Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Doppelwohnhaus Bergstraße 6

ID: 143690652618  /  Datum: 21.06.2012
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Bergstraße
Hausnummer: 6
Postleitzahl: 71287
Stadt-Teilort: Weissach - Flacht

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Böblingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8115052005
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude wurde 1687/88 (d) als quergeteiltes Doppelwohnhaus erbaut. Beide Haushälften hatten eine Wohnnutzung im OG und vermutlich auch teilweise im DG. Mit Blick auf das EG iliegt keine Information über den bauzeitlichen Zustand vor. In der Osthälfte muss es aber einen Umbau gegeben haben, da hier vor 1938 die Erschließung ins OG bereits in den nördlichen Bereich der Flurzone verlegt worden war. Zu diesem Zeitpunkt befand sich im südlichen Teil der Osthälfte ein Stall, im nordöstlichen Bereich eine Futterkammer. Im westlichen Hausteil befand sich im nördlichen Bereich eine Gastwirtschaft, im südwestlichen Bereich eine Backstube.

1938 wird das EG der Westhälfte in eine kleine Wohnung mit Stube, Küche, Schlafzimmer und innenliegendem Abort umgebaut. Dabei wurde die Eingangstür in die Gebäudehälfte auf die Südseite verlegt. Im OG wurde ein innenliegender Abort eingerichtet. Dafür musste die Treppe nach Norden verschoben werden. Im nördlichen Teil der Flurzone wurde eine Küche abgetrennt, die wohl erstmals auch einen Kamin erhielt. Die ehemalige Küche in der Südwestecke war schon vor 1938 in ein größeres Schlafzimmer umgewandelt worden.

Einen gravierenden Einschnitt bildete der Abbruch und Neubau der Vollgeschosse der westlichen Haushälfte einschließlich der mittleren Trennwand im Jahr 1955. 1965 wurden dann die Vollgeschosse der östlichen Haushälfte abgebrochen und neu gebaut. Allerdings wurde dabei nur der Stall fertiggestellt, Treppenhaus und OG verblieben im Rohbaustadium.


1. Bauphase:
(1687 - 1688)
Bauzeit des Doppelwohnhaus 1687/88. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Wohnstallhaus

2. Bauphase:
(1938 - 1965)
Grundlegender Umbau des Gebäudes zwischen 1938 und 1965 in mehreren Abschnitten: Dabei wurden die bauzeitlichen Wände in EG und OG vollständig entfernt und neu aufgemauert. Die EG-Decke wurde durch eine Betondecke ersetzt. Die historische Bausubstanz hat sich ab der Deckenbalkenlage über dem OG erhalten.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
1. DG, Giebel der westlichen Haushälfte (2012) / Doppelwohnhaus Bergstraße 6 in 71287 Weissach - Flacht (11.05.2012 - M. Hermann)
Abbildungsnachweis
Ansicht von Nordwesten (2012) / Doppelwohnhaus Bergstraße 6 in 71287 Weissach - Flacht (11.05.2012 - M. Hermann)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Vereinfachte bauhistorische Untersuchung; Gefügekunde

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude Bergstraße 6 liegt im historischen Ortskern von Flacht an der Bergstraße, dem historischen Fußweg von Flacht nach Rutesheim. Das Gebäude steht traufständig unmittelbar an der Straße, es befindet sich also kein Gehweg vor den straßenseitigen Haustüren. Das Gebäude steht in einem bisher geschlossenen Ensemble von historischen Gebäuden des 16. bis 18. Jahrhunderts beidseits der Bergstraße.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Es handelt sich um ein originäres Doppelwohnhaus, das mittig quer geteilt ist und im OG und DG jeweils einen spiegelgleichen Grundriss hat. Lediglich für das EG deuten die historischen Baugesuchspläne zumindest für das späte 19. Jahrhundert einen unterschiedlichen Grundriss an. Dieser war wohl nutzungsbedingt, da im EG der Westhälfte eine Bäckerei und eine Gastwirtschaft eingerichtet worden waren, während die Osthälfte einen Stall im EG aufwies. Der zweigeschossige Riegelbau mit dreifach auskragendem Satteldach ist nicht unterkellert, was bei der Lage des Gebäudes unmittelbar am ehemaligen Bachbett des Strudelbachs auch nicht verwundert. An der Südseite befindet sich an der westlichen Gebäudehälfte ein zweigeschossiger Anbau mit Garage und Waschküche im EG und Wohnnutzung im OG.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Die historische Zonierung des Gebäudes weist vier Querzonen und zwei Längsschiffe auf. In den beiden Giebelzonen befand sich im nördlichen Teil jeweils eine große Stube mit Fenstererker und Bretter-Balken-Decke, im südlichen Teil eine kleinere Küche. In den beiden mittleren Zonen befanden sich im nördlichen Teil je eine Kammer, die alle über die Stube erschlossen waren; im südlichen Teil jeweils der Flur. Im 1. DG befinden sich über der Stube, der Küche und der Kammer jeweils eine Dachkammer, wobei in den Außenzonen die nördlichen Kammern über die südlichen erschlossen sind. Die ursprüngliche Grundrissgliederung kann nicht mehr rekonstruiert werden. Die heutige Grundrissgliederung im EG und OG entstammt dem Neubau der Vollgeschosse 1955 im westlichen Gebäudeteil; 1965 erfolgte der Neubau im östlichen Gebäudet, verblieb jedoch, bis auf den Stall im EG, im Rohbaustadium.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der Erhaltungszustand ist für ein historisches Gebäude überdurchschnittlich gut. Dies liegt vor allem daran, dass die Vollgeschosse 1955 und 1965 vollständig ersetzt wurden. Im Dachwerk aus Tannenholz sind die Firstpunkte intakt. Die Fußpunkte sind auf der Südseite ebenfalls intakt, während auf der Nordseite gelegentliche Schäden an den Fußpunkten zu beobachten sind. Schädlingsbefall ist in der Westhälfte kaum zu beobachten, was wohl eine Folge der starken Verrußung durch die Bäckereinutzung ist. Die Osthälfte zeigt hingegen kaum Verrußungsspuren, hier ist dementsprechend der Hausbockbefall etwas höher, aber nicht kritisch. Die Bodenbretter im DG der Osthälfte sind dagegen vollständig zerstört.
Bestand/Ausstattung:
An historischer Ausstattung hat sich wenig Bemerkenswertes erhalten: Hervorzuheben sind lediglich die Bretter-Balken-Decken der beiden Stuben, wobei der erhaltene Umfang in der westlichen Stube nicht bekannt ist.
Es finden sich in den Dachkammern noch Hinweise auf Wendebohlentüren, die Türblätter selbst sind aber nicht erhalten.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Decken
    • Balken-Bretter-Decke
  • Dachform
    • Satteldach
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Bruchstein/Wacken
    • Flechtwerk
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Treppen
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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