Ehem. Sägewerkhalle, sog. Zeppelinhalle
Datenbestand: Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Richtbergstraße |
Hausnummer: | 8/10 (?) |
Postleitzahl: | 79424 |
Stadt-Teilort: | Auggen |
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Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8315004001 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 47,8077° nördliche Breite, 7,5824° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Zwei Scheunen, Ellengurt 9 (79424 Auggen)
Winkelgehöft, Parzellennummer: 263, Jeremias-Gmelin-Straße 12 (Auggen)
Bauphasen
Bei der Sägerwerkhalle in Auggen handelt es sich um die in Teilen noch erhaltene Luftschiffhalle Baden-Oos, deren Grundstein 1910 gelegt wurde. Der Versailler Friedensvertrag bedeutete das Ende der Luftschifffahrt in Baden-Oos. 1921 wurde der Abbruch der Halle empfohlen. Der Baden-Badener Bauunternehmer M. Wassermann ersteigerte am 14. April 1921 die Halle.
1923 tauchen wieder Teil der Halle auf, als die Gebrüder Himmelsbach eine Holzkonservierungsfirma mit Verwaltungsgebäude und Wohnsiedlung des Karlsruher Architekten Karl Caesar in Auggen errichteten. Die ehem. Luftschifffahrthalle wurde als Sägehalle, nur unter Verwendung der Bogenkonstruktion und ohne den unteren Teil, wiederaufgebaut. Sie diente der Fertigung der Bahnschwellen aus Holz. Im Mai 2022 wurde das Sägewerk der Karl Richtberg GmbH stillgelegt.
(1910)
Die Halle bestand ehemals aus einer weitmaschigen mit Backstein ausgeriegelten Eisenfachwerkkonstruktion aus Bögen, die auf Stützen lagen. Diese Bögen wirkten äußerlich wie eingespannte Rahmen, waren aber als Viergelenkbögen konstruiert. Diese Viergelenkbögen konnten je nach Belastungsfall, wie zum Beispiel Wind, mithilfe eines sperrenden Wechselgelenks
Druck- und Zugkräfte ausgleichen. Durch zusätzliche Passstücke an den Gelenken wurden auch kleine Montageungenauigkeiten und Setzungen vermieden. Ihre Abmessung betrug 157 m Länge, 29,30 m Breite und 28,10 m Höhe (12,40 m bis zur Traufe). Zur optimalen Ausleuchtung der Halle befanden sich an den Längs- und Giebelseiten hohe Fensterfelder, je 20 an den Längsseiten, und darüber hinaus unter dem Dachfirst ein spitzgiebeliges Oberlichtband. Der Hallenboden war mit Zementplatten ausgelegt und das Dach mit Asbestzementtafeln gedeckt. In der Halle befanden sich an den Längsseiten sowie unter dem First Laufstege mit Geländern und eine in Längsrichtung verschiebbare Arbeitsbühne. Das zweiflügelige Drehtor an der östlichen Giebelseite konnte über einen Kurbelmechanismus komplett geöffnet werden. Neben der Bergefunktion für Luftschiffe hatte die Halle eine Wohnung und Büroräume an der Südwestseite sowie Arbeiterunterkunftsräume und ein Pförtnerhäuschen an der Südostseite. Außerhalb an der Südseite befand sich noch eine 88 m lange und 12 m breite Werkstatt mit verschiedenen Schuppen, an der Südwestseite zwei Gleisanschlüsse zur Luftschiffhalle und einer zur Werkstatt sowie eine Verladerampe nahe dem Anschluss zur Eisenbahn. (aus: Antje Gillich: Gigantische Hallen für die „Riesen der Lüfte“ (Teil II). Das bewegte Schicksal der Zeppelinhalle von Baden-Oos, in: Denkmalpflege in Baden-Württemberg 1, 2014, S. 22-25, S. 23-24.)
- Skelettbau
- Eisen- und Stahlskelett
(1921)
(1923)
Zugeordnete Dokumentationen
- Photografische Bestandsaufnahme
- Literaturnachweis
Beschreibung
- Siedlung
- Randlage
- Gewerbe- und Industriebauten
- Sägewerk
Zonierung:
Konstruktionen
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Backstein/Lehmziegel
- Skelettbau
- Eisen- und Stahlskelett