Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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sog. Haus Strasser

ID: 231317099045  /  Datum: 18.05.2009
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Melanchthonstraße
Hausnummer: 3
Postleitzahl: 75015
Stadt-Teilort: Bretten

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Karlsruhe (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8215007003
Flurstücknummer: 143
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Simmelturm (70515 Bretten, Friedrichstraße 44a)
Ehem. Gerberhaus, Gerbergasse 10 (75015 Bretten)
Wohn- und Geschäftshaus, Melanchthonstraße 23 (75015 Bretten)
Schweizer Hof (75015 Bretten, Melanchthonstraße 24)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das ehem. Strasser-Haus, Drogerie Strasser, geht im Kernbau auf das Baujahr 1690 (d) zurück. Um 1700 (d) wurde der Anbau angefügt. Der Kernbau ist auf dem Keller des Vorgängerbaus errichtet. Die Inschrift am Fensterbogen mit dem Jahr „1724“ und den Buchstaben „AG“ verweist auf die vermutliche Erstellung der Arkadenbögen. Die Bausubstanz in den Obergeschossen ist weitgehend aus der Erbauungszeit sowie Umbauphasen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Das Gebäude war zeitweilig, vermutlich bis Ende des 18. Jahrhunderts bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts vollflächig verputzt gewesen (Barockisierung). Aus diesem Grund sind sämtliche Orginalhölzer zwecks Putzverkrallung angebeilt worden. Schon vor 1910 wurde das Fachwerk wieder freigelegt. Das Krüppelwalm ist erst gegen Ende des 19. Jahrhundert entstanden. Der Hoftor wurde in einer Bauphase nach 1910 zurückgesetzt. Am Schlussstein der rundbogigen steinernen Einfahrt befindet sich die Inschrift 1702 und ein Wappen mit den Buchstaben „BEG“.
In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde im Erdgeschoss an den Fassaden massive bauliche Eingriffe und im Gebäudeinneren, eine komplette Entkernung vorgenommen. An den Fassaden wurde in diesem Zeitraum die Arkaden in Betonbauweise erneuert und die östliche Gebäudetraufseite (Hofeinfahrt) mit Hochlochziegeln ersetzt.
In den Obergeschossen wurde vermutlich mit dem Ausbau des Anbaus zum Wohnzwecken im 20. Jahrhundert die Erschließung verlegt. Dies führte zum erheblichen Substanzverlust.


1. Bauphase:
(1690)
Errichtung des Gebäudes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach

2. Bauphase:
(1700)
Errichtung des Anbaus (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1700 - 1799)
Im 1. Obergeschoss wurde die Stuben/Kammer-Trennung nach Westen hin verlegt, so dass zwei unterschiedlich große Räume entstanden. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1724)
Errichtung der Arkadenbögen (i)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1750 - 1850)
Das Gebäude war vermutlich bis Ende des 18. Jahrhunderts bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts vollflächig verputzt gewesen (Barockisierung).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1850 - 1900)
Die Abschrägung an beiden Giebelseiten in der 2. Dachgeschossebene zum Krüppelwalm. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm

7. Bauphase:
(1850 - 1910)
Das Fachwerk wurde vor 1910 wieder freigelegt. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Bauphase:
(1900 - 1999)
Im 20. Jahrhundert wurde im 1. Obergeschoss in dem Raum zur Straße die Trennwand abgetragen und als Ersatz für die Lastenabtragung aus den Geschossen darüber ein Doppel-T-Träger in Stahlbauweise eingebaut. In den beiden Obergeschossen wurde vermutlich mit dem Ausbau des Anbaus zum Wohnzwecken die Erschließung verlegt.
In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde im Erdgeschoss an den Fassaden massive bauliche Eingriffe und im Gebäudeinneren, eine komplette Entkernung vorgenommen. An den Fassaden wurde in diesem Zeitraum die Arkaden in Betonbauweise erneuert und die östliche Gebäudetraufseite (Hofeinfahrt) mit Hochlochziegeln ersetzt. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Betonbau

9. Bauphase:
(1910 - 1955)
Zurücksetzung der Hofeinfahrt (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

sog. Haus Strasser , Wohn- und Geschäftshaus, Ansicht von Nordosten,
Urheber: Crowell, Barbara und Robert (Architekturbüro)  / sog. Haus Strasser in 75015 Bretten
sog. Haus Strasser, Befundplan, Querschnitt B-B,
Urheber: Urheber: Crowell, Barbara und Robert (Architekturbüro) / sog. Haus Strasser in 75015 Bretten

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauaufnahme, bauhistorische und statische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das sog. Haus Stresser ist in der Kernstadt Brettens direkt neben dem Melanchthonhaus gelegen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Es handelt sich um ein zweigeschossiges, giebelständiges Wohn- und Geschäftshaus eines Anwesens mit einer Tordurchfahrt. Das Fachwerkgebäude mit Arkaden im Erdgeschoss ist mit zwei unterschiedlich großen Gewölberäumen unterkellert und einem Krüppelwalmdach abgedeckt. Das Anwesen besteht aus Wohn- und Geschäftshaus und einem rückwärtigen Anbau.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Wohn- und Geschäftshaus ist ca. 12, 10 m lang und ca. 8, 00m breit. Die Länge des Anbaus beträgt ca. 13, 10 m und die Breite ca. 11, 75m. Der Gewölbekeller des Wohn- und Geschäftshauses ist in zwei unterschiedlich große Räume gegliedert. Der vordere Kellerraum ist um ca. 60 cm zur Lage der östlichen Außenwand im Erdgeschoss verdreht. Der hintere Kellerraum liegt annähernd parallel dazu. Im 1. Obergeschoss betragen die Innenmasse im Mittel ca. 11, 50 m in der Länge und ca. 7, 60 m in der Breite. Die Innenmasse des 2. Obergeschosses betragen im Mittel ca. 11,50 m in der Länge und ca. 7, 60 m in der Breite.
Die Grundrissdisposition ist im Laufe der Jahre stark verändert worden. Während der 2. Hälfte des 20. Jahrhundert wurde im Erdgeschoss an den Fassaden massive bauliche Eingriffe und im Gebäudeinneren eine komplette Entkernung vorgenommen. An der Fassade sind die Arkaden in Betonbauweise ausgeführt. Im Inneren des Erdgeschosses befindet sich ein großer, offener Verkaufsraum. Im 1. Obergeschoss ist die ursprüngliche 3-zonige Gliederung noch nachvollziehbar. An Melanchthonstraße befanden sich erbuungszeitlich zwei relativ gleich große Räume (Stube/Kammer). Die Stuben/Kammer-Trennung wurden vermutlich im 18. Jahrhundert nach Westen hin verlegt, so dass zwei unterschiedlich große Räume entstanden. Im 20. Jahrhundert wurde die Trennwand entfernt, somit wurde die ursprüngliche Stube/Kammer-Situation in einen großen Raum auf gesamter Hausfrontbreite verändert. In der mittleren Zone an der Westseite befand sich ursprünglich die Vertikalerschließung. Zum heutigen Flur hin war keine Wand vorhanden. Die Küche erstreckte sich, wie heute noch, an der Ostseite über die mittlere und hintere Zone hindurch. Die erbauungszeitliche Querwand von der mittleren zur hinteren Zone ist abgängig, die heutige Wand wurde ca. 50 cm nach Norden versetzt errichtet und liegt somit nicht in der Bundachse. Die heutige Lage der Treppe an der Südwestecke des Kernbaus stammt aus dem 20. Jahrhundert. In der Südwandecke befand sich ursprünglich ein Aborterker, dieser wurde vermutlich mit Einbau der Treppe stillgelegt.
Im 2. Obergeschoss befinden sich in der vorderen Zone zwei relativ gleich große Räume mit mittig angelegten Trennwand. In der mittleren Zone an der Westseite befand sich erbauungszeitlicher Treppenzugang, der in die Südwestecke des Hauses verlegt wurde. Dabei wurde die Trennwand der ehemaligen rückwärtigen Kammer abgängig. An der Ostseite befinden sich in der mittleren und hinteren Zone die unveränderte zwei Kammern.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Während der 2. Hälfte des 20. Jahrhundert wurde im Erdgeschoss an den Fassaden massive bauliche Eingriffe und im Gebäudeinneren, eine komplette Entkernung vorgenommen. Die Arkaden sind in Stahlbeton erneuert worden und die östliche Gebäudetraufseite (Hofeinfahrt) mit Hochlochziegeln ersetzt.
Der Wohn- und Geschäftshaus und der darunter gelegen Gewölbekeller des Vorgängerbaus sackt nach hinten ab. Die Decken in allen Geschossen weisen gravierende Verformung in Längst- und Querrichtung auf. Die Dachkonstruktion befindet sich in einem altersgemäßen Erhaltunszustand. Der Krüppelwalm wurde nachträglich eingebracht.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Balkendach mit Rofen und stehendem Stuhl
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
  • Decken
    • Balkendecke
    • Lehmwickeldecke
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
Konstruktion/Material:
Das Wohnhaus ist mit zwei unterschiedlich großen Gewölberäumen, die in Bruchsteinmauerwerk gefügt sind, unterkellert.
Das Haus ist im Erdgeschoss massiv und in Obergeschossen in Sichtfachwerk ausgeführt. Die Holzkonstruktion wird reich durch Querriegel und Streben belebt.
Die Decke im Erdgeschoss ist eine Holzbalkendecke mit Lehmwickelfüllung und weist erhebliche Verformungen in Richtung beider Gebäudeachsen auf. Unter der Holzbalkendecke befinden sich Stahlrostkonstruktionen. Die Deckenkonstruktion im 1. und 2. Obergeschoss stammen ebenfalls aus der Erbauungszeit. Im 1. Obergeschoss wurde in dem Raum zur Straße im 20. Jahrhundert ein Doppel-T-Träger in Stahlbauweise für die Lastenabtragung aus den Geschossen darüber eingebaut.
Das Dachgefüge wies ursprünglich eine Satteldachkonstruktion auf. Die Abschrägung an beiden Giebelseiten in der 2. Dachgeschossebene zum Krüppelwalm ist vermutlich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Dabei wurde vermutlich der Unterfirstpfetten zu beiden Seiten abgesägt. Zur notdürftigen Sicherung der Konstruktion in Längsrichtung wurden Quersteben eingebaut.

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