Kloster Bebenhausen (ehem. Holz- und Chaisenremise)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 281316039164  /  Datum: 13.06.2008
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Grenzacherstraße
Hausnummer: 28
Postleitzahl: 79618
Stadt-Teilort: Degerfelden

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Lörrach (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8336069003
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude wurde um 1540 (gk/d?) an das Nachbarhaus angebaut. Darauf deutet der Knick in der Aussenwand hin. Vermutlich aufgrund statischer Probleme wurden die Kellerzugänge später umgelegt und vermauert sowie die Verstärkungen der Kellerwand angefügt.


1. Bauphase:
(1520 - 1560)
Um 1540 (+/- 20 Jahre) wird das Gebäude errichtet (d).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Baugeschichtliche Dokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude liegt im Rheinfelder Ortsteil Degerfelden, welcher eine ländliche, offene Siedlungsstruktur aufweist.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der dreigeschossige Massivbau mit traufständig zur Straße ausgerichtetem Satteldach steht mit dem rückwärtigen Bereich seines Erd- und 1.Obergeschosses im steil ansteigenden Gelände. Erst das 2.Obergeschoss erstreckt sich mit ganzer Fläche oberhalb der Falllinie.
Mit dem Nachbargebäude eine gemeinsame Giebelwand bildend, besitzt es einen trapezförmigen Grundriss mit einer auffallenden Fluchtveränderung innerhalb der gemeinsamen Trennwand.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Errichtet über einer verzogenen, trapezförmigen Grundfläche. In den beiden Wohngeschossen ist jeweils ein großer Raum als Stube anzusprechen. Auf der dahinterliegenden, zur Straße hin gewandten Seite liegen zwei kleinere Räume. Der Zugang zu den Geschossen erfolgt über Treppen im Hang. Eine Innenerschließung existiert nicht.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Vermutlich Stubendecke unter Holzverschalung.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Sprengbund
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Erdgeschoss:
Hier befindet sich ein Gewölbekeller, dessen ursprünglicher Zugang an der Nord-West-Ecke erhalten ist. Ein zweiter Zugang mit ehemals gewölbtem Rundbogen ist nachweisbar. Heute vermauert, wurde er zum Zeitpunkt des Anbaus an das Hauseck von Haus Nr. 30 angesetzt. Gleiches gilt auch für das eigentliche Kellergewölbe, welches entlang der gemeinsamen Trennwand auf einer Vormauerung aufsitzt.
Geprägt wird der Massivbau durch eine schräge Abstützung der straßenseitigen Traufwand. Die alten, gefalzten Kellerwände liegen weit innen und geben so zu erkennen, dass es sich bei dieser Abstützung um eine später erfolgte Sicherung handelt. So wurde möglicherweise der nur angesetzte Hausbereich instabil und begann nach Norden auszuweichen. Eventuell ist darin auch der Grund für das Fehlen des alten Portalbogens und die Vermauerung des Zuganges zu sehen.

1.Oberegschoss:
Auf dieser Ebene ist die vermutete Bauabfolge am deutlichsten bemerkbar. Der Zugang in die als Wohnebene zu bezeichnende Etage erfolgte am Westgiebel, wobei das Türgewände noch zum ursprünglichen Bestand gehört.
Heute betritt man an dieser Stelle die Küche. Über die Küche ist das Bad und das Wohnzimmer erreichbar. Alle drei Räume zeigen keine bauhistorisch relevanten Befunde. Eine besondere Beachtung verdient jedoch die Decke über dem Wohnzimmer. Unter der Nut- und Federverkleidung muss die alte Stubendecke vermutet werden.
Dass es sich bei dem Großraum um die ehemalige Stube handelt, impliziert die strake Massivwand als Brandwand zur Küche, die Raumgröße wie auch deren exponierte Lage.
Zum ursprünglichen Bestand gehört das Fenstergewände im vorspringenden Wandstück.
In welchem Zusammenhang die Nische innerhalb der gemeinsamen Brandwand zu sehen ist, muss vorerst offen bleiben.
Das straßenseitige Fenster ist das Resultat einer Veränderung des 19. Jh., wobei die Fensterlosigkeit der Westwand auffällig ist. Möglicherweise wurde eine über Eck geführte Belichtung infolge der oben vermuteten Neigung aufgegeben.

2.Obergeschoss:
Die im 1.OG aufgeführte Grundrissgliederung ist auch im 2.OG eingehalten. Anders als darunter, sind hier alle Ausbauteile wie Fenster, Türen, Wand und Deckenverkleidungen kaum älter als 150 Jahre. Die Öffnungen an der Rücktraufe sind erst im 20. Jh. in dieser Form ausgeführt worden. Ob das verkleidete Gebälk noch in alter Lage liegt, wird weiter unten zu erörtern sein.

Dachwerk:
Das vorhandene Dachwerk datiert in das 19. Jh. Unter den beiden Pfetten wird es durch ein modernes Sprengwerk unterstützt. Einige alte, mit der heute vorhandenen Vertikalgliederung nicht korrespondierende Öffnungen, belegen einen für das Dachwerk gravierenden Umbau.
Innerhalb des östlichen Giebels ist es zum Beispiel eine im 1. Dachstock angeschnittene Fensteröffnung. Erhalten ist nur noch eine Nischenlaibung. Weitere Befunde, eine Nische und eine vermauerte Öffnung am rückwärtigen Ortgang, passen ebenfalls nicht zum vorhandenen Giebelprofil. Ähnliches ist am Gegengiebel zu beobachten. Geschnitten durch das Dachgebälk ist hier eine ehemalige Nische mit Brettsturz funktionslos. Das mittige Fenster mit ursprünglichen Gewänden besitzt noch die Ansätze des gewölbten Sturzes. Darüber ist der Massivgiebel abgebrochen. Bemerkenswert ist eine über dem Fußboden verlaufende Putzkante. Sie ist an beiden Giebeln sichtbar und lässt eine Veränderung der Gebälklage vermuten. Wäre nämlich diese bis zur Putzkante angehoben, so läge die erwähnte Nische unter dem Gebälk im 2.OG und die hohen Brüstungen der mittigen Fenster wären auf ein Normalmaß reduziert.
Zu diesen Überlegungen passt der außerhalb des Dachraumes angetroffene Giebelabschluss.
Dieser Befund erklärt nun endgültig alle oben aufgeführten Unstimmigkeiten. Danach lag die ursprüngliche Dachbasis höher und das Giebelprofiel ragte weiter nach oben. Da offensichtlich instabil, wurde dessen Höhe reduziert, der Ortgang teilweise abgetragen und das Gebälk tiefer gelegt.
In diesem Zusammenhang erhielt das Gebäude sein heutiges Dachwerk, wobei nur wenige Althölzer wiederverwendet wurden. So eventuell das Gebälk, das im angetroffenen Zustand stark befallen ist. Eine Probeentnahme für eine dendrochronologische Datierung war nicht möglich.

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