenteil (rot: Rekonstruktion des einstigen Umgangs) / Ehem. Mühle in 88697 Bermatingen (20.03.2013 - A. Kuch)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhist. Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die ehem. Mühle liegt am nordöstlichen Ortsrand von Bermatingen und steht mit der Nordwestseite traufständig zur Heidbühlstraße.
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Mühle
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude nimmt etwa eine Grundfläche von 15,90 x 9,70 m ein; zweigeschossiges Satteldach mit Vollwalm auf der Südseite und senkrechten Fachwerkgiebel auf der Nordseite.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Unterbau ist konstruktiv in fünf unterschiedlich breite Querzonen und zwei etwa gleich breite Längsschiffe unterteilt. Der zweizonige Wohnbereich im südlichen Gebäudeteil, unter der westlichen Hälfte ein Balkenkeller.
Der Mühlenteil in der Mitte des Gebäudes, die straßenseitige Erdgeschossaußenwand mit rundbogigem Eingangsportal, flankiert von zwei Blockrahmenfenstern, ca.1,20 m nach innen versetzt, bildet unter den zwei darüber liegenden Kammern eine Art Arkade aus.
Auf den Mühlenteil folgt eine eineinhalb geschosshohe Tenne mit hohem Einfahrtstor, zuletzt ein Stallgefach mit Heuboden.
Der mittige Teil des Daches diente ebenfalls zu Mühlzwecken, der übrige Dachraum als Lager.
Der Mühlenteil selbst ist etwa 9,30 x 8 m tief. Nach Westen sind im Obergeschoss zwei Kammern ausgebildet, der östliche Teil öffnet sich über zwei Drittel der Fläche frei ins Obergeschoss bis unter das Dachgebälk, das auf einem Mittellängsunterzug aufliegt, der durch eine etwas dezentrale Holzsäule unterstützt wird.
Entlang der massiven östlichen Außenwand erstreckt sich die halbhohe etwa 2,60m tiefe Mahlbühne. Der westliche Bereich des Mühlenteils beherbergt im Obergeschoss zwei Kammern.
Die Befundlage verweist auf einen ursprünglich ca. 1 m tiefen Umgang, der den Kammern im Obergeschoss zum Mühlenraum hin vorgelagert war und sich auch über die gesamte Südwand des Mühlenteils fortsetzte und dort vermutlich in einem Außenzugang sowie in einer Stiege mündete, die hinab zur Mahlbühne führte.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Die historische Mühlentechnik ist bis auf wenige jüngere Transmissionsreste abgängig. Das Mahlgerüst aus Längsschwellen und Rähmhölzern und den dazwischen gezapften kräftigen Eichenständern stammt jedoch noch weitgehend aus der Bauzeit.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach mit einseitigem Vollwalm
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst, mehrstöckig
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Bohlen
    • Ziegel
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Das bauzeitliche, hölzerne Traggerüst ist stockwerksweise abgezimmert. Das Erdgeschoss ursprünglich weitgehend mit Außenwänden aus Blockbohlen.
Die östliche Außenwand des Mühlenteils, der nach Osten der Mühlkanal vorgelagert war, war im Erdgeschoss von Anfang an massiv aus Wacken- und Bruchsteinmauerwerk errichtet.
Das Sichtfachwerk mit relativ enger Ständerstellung ist zweifach ausgeriegelt, als Aussteifung dienen wandhohe gegenläufige Streben. Die Brüstungsfelder der Fensteröffnungen sind durch Rautenfachwerk hervorgehoben.

Dachkonstruktion:
Die Querbünde im 1. Dachgeschoss mit liegendem Stuhl. Als Queraussteifung dienen zwischen Stuhlsäule und Spannriegel gezapfte Kopfbänder.
Die Längssaussteifung in den Bundfeldern erfolgt durch eine zweifache Ausriegelung und riegelüberblattende gegenläufige Streben, die fußzonig in eine fünfkantige Stuhlschwelle und kopfzonig in ein fünfkantiges Stuhlrähm gezapft sind.
Das 2. Dachgeschoss ist als einfacher Spitzboden ohne Stuhl konstruiert.

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