Bandhaus (Schloß Presteneck)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Peterhof (ehem. Stadthof) des Klosters Sankt Peter auf dem Schwarzwald

ID: 154468264211  /  Datum: 08.09.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Niemenstraße
Hausnummer: 10
Postleitzahl: 79098
Stadt-Teilort: Freiburg

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Freiburg im Breisgau (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8311000000
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 47,9948° nördliche Breite, 7,8475° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Der Peterhof, ehemaliger Stadthof des Benediktinerklosters St. Peter auf dem Schwarzwald, umfasste einst ein dreimal so großes Grundstück und gehörte damit zu den größten Liegenschaften in der Stadt. Erhalten hat sich von dieser Anlage das Hauptgebäude an der Niemensstraße mit tiefen Gewölbekellern, Wendeltreppenturm und Renaissancekapelle. Das Gebäude wird zurzeit für die Universität umgebaut. Das Universitätsbauamt nutzte die Gelegenheit und gab eine bauhistorische Untersuchung in Auftrag, die Erstaunliches zu Tage förderte: Im Peterhof konnten mittelalterliche Bürgerhäuser freigelegt werden, die im 16. und 18. Jahrhundert zum heutigen Peterhof umgebaut wurden. Die Baubefunde und bisher unbekannte Ansichten und Urkunden ermöglichen es nun die komplexe achthundertjährige Bau- und Nutzungsgeschichte des Hofs nachzuzeichnen.
Im Mittelalter standen an Stelle des heutigen Peterhofs drei Häuser, deren zweigeschossige Tiefkeller durch große Torbögen vom Hof aus zu betreten waren. Diese Bürgerhäuser aus dem 12. und 13. Jahrhundert wurden ab 1492 vom Kloster St. Peter im Schwarzwald systematisch aufgekauft. Als schließlich auch das Eckhaus „Zum Hasen“ im Klosterbesitz war, ließ Abt Gallus Vöglin 1585-87 (i) die Häuserzeile zum repräsentativen Klosterhof umbauen. Durch vier Inschriften am und im Haus hat er sich verewigt. Die mittelalterlichen Häuser erhielten neue Fassaden mit Stufengiebel und eine Wendeltreppe. Das Haus rechts des Treppenturms wurde, etwas abgerückt von der Straße, vollständig neu errichtet. Hier waren Küche und Speisesaal sowie ein aufwendig stuckierter Festsaal im Obergeschoss untergebracht. Noch prächtiger geschmückt war die Kapelle, die freistehend erbaut wurde und an ihren Rundfenstern erkennbar ist. Unter ihr liegt der gewölbte Archivkeller. Wirtschaftsbauten wie Ställe, Scheune („Scheuer“) und Speicher („Fruchtschütte“) schlossen sich an. Die verschiedenen Bauten zeigen die vielfältige Nutzung des Peterhofs. Als Wirtschaftshof diente er zur Lagerung und Verkauf von landwirtschaftlichen Erträgen wie Getreide und Wein. Im Haupthaus wohnten der Verwalter und die an der Universität studierenden Klosterbrüder.
Außerdem war eine vornehme Wohnung mit prächtigem Kachelofen als städtisches Absteigequartier des Abtes vorhanden. Die Abtsstube diente ebenso wie der Festsaal repräsentativen Zwecken, schließlich führte St. Peter den Vorsitz im breisgauischen Prälatenstand, der klerikalen Standesvertretung in Vorderösterreich. Die Akten lagerten im Archivgewölbe unter der Kapelle. In Krisenzeiten brachte man dort auch den Klosterschatz in Sicherheit.
Nach den Nöten im Dreißigjährigen Krieg und den folgenden Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und Österreich waren erst im 18. Jahrhundert wieder Modernisierungen möglich. 1730 wurde der Freiburger Stadtbaumeister Johann Georg Bechter beauftragt, zwischen dem „alten Bau“, dem Vorderhaus und der Kapelle „einen neuen Weinkeller und darüber ein Archiv zu erbauen“. Im Obergeschoss richtete man „einige Kammern für den Herrn Abt selbst“ ein. Am Tor dieses Flügelbaus ist noch heute die Jahreszahl „1731“ mit den Initialen Abt Ulrich Bürgis zu lesen. Und er plante weitere, wesentlich umfangreichere Neubauten. Um 1737 hat er vermutlich den Voralberger Baumeister Peter Thumb mit der Umgestaltung des Vorderhauses beauftragt. Nach den Plänen Thumbs entstand damals die Klosterkirche St. Peter neu. Der umtriebige Baumeister war auch an St. Trudpert im Münstertal und in der Birnau am Bodensee tätig. Wären seine Entwürfe umgesetzt worden, stände heute in der Freiburger Altstadt ein Barockschlösschen. Doch der Tod des Abtes 1739 und ein weiterer Krieg verhinderten die Ausführung. Knapp dreißig Jahre später griff Abt Philipp Jakob Steyrer das Projekt wieder auf, allerdings in reduzierter Form: Stadtbaumeister Johann Jakob Häring vereinheitlichte 1766 die Fassaden und das Dach und ließ ein neues Hauptportal - das heutige – einbrechen. Repräsentativen Ansprüchen sollte vor allem das Innere genügen, wo man mit einer barocken Freitreppe den Residenzschlössern nacheiferte. Treppenturm, Festsaal und Kapelle mit ihren nun veralteten Renaissanceformen behielt man dagegen bei – ob aus Kostengründen, Tradition oder Pietät gegenüber dem Vorgänger, ist schwer zu entscheiden.
1806 wurde der Peterhof wie das gesamte Kloster verstaatlicht und die großherzogliche Domänenverwaltung zog ein. Wer einst dem Klerus Pachtgebühren und Zehnten schuldete, übergab sie nun an derselben Stelle dem Staat. Nach einer kurzzeitigen Nutzung als Bertoldgymnasium richtete sich 1869 das Militär im Peterhof ein. 1925 war das Badische Weinbauinstitut Hausherr, während im einstigen Stall die Jugendherberge eingerichtet wurde. Der Luftangriff am 27.11.1944 traf das Vorderhaus schwer: das Dach und alle Balkendecken verbrannten. Nur die Grundmauern und die gewölbten Räume wie Keller, Archiv und Kappelle blieben - bis heute - erhalten. Der Wiederaufbau 1957-61 orientierte sich im Äußeren an den alten Formen, während im zerstörten Inneren ein modernes Universitätsgebäude entstand. Dieses moderne Innere ist nun selbst in die Jahre gekommen und wird für die Juristische Fakultät umgebaut. Auch die Kellergewölbe werden behutsam erneuert und als Veranstaltungsort für die Universität nutzbar gemacht.


1. Bauphase:
(1100 - 1190)
Mindestens drei Gebäude standen im Hochmittelalter im Bereich des späteren Vorderhauses des Peterhofs, davon zwei vermutlich schon im 12. Jahrhundert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1200 - 1290)
Im 13. Jahrhundert (a) dürfte die Niemensstraße eine geschlossene Straßenfront aufgewiesen haben. Mindestens drei Gebäude standen im Bereich des späteren Vorderhauses des Peterhofs. Das Eckhaus war vermutlich das im 16. Jahrhundert namentlich belegte Haus „zum Hasen“.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1318)
Der Umbau des Nord-Hauses kann nur annährend datiert werden. Anlass zum Einbau des breiten Kellerzugangs dürfte der Wandel des Erdgeschosses zum Keller nach der Aufschüttung der Niemensstraße um 1180/1200 gewesen sein. Die breiten Bogenöffnungen vom Hof zum Keller sind in Freiburg im 13. Jahrhundert üblich. Etwas genauer läßt sich möglicherweise der Bau des Nordwest-Hauses fassen: Sein unregelmäßiges Bruchstein-Wacken-Mauerwerk verweist auf das 13./14. Jahrhundert als Entstehungszeit. Sollten die wiederverwendeten Balken aus dem ursprünglichen Bau stammen, wurde das Haus um 1318 (d) errichtet.
1318 (d) Balken der ehem. Zwischendecke im Keller des NO-Hauses D1: jünger 1254, D2: W 1317/18 (dendrochronologische Datierung B. Lohrum, Ettenheimmünster)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1492)
Das Benediktinerkloster St. Peter im Schwarzwald erwarb ab 1492 einen großen Gebäudekomplex an der Löwen-, Peter- und Niemensstraße. Ende des 16. Jahrhunderts wird dieser zum repräsentativen Stadthof des Klosters umgebaut.
Möglicherweise schon in die erste Ausbauphase des Peterhofs ab 1492 gehört der Wendeltreppenturm, der zu den schlichtesten Anlagen seiner Art in Freiburg zählt und keinerlei Ähnlichkeit mit den reichen Renaissanceformen des Festsaals und der Kapelle hat. Wilhelm Arnold Tschira datiert den Turm um 1500. Die unter Abt Vöglin errichteten Bauten sind sehr gut über die vier Bauinschriften, urkundliche Nennungen und stilkritische Vergleiche zu datieren.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1585 - 1587)
Die grundlegende Umgestaltung des Areals wurde vor März 1585 begonnen und 1587 abgeschlossen.
Zunächst hat man das Nordost-Haus zum Teil niedergelegt und dann das Hauptgebäude umgestaltet (Türsturz 1585 (i), Wappenkartusche am Turm 1586 (i)). Als letztes folgte 1587 (s) die Kapelle. Stilistisch sind die Stuckausstattungen des oberen Saals im Nordost-Haus und der Kapelle sowie die Ornamente der Inschriftentafeln zeitgleich.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1596)
Wesentlich schlichter ist das 1596 errichtete Tor zur Löwenstraße, möglicherweise wurde es auch später purifiziert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1700 - 1799)
Frühestens dem 17. Jahrhundert gehören die Werksteine des Vorbaus vor dem Kapellenkeller und das hofseitige Tor des Flügelbaus (Phase IV) an; vermutlich sind es Teile eines jüngeren Umbaus, die im 18. Jahrhundert als Spolien verwendet wurden.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Bauphase:
(1730 - 1731)
Im Laufe des 18. Jahrhunderts wandelte sich der Peterhof in mehreren Umbauphasen zu einem der großen Barockgebäude Freiburgs. Zunächst wurde ab 1730 der Flügelbau (1731, i) zwischen dem Altbau des 16. Jahrhunderts an der Niemensstraße und der Kapelle eingefügt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

9. Bauphase:
(1737)
Dass mit den 1730-34 errichteten Bauten die Bestrebungen zur Erweiterung des Stadthofes nicht erloschen, zeigt sich schon 1737, als die Abtei ihren Grundbesitz arrondiert, indem sie Gelände der „alten Münze“ erwirbt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

10. Bauphase:
(1744)
1744 wurde Freiburg durch französische Truppen belagert. Bei der Beschießung der Stadt wurde auch der Peterhof beschädigt. Danach folgen mehrer Umbaumaßnahmen des 18.Jh.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

11. Bauphase:
(1766 - 1767)
Der Umbau 1766/67 modernisierte den Altbau des 16. Jahrhunderts und fasste ihn mit dem Flügelbau zu einem spätbarocken Gesamtbau zusammen. Stadtbaumeister Johann Jakob Häring vereinheitlichte 1766 die Fassaden und das Dach und ließ ein neues Hauptportal - das heutige – einbrechen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

12. Bauphase:
(1768)
Die Abts-Kapelle wird 1768 restauriert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

13. Bauphase:
(1806)
Die Auflösung des Klosters St. Peter 1806 und der damit verbundene Besitzerwechsel im Peterhof hatten für die Keller kaum Veränderungen zur Folge, da sie weiterhin für die Weinlagerung genutzt wurde. Erst im 20. Jahrhunderts griff man mit der Betonierung der Böden weitgehender in die Bausubstanz ein.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

14. Bauphase:
(1874)
1874 (a) Bau einer Militärbäckerei
Betroffene Gebäudeteile:
keine

15. Bauphase:
(1913)
Vermietung an Militär, Bezirkskommando Freiburg bis 1.7.1919.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

16. Bauphase:
(1924 - 1931)
1924/25-1931 Nutzung durch Badisches Weinbauinstitut
Betroffene Gebäudeteile:
keine

17. Bauphase:
(1925)
Jugendherberge im ehemaligen großen Stallgebäude.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

18. Bauphase:
(1944)
Der Luftangriff am 27.11.1944 traf das Vorderhaus schwer: das Dach und alle Balkendecken verbrannten. Nur die Grundmauern und die gewölbten Räume wie Keller, Archiv und Kappelle blieben - bis heute - erhalten.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

19. Bauphase:
(1957 - 1961)
Wiederaufbau 1957- 1961 nach der Kriegszerstörung im Jahr 1944.
Im Zuge der Wiederherstellungsmaßnahmen nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch an den unzerstörten Kellern des Peterhofs und im Erdgeschoss des Flügelbaus Umbauten vorgenommen.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

20. Bauphase:
(1961)
Bau des Kollegiengebäudes II
Betroffene Gebäudeteile:
keine

21. Bauphase:
(1969)
1969 (a) Abriss der erhaltenen Wirtschaftsbauten des Peterhofs für den Neubau des Kollegiengebäudes III, Aufgabe der Peterstraße.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

1. Besitzer:in:
(1792)
unbekannt
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Der Peterhof wird für französisches Militär beschlagnahmt.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Besitzer:in:
(1806)
Großherzogtum Baden
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Die Auflösung des Klosters St. Peter 1806 und ein damit verbundene Besitzerwechsel.
Der Peterhof wird badischer Staatsbesitz und Sitz der Domänenverwaltung.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Besitzer:in:
(1912)
Stadt Freiburg
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Die Stadt wird Eigentümerin des Peterhofes.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Besitzer:in:
(1957)
Baden-Württemberg, Land
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Der Peterhof geht in Landesbesitz über.
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Fotos

Peterhof (ehem. Stadthof) des Klosters Sankt Peter auf dem Schwarzwald in 79098 Freiburg,  keine genauere Zuordnung (08.09.2016)
Peterhof (ehem. Stadthof) des Klosters Sankt Peter auf dem Schwarzwald in 79098 Freiburg,  keine genauere Zuordnung (08.09.2016)
Peterhof (ehem. Stadthof) des Klosters Sankt Peter auf dem Schwarzwald in 79098 Freiburg,  keine genauere Zuordnung (08.09.2016)
Peterhof (ehem. Stadthof) des Klosters Sankt Peter auf dem Schwarzwald in 79098 Freiburg,  keine genauere Zuordnung (08.09.2016)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Ehemaliger Pfleghof liegt in der Stadt Freiburg, neben der Universität Freiburg und wird als Universitätsgebäude genutzt.
Lagedetail:
  • Klosteranlage
    • allgemein
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Pfleghof
  • Sakralbauten
    • Kapelle, allgemein
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäudeensemble „Peterhof“ besteht aus fünf Bauteilen. Sie bilden das im Winkel angeordnete Vorderhaus eines ehemals weitläufigen Hofareals mit weiteren Nebengebäuden, das dem Kloster Sankt Peter auf dem Schwarzwald als Stadthof diente. Das zweigeschossige und unterkellerte Vorderhaus besteht aus:
- dem Nord-, Nordwest- und Nordost-Bau an der Niemensstraße mit hofseitigem Wendeltreppenturm
- dem Flügelbau an der ehemaligen Peterstraße, heute parallel zum Kollegiengebäude II der Universität
- der ebenfalls unterkellerten Kapelle am südlichen Ende des Flügelbaus
Der weit von der Niemensstraße zurückspringende Nordostbau mit traufenständigem Satteldach ist ein Neubau von 1957-61, der sich am kriegszerstörten Vorgängerbau orientiert. Nord- und Nordwestbau werden unter einem hohen, 1961 erneuerten Walmdach zusammengefasst. Eine ebenerdige Tür mit Vorhangsturz und Inschrift („1558“ spiegelverkehrt) sitzt in der Ostfassade des Nord-Hauses. Im Winkel zwischen Nordost- und Nord-Haus steht ein Wendeltreppenturm mit reich geschmückter Kartusche („1586“) über dem Eingang. Der Turm wurde nach dem zweiten Weltkrieg weitgehend neu errichtet. Die nordwestliche Straßenecke des Vorderhauses ist abgeschrägt und die Eckquaderung zusätzlich bis etwa Kopfhöhe abgefast. In der Fase findet sich das Wappen des Klosters St. Peter (zwei gekreuzte Schlüssel). Nach Westen öffnet sich der spätbarocke Haupteingang des Peterhofs mit dem Wappen von Abt Philippus Jakobus Steyrer (1749- 1795).
Der langgestreckte Flügelbau mit Satteldach steht rechtwinklig zum Nordwest-Bau. Die Außenseite (zum Kollegiengebäude II) weist eine große rundbogige Tordurchfahrt mit dem Wappen von Abt Ulrich Bürgi und der Jahreszahl 1731 auf; Erdgeschossfenster sind hier nicht vorhanden. Abgeschlossen wird der Flügel im Süden durch die Kapelle mit Eckquaderung. In der West- und Ostwand sitzt jeweils ein Rundfenster. Hochsitzende Kellerfenster und ein Portal im Südgiebel führen in den Keller unter der Kapelle. Über dem Kellerabgang ist eine Tafel mit dem Wappen Abt Gallus Voeglins (1585-97) eingelassen.
Die einen rechten Winkel bildende Innenseite des Gebäudekomplexes zum ehemaligen Hof wird durch einen 1961 erneuerten Treppenturm zwischen Nord- und Nordost-Bau akzentuiert. Über der Treppentür ist eine Wappenkartusche angebracht („Gallus Abbte zue S. Peter. Prior zue S. Ulrichen . rt. auff und im Schwartzwaldt Anno 1586“). Im Flügelbau sind der profilierte Torbogen der Durchfahrt und daneben vier hochsitzende, vergitterte Erdgeschossfenster mit eisernen Innenläden erkennbar.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Von der Durchfahrt (Raum 0.02) gelangt man durch eine eisenbeschlagene Tür in das niedrige, tonnengewölbte Erdgeschoss 0.01 des Flügelbaus. Ein Treppenabgang mit baldachinartiger Rahmung führt in den halbeingetieften Kapellenkeller 0.0.01 hinab. Er wird überspannt von einem aus Backstein bestehenden Stichkappengewölbe. Der Kapellenkeller ist auch durch eine Außentür von der Südseite aus zu betreten. In der Flucht der Treppe zum Südeingang führt eine Treppe in den tiefen Keller 0.0.02 unter dem Flügelbau. Der lang gestreckte Keller mit Längstonne weist drei Fensterschächte zu beiden Seiten auf. Im nordöstlichen Schacht ist ein Lastenaufzug mit einem Motor von 1909 eingebaut. Durch eine große rundbogige Öffnung betritt man den nordwestlichen, ebenfalls längs gewölbten Kellerraum 0.0.03. Waagerechte Balkenreste, die aus den Gewölben heraus ragen und Nischen in der Nordwand, die von den Gewölben überschnitten werden, deuten darauf hin, dass der Raum ehemals balkengedeckt war. Nach Osten schließt sich der dreischiffige und zweijochige Keller 0.0.04 unter dem Nordbau an. Das Stichkappengewölbe mit Gurtbögen in Ost-West Richtung ruhen auf zwei bauchigen Sandsteinsäulen und Wandvorlagen. Die Wandflächen zwischen den Vorlagen an der Nord- und Ostwand sind 1957 mit Backsteinen vermauert worden. Der anschließende Keller unter dem Nordost-Bau ist 1957-61 komplett neu in Beton errichtet worden.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Verwendete Materialien
    • Stuck
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Treppen
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
  • Dachform
    • Satteldach
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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