Langes Haus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Heidenheimer Straße |
Hausnummer: | 10 |
Postleitzahl: | 89551 |
Stadt-Teilort: | Königsbronn |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Heidenheim (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8135025005 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Im Jahr 1302 wird das Zisterzienserkloster Königsbronn von König Albrecht gestiftet. Die
eigentliche Erbauung des Klosters fand jedoch wohl erst nach 1310 statt. In den folgenden
Jahrhunderten erlitt das Kloster öfters schweren Schaden. So durch Raub und Brand in
den Jahren 1448-50 oder während der reformatorischen Auseinandersetzungen im Jahr
1552.
Bereits 1504 kam das Kloster an Württemberg, jedoch konnte sich unter der österreichischen Schutzvogtei noch bis 1552 ein katholischer Abt in Königsbronn halten. In
diesem Jahr wurde das Kloster durch den Markgrafen Albrecht von Brandenburg erstürmt,
geplündert und zerstört. So schrieb im Jahr 1588 der evangelische Abt Martin Cless folgendes nieder: „Wir haben hier in Königsbronn lediglich nichts mehr von Altertümern, alles ist zerstört und von Markgraf Albrecht mit Feuer verwüstet worden, so dass nicht ein Stein mehr auf dem andern blieb. Auch die Klosterkirche, welche prächtig gewesen sei, ist von Grund auf zerstört worden.“
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts begann unter dem württembergischen Herzog
Christoph der Wiederaufbau des ehemaligen Klosteranwesens. In diese Zeit fällt auch die
Erbauung des Langen Hauses. Laut Inschriftenstein mit württembergischem Wappen und
den zahlreichen Baudatierungen auf der Sonnenuhr wurde das Gebäude um 1572/73
errichtet. Aus dieser Zeit haben sich im Wesentlichen die massiven Außenwände, die
beiden Stützenreihen im Erdgeschoss, die mächtigen Unterzüge und Deckenkonstruktionen
im Erd- und Obergeschoss sowie der Dachstuhl erhalten.
Nach dem die Protestanten die Schlacht bei Nördlingen 1634 verloren hatten, wurde das
Kloster erneut geplündert und schwer verwüstet. So heißt es in einer Chronik:
„Das Kloster für sich selbst wie auch die darein gehörige Ziegelhütte und Mühle liegt
mehrerteils im Ruin.“ Wohl in Folge dieser Zerstörungen und des andauernden 30jährigen Krieges wurden auch am Langen Haus Erneuerungs- und Umbaumaßnahmen durchgeführt. Darauf könnte die Jahreszahl 1696 an der Sonnenuhr hindeuten.
Die nächste größere Umbauphase fand im Jahr 1770 statt. Möglicherweise war damals
schon die Nutzung des Gebäudes als Kaserne für die herzoglichen Jäger geplant. In diese
Zeit dürfte im Wesentlichen die heutige Grundrissgliederung im Obergeschoss fallen. Man
erkennt hier eine klare Längsteilung des Grundrisses mit nördlich angeordneten Erschließungszonen, Küchen und Andienungen. Auf der südlichen, zum Klosterhof hin orientierten Seite wurden dagegen die Wohnräume mit Enfilade angeordnet. Um diese neue Raumteilung verwirklichen zu können wurde es wohl notwendig die ehemaligen Stützenreihen zu entfernen. Von der einstigen Tragkonstruktion im Obergeschoss zeugen heute lediglich noch die beiden mächtigen Unterzüge.
Laut den weiteren Bauinschriften auf der Sonnenuhr fanden in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts (1864, 1894) sowie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (1928,
1953, 1958) weitere Umbauten und Änderungen am Gebäude statt. So dürften im
19. Jahrhundert die Treppenläufe errichtet wurden sein. Ebenso fand in diesem Zeitraum
der Einbau der Dachgeschoss-Wohnung statt.
(1572 - 1573)
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Speicher
- Sakralbauten
- Kloster, allgemein
(1696)
(1770)
- Militärische Anlagen
- Kaserne
(1864)
- Wohnbauten
- Wohnhaus
(1894)
(1928)
(1953)
(1958)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzuntersuchung
Beschreibung
Errichtung der Eisenbahnlinie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das
Gebäude vom Klosterhof abgetrennt, so dass das Gebäude heute zwischen der
Heidenheimer Straße und der Eisenbahntrasse angeordnet ist. Aufgrund der Lage
könnten sich noch Teile der ehemaligen Klosterummauerung in den Außenwänden des
Gebäudes befinden, dies müsste aber noch eine genauere Untersuchung klären.
- Klosteranlage
- allgemein
- Siedlung
- Stadt
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Speicher
- Sakralbauten
- Kloster, allgemein
handelt es sich um ein zweigeschossiges, verputztes Wohngebäude mit Satteldach, dessen
ursprüngliche Nutzung bislang nicht bekannt ist.
Zonierung:
die wohl vornehmlich als Lagerräume und Ställe genutzt wurden.
Das Obergeschoss besitzt ebenfalls massive Außenwände. Im Inneren finden sich mehrere separate Wohnungen, wobei die heute dominierende Raumgliederung auf das 18. Jahrhundert zurück geht.
Das Dachgeschoss ist im westlichen Bereich ausgebaut wurden. Der überwiegende Teil des Dachraumes ist jedoch unausgebaut überliefert. Es handelt sich hierbei um einen
einfach liegenden Stuhl, der den Dachraum stützenfrei hält.
Konstruktionen
- Dachform
- Satteldach
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Decken
- Balkendecke
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Fenster
- bemerkenswerte Treppen
- besondere Bodenbeläge
- Gestaltungselemente
- allgemein
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst