Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Castellberg, Historischer Weinberg

ID: 361211419213  /  Datum: 05.11.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: keine
Hausnummer: keine
Postleitzahl: 79282
Stadt-Teilort: Ballrechten-Dottingen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315008002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Friedhofsmauer (79282 Ballrechten, Im Feldele 3)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Reblagen in Süd- und Südostlage wurden als Terrassenanlage ab 1784 - mit der Förderung des Weinbaus durch Markgraf Karl Friedrich von Baden - planmäßig angelegt. Von 1792 ist ein Gemarkungsplan „Plan über den Kastelberg Dottinger Banns“ mit Ergänzungen aus dem Jahr 1801 überliefert. Vermutlich im 19. Jahrhundert scheint es eine Erweiterung der Rebparzellen hangaufwärts gegeben zu haben. In den 1930er Jahren fand eine Erweiterung der bestehenden Rebparzellen in nord-östlicher Richtung statt.


1. Bauphase:
(1775 - 1799)
Planmäßige Anlage der Weinbergterrassen: Annähernd dreiviertel der erhaltenden Mauern im Untersuchungsgebiet sind höchstwahrscheinlich diesem Erstzustand zuzuordnen. Die Bruchsteinmauern und Treppenanlagen erlauben keine absolute Datierung, so dass lediglich bestimmte Phänomene für eine relative Datierung und Einordnung herangezogen werden können. Einheitlichkeit, mit der die Treppenanlagen und Bruchsteinmauern dieser Phase errichtet wurden. Für die Mauerecken wurden größere Steine genutzt. Eine besondere Ausbildung der Mauerkronen ist nicht feststellbar. Erschlossen wurden die Rebparzellen in dieser Phase durch Treppenläufe längs zum Hang. Die Treppen bestehen aus Sandsteinblockstufen mit scharrierter Oberfläche und kleiner Fase am Antritt. Sie wurden trocken in den gewachsenen Boden versetzt. Lediglich bei größeren Niveauunterschieden liegen die Blockstufen auf einem aus Bruchsteinen trocken gesetzten Unterbau . Die Stufen wurden als vorgefertigte Elemente verbaut. Teilweise kamen Stufen zweitverwendet aus einem anderen Bauzusammenhang zum Einsatz, die nach Form und Bearbeitung in das 17./18. Jahrhundert zu datieren sind. Nicht nur Treppenstufen wurden zweitverwendet, auch im Mauerwerk finden sich ab und zu Steine, die ursprünglich in einem anderen Zusammenhang verbaut waren.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Freiflächen- bzw. Gartenelemente
    • Mauer

2. Bauphase:
(1800 - 1900)
Vermutlich im 19. Jahrhundert scheint es eine Erweiterung der Rebparzellen hangaufwärts gegeben zu haben. Dieser Bereich ist nur noch rudimentär erhalten, so dass Aussagen zur ursprünglichen Gestaltung und zum genauen Zeitpunkt der Entstehung ungesichert bleiben müssen. Ob diese Erweiterung im Zusammenhang mit der Erschließung neuer Wege ab 1801 steht, bleibt spekulativ. Die Parzellen wurden mit längs zum Hang laufenden Treppen erschlossen, gleichartig denen im Bauabschnitt I. Lediglich der Anfang einer Treppe blieb erhalten, die Lage einer zweiten Treppe lässt sich anhand der Eckausbildung der Mauer vermuten. Die entsprechend dem Bauabschnitt I zu vermutende Terrassierung der einzelnen Rebparzellen ist nicht mehr nachweisbar. Lediglich anhand der bergseitigen Wegemauer können noch Aussagen zur Mauerstruktur gemacht werden, wobei einschränkend durch den derzeitigen Bewuchs nur wenige Bereiche einsehbar sind.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1930 - 1940)
In den 1930er Jahren fand eine Erweiterung der bestehenden Rebparzellen in nordöstlicher Richtung statt. Dieser Bauabschnitt ist durch eine Inschrift „1936 / T. K. / Sulzburg“ genauer datiert. Neben diesem größeren Wendeplatz am Anfang der neuen Parzellen befindet sich an der Grenze zum älteren Teil zusätzlich eine kleine Wegaufweitung. Mauertechnik und Treppentyp ändern sich in diesem Abschnitt grundlegend. Die Mauern sind als bergseitige Wegemauern erhalten; eine Terrassierung der Parzellen ist nicht nachweisbar. Verwendet wurde ein Bruchsteinmauerwerk, das als teilweise zyklopenhaft zu beschreiben ist. Das Mauerwerk scheint von Anfang an in Teilbereichen mit Zementmörtel verfugt worden zu sein; beispielsweise das Wenderondell mit teilweise über 4 m hohen Mauern. Viele Bereiche wurden zudem nachträglich verfugt. Dabei verendete man einen Zementmörtel mit sehr viel gröberen Zuschlägen.
Die Mauerkrone ist bei diesem Mauertyp verschalt betoniert worden. Vermutlich mit Errichtung dieses Bauabschnittes wurde an älteren Mauerteilen nachträglich die Mauerkrone betoniert.
Die zu diesem Bauabschnitt gehörenden Erschließungstreppen befinden sich mauerparallel in Mauerrücksprüngen. Am oberen Weg sind diese Treppen aus Bruchsteinen untermauert und die Stufen vor Ort in einer Betonverschalung gegossen. Die Treppen am unteren Weg besitzen die gleiche Grundkonstruktion, allerdings sind die Stufen als Blockstufen aufgesetzt. Dabei kamen die selben Blockstufen wie beim Treppentyp 1 zur Anwendung. Es ist demnach zu vermuten, dass sie aus aufgegebenen Bereichen, beispielsweise aus Bauabschnitt II, wieder verwendet wurden.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Castellberg, Historischer Terrassenweinberg bei Ballrechten-Dottingen / Castellberg, Historischer Weinberg in 79282 Ballrechten-Dottingen
Baubefund im Castellberg, Historischer Terrassenweinberg bei Ballrechten-Dottingen / Castellberg, Historischer Weinberg in 79282 Ballrechten-Dottingen

Zugeordnete Dokumentationen

  • Zwischenbericht
  • Bauhistorische Erfassung und Einstufung der Weinbergtrockenmauer

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Der Castellberg ist ein markanter Aussichtsberg am Rand des Markgräfler Hügellandes.
Lagedetail:
  • Einzellage
    • allgemein
Bauwerkstyp:
  • Freiflächen- bzw. Gartenelemente
    • Mauer
    • Terrasse/ Terrassierung
    • Treppe
    • Weinberg
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
keine Angaben
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Die planmäßige Anlage der Weinbergterrassen im späten 18. Jahrhundert lässt sich bis heute am Bestand nachvollziehen.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Betonbau
    • Bruchstein
    • Werkstein
Konstruktion/Material:
Planmäßige Anlage von Weinbergterrassen aus dem späten 18. Jahrhundert mit Bruchsteinmauern aus Kalksandsteinen in Trockenbauweise. Erschließung über Treppen.

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