Ehemaliges Rat- und Schulhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Kirchstraße |
Hausnummer: | 25 |
Postleitzahl: | 78647 |
Stadt-Teilort: | Trossingen |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Tuttlingen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8327049010 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
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Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauernhaus (78647 Trossingen, Butschstraße 8)
Ehem. Hohner-Areal, Hohner-Harmonica-Fabrik (Sachgesamtheit), Cluser-Straße 3 (78647 Trossingen)
Sachgesamtheit Villa Kiehn , Deibhalde 1-3 (78647 Trossingen)
Abgegangenes Wohnhaus, Ernst-Haller-Straße 17 (78647 Trossingen)
Ehem. Kessel- und Maschinenhaus Firma Hohner, Hans-Lenz-Straße 14 (78647 Trossingen)
Fabrikgebäude der Firma Hohner (Bau V) , Hohnerstraße 4 (78647 Trossingen)
Fachwerkhaus (ehemaliges Pfarr- und Bauernhaus), Im Tal 10 (78647 Trossingen)
Pfarrhaus, Kirchstraße 19 (78647 Trossingen)
Ehem. Kontorgebäude der Württ. Harmonikafabrik Chr. Weiss, heute Lebenshaus, Kirchstraße 23 (78647 Trossingen)
Ehem. Kartonagefabrik Birk, Fabrikbau, Wohn- und Werkstattgebäude (78647 Trossingen, Lindenstraße 7/1)
Ehem. Kartonagefabrik Birk, Fabrikbau, Lagergebäude, ehem. Packerei (78647 Trossingen, Lindenstraße 7/2)
Ehem. Kartonagefabrik Birk, Fabrikbau, ehem. Schreinerei (78647 Trossingen, Lindenstraße 7)
Musikschule und Hohner Konservatorium, Löhrstraße 32 (78647 Trossingen)
Wohn- und Ökonomiegebäude (abgegangen), Löhrstraße 43 (78647 Trossingen)
Ehem. Kartonagenfabrik Birk, Wohnhaus für Angehörige und Angestellte (78647 Trossingen, Löhrstraße 6)
Ehem. Kartonagenfabrik Birk, Fabrikantenwohnhaus (78647 Trossingen, Löhrstraße 8)
Wohn- und Ökonomiegebäude (abgegangen), Marktplatz 15 (78647 Trossingen)
Evang. Martin-Luther-Kirche, Martin-Luther-Platz 1 (78647 Trossingen)
Bauphasen
Errichtung des Kernbaus 1522 (d) mit einer Wohnung im EG, dort die Stube als einziger heizbarer Raum im Haus und Sondernutzung im vermutlich separat über einen Außenzugang erreichbaren OG. Schwerpunkt der Umbautätigkeit um 1585 bildete die Überformung der Innenausstattung im Renaissance-Stil. In erster Linie erhielt der Saal eine aufwendige Vertäfelung. Vermutlich sprachen hierfür auch bauliche Gründe (zusätzliche Isolierung), denn die Kachelfunde deuten daraufhin, dass bei diesem Umbau der Saal durch einen Ofen beheizbar gemacht wurde. Das äußere Erscheinungsbild wurde durch den Austausch der Walme gegen vollständige Giebel mit Satteldach modernisiert.
1633 wird Trossingen verwüstet und es deutet vieles daraufhin, dass das Gebäude längere Zeit beschädigt bestand, bevor um 1780 wieder normalere Zustände herrschten und die dringlichsten Schäden behoben werden konnten.
In Bauphase III von 1737-1755 wird der Saal vergrößert. Unklar ist, ob dies nur auf Kosten des Flures ging, oder ob auch die Kammer an der Ostseite verkleinert wurden. Schwerpunkt der Bautätigkeit war aber der Anbau einer Scheune mit Stall im Osten, die als selbstständige Konstruktion dicht vor den Ostgiebel gestellt wurde. Vermutlich war die Ausdehnung der Scheune nach Norden zunächst größer als die des Kernbaus.
In Phase IV wird 1794 der Kernbau unter Verwendung sekundär genutzter Bauteile in Richtung Norden um knapp 5m verbreitert. Da die Dachneigung beibehalten wurde, war eine Firsterhöhung um 3,80 unumgänglich. Das EG wird massiv gemauert, bestehende Wände werden ebenfalls in Bruchstein ersetzt. Im OG werden ebenfalls sämtliche Innen- und Außenwände durch zeitgemäß verzapftes Fachwerk ersetzt. Ebenso wurden nun die einfachen Sichtbodendecken (Ausnahme Stube, diese hatte von Anbeginn an aus Wärmegründen eine Einschubdecke) gegen Einschubdecken ersetzt.
In der fünften Bauphase nach 1812 wird die Scheune zu zwei gleich großen Schulräumen ausgebaut und beheizbar gemacht. Um den Zugang zu ermöglichen gibt es geringe Veränderungen im Flur des OG.
Die sechste Bauphase in der 2. Hälfte des 19. Jh. veränderte vor allem den Saal. Dieser auf die Hälfte verkleinert. Die andere Hälfte wurde in eine Wohnung mit Küche, Stube und winzigem Flur verwandelt. Auch im DG wurde eine weitere Wohnung eingebaut. Gleichzeitig wurde aus unbekannten Gründen auf die Beheizbarkeit des EG verzichtet und der Keller auf den gesamten Bereich unter der Stube ausgedehnt.
(1522)
(1585)
- Dachform
- Satteldach
(1697)
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Schule, Kindergarten
- Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
- Rathaus
(1750)
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Scheune
(1794)
- Mischbau
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
- Decken
- Einschubdecke
(1805)
(1818)
(1843)
(1873)
- Wohnbauten
- Wohnhaus
- Gewerbe- und Industriebauten
- Industrieanlage, Fabrik
(1898)
(1928)
(1984)
(1989)
(1990 - 1995)
(1995)
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Museum/Ausstellungsgebäude
- Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
- Versammlungsstätte
Zugeordnete Dokumentationen
- Gefügekundliche und bauhistorische Untersuchung
- Untersuchungsbericht - Innen
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
- Rathaus
Zonierung:
Beim Umbau 1794 wurde die Grundrissstruktur komplett aufgelöst und neu gegliedert. Die Stube im EG wurde in den Bereich der ehemaligen Stubenkammer und der Erschließungszone erweitert. Die Küche nahm nun den Raum in der ehemaligen Nordostecke des Gebäudes ein, während der Hauptzugang anstelle der ehemaligen Südostkammer erfolgte. Hier wurde auch eine Treppe in das OG angelegt. Im neu angebauten Teil befanden sich drei Kammern, die durch die Stube, bzw, Küche zu erreichen waren. Das OG wurde nur von einem langen Flur eingenommen an dessennördlichen Ende ein Aborterker angebracht war und dem auf 7,8x12m vergrößerten Saal.
Konstruktionen
- Dachgerüst Grundsystem
- Balkendach mit Rofen und liegendem Stuhl
- Decken
- Balken-Bretter-Decke
- Detail (Ausstattung)
- Abtritt
- Wand-, Deckenfassung, Gefachmalerei
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Bohlen
- Dachform
- Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
Bei späteren Umbauten Ersetzung der ursprünglich verblatteten Fachwerkwände entweder gegen verzapftes Fachwerk oder im EG gegen Bruchsteinmauerwerk. Bei Erweiterung des Daches wurde ein zweiter liegender Stuhl auf den ursprünglichen aufgesetzt. Die Verlegung der Deckenbalken über der Erweiterung in Firstrichtung brachte als Problem einen fehlenden Zuganker mit sich, weswegen sich der Dachstuhl in der Folge am Fußpunkt auseinander bewegt hat.