Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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ehem. Lutherkirche

ID: 291219389295  /  Datum: 12.03.2007
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Luthergasse
Hausnummer: 11
Postleitzahl: 76646
Stadt-Teilort: Bruchsal-Heidelsheim

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Karlsruhe (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8215009008
Flurstücknummer: 258
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Rathaus (76646 Bruchsal-Heidelsheim, Merianstraße 18)
Törlesturm (76646 Bruchsal-Heidelsheim, Zehntgasse 17)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Um 1720 wurde an gleicher Stelle eine Holzkirche für die lutherische Kirchengemeinde errichtet, die kurze Zeit später baufällig war. Deshalb wurde 1733 begonnen eine massive Kirche zu errichten. Diese wurde im Jahr 1764 fertiggestellt.
Nach der Union zwischen Lutheranern und Reformierten von 1821, die zur gemeinsamen Nutzung des Langhauses der Liebfraukirche führte, wurde sie im Jahr 1822 von der ev. Kirchensektion im Ministerium des Innern geschlossen. Im Jahr 1823 wurde sie für profane Nutzung versteigert und umgebaut. Dabei wurde der Turm abgenommen, im Westteil der Kirche wurden zwei Geschossdecken für die Wohnung mit Keller, im Ostteil des Langhauses und im Chorbereich wurde Stallung und Scheunenzwischenboden eingebaut. Die ehemalige Öffnungen an der südlichen Kirchenfassade wurden durch kleine Fenstergewände im Wohnbereich und das große Scheunentor überlagert. In späteren Umbau- und Sanierungsphasen wurde der Wohnteil in Richtung Scheune um einen Bad- und WC-Bereich erweitert, Wände wurden ausgetauscht, Decken abgehängt, Böden ausgeglichen, 1966 wurde noch eine Garage eingebaut. In den 1990er Jahren waren die eingezogenen Decken in so schlechtem Zustand, dass diese einer gründlichen Sanierung bedurften. Im Jahr 1993/94 wurde der Wohnteil erneut umgebaut.


1. Bauphase:
(1733 - 1761)
Errichtung der Kirche auf der hölzernen Vorgängerkirche. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kirche, allgemein

2. Bauphase:
(1822 - 1993)
Profanisierung des Kirchengebäudes und Umbau im Jahr 1823: Der Turm wurde abgenommen, der Westteil der Kirche wurde zur Wohnung mit Keller und der Ostteil zur Scheune mit Stallungen umgebaut.
In späteren Umbau- und Sanierungsphasen wurde der Wohnteil in Richtung Scheune um einen Bad- und WC-Bereich erweitert, Wände wurden ausgetauscht, Decken abgehängt, Böden ausgeglichen, 1966 wurde noch eine Garage eingebaut.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Stallscheune

3. Bauphase:
(1990 - 1995)
Sanierung des Gebäudes und Aufteilung des Wohnhauses in zwei separate Einheiten. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Heidelsheim, Luthergasse 11, ehem. Lutherkirche, Bauzustände / ehem. Lutherkirche in 76646 Bruchsal-Heidelsheim
Heidelsheim, Luthergasse 11, ehem. Lutherkirche, Wohnraum / ehem. Lutherkirche in 76646 Bruchsal-Heidelsheim

Zugeordnete Dokumentationen

  • Sanierung, Umnutzung
  • Sanierung- und Umbauvoruntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die ehemalige Lutherische Kirche steht beim „Törlein“ an der Stadtmauer der ehemaligen Vorstadt. Sie ist an der Mündung der Luthagasse mit einem kleinen Platz zur Zehntgasse errichtet worden.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Stallscheune
  • Sakralbauten
    • Kirche, allgemein
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Rechteckiger Baukörper mit ca. 24/10m Grundfläche mit 3/8 Chor und Satteldach, urspr. auf der westlichen Seite ein ca. 15m hohen Turmaufbau. Im Westbereich wurden drei Wohnungen in drei Geschossen eingebaut, in dem östlichen Teil des Langhauses und dem Chorbereich wurde eine Scheune und Stallungen eingebaut.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der ehemalige Kirchenraum war eine einschiffige Anlage. Nach dem Verkauf durch die evangelische Kirche wurden in den westlichen Teil zwei Geschossdecken eingezogen. Der Chorraum wurde als Scheune genutzt. Der Wohnbereich wird an der Westfassade erschlossen, Scheune im Langhaus und Stallungen im Chor sind über ein Tor im Süden und einen Eingang im Norden begehbar. Die vertikale Erschließung des Wohnhauses befindet sich im Eingangsbereich im Westen, die vertikale Erschließung der Ökonomie Teile ist im Norden des Langhauses untergebracht.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Die Grundrissstruktur der ehemaligen Kirche ist noch zu erkennen. Die Fassaden wurden nach der Profanisierung radikal geändert.
Bestand/Ausstattung:
Die Decken sich verformt. Im Scheunenbereich ist Rest der barocken Decke, der Kanzel und der Fenstergewände erhalten. Im 1. DG ist noch ein originales barockes Türblatt vorzufinden.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Steinbau
  • Decken
    • Balkendecke
  • Dachform
    • Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
Konstruktion/Material:
Die Kirche ist massiv und sowohl innen wie auch außen weiß verputzt. Die 80 cm dicke Naturstein-Außenwand ist auf einem 120 cm breiten Natursteinfundament gegründet. Ab dem Ansatz des Bogens der barocken Flachdecke geschmälert sich die Wand auf eine Dicke von ca. 70 cm. Die Innenwände des Erdgeschosses sind alle konstruktiv getrennt von der Außenmauer. Der Putz der Außenwand ist durchlaufend. Die Naturstein-, Ziegel-, Bims- und Lehmwände stammen aus verschiedenen Umbauphasen des 19. und 20. Jahrhunderts. Im 1. und 2. Obergeschoss ist eine Lehmziegelwand und die Lehmziegelfachwerkwand zur Scheune hin noch erhalten, die übrigen Wände sind aus gebrannten Ziegeln gemauert. Der nachträgliche Ausbau in Richtung Scheune ist in Bimssteinen ausgeführt. Der Wohnteil wurde in den Dachgeschossen von dem Scheunenteil mit einer durchgehenden gebrannten Ziegelwand getrennt. Im 1. DG ist der Rest einer Fachwerkwand vermutlich im Zusammenhang mit dem ehemaligen Turmaufbau zu sehen. Die ehemalige Durchdringung des Turmes ist an Holzaussparungen noch ablesbar.
Außer den Kappdecken mit Eisenträgern über den Ställen im ehemaligen Chorbereich sind alle Decken als Holzbalkendecken mit Lehmfüllungen ausgeführt. Außer in einigen Nebenräumen sind alle Decken von unten verkleidet. Die über 10, 5 m spannende Kirchendecke war ursprünglich in den 3-geschossigen eichenen Dachstuhl über dem Langhaus rückverhängt. Die Hänger des zweigeschossigen Hängesprengwerks waren in 2 Achsen mit den Bundhölzern und Sparren verkämmt und mit Eisenbolzen gesichert. An den geschlitzten Enden hingen über geschmiedete Eisen mächtige Überzüge an die wiederum die Deckenbalken rückverhängt waren. Von dieser gesamten Hängekonstruktion sind nur noch die Überzüge über dem Wohnteil und ein einziger Hängepfosten erhalten.
Das Dachtragwerk über dem Chor hat ein vom Langhaus unabhängiges Bundsystem, sodass am Überzug zwei Bünde nebeneinander liegen. Mitten über dem Chor ist ebenfalls ein Hängesprengwerk eingebaut. Hier wird über einen zweiteiligen Hängepfosten der Überzug gehalten an dem wiederum die teilweise radial verlegte Deckenbalkenlage hängt. Diese Konstruktion ist noch erhalten.

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