Hauptstrasse 13 (Mosbach)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehemaliges Backhaus

ID: 110371232818  /  Datum: 14.07.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Stadtgraben
Hausnummer: 8
Postleitzahl: 74259
Stadt-Teilort: Widdern

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Heilbronn (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8125103008
Flurstücknummer: 93/1
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 49,3190° nördliche Breite, 9,4210° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

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Liebfrauenkapelle (74259 Widdern, Kappelsteige 19)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Backhaus entstand nach den Merkmalen des Dachwerkes vermutlich in dem Zeitraum 1725-50 als schlichtes, aber solide gemauertes Bruchsteingebäude.
Es war bis in die 1960er Jahre hinein als solches in Betrieb. Im Waschhausbereich, der sich in der südwestlichen Haushälfte befand, entwickelte die Ortsjugend in den 1970er Jahren ihren ersten Jugendtreff. Dabei wurde damals die Waschkesseleinrichtung entfernt, um den knapp 15 m² großen Raum nutzen zu können.
Aus der gleichen Zeit stammt eine heute völlig verrostete Eingangstür in den Waschhausbereich, für welche ein Standard-Bauelement verwendet wurde. Der alte Waschhauskamin wurde um 2008 über Dach entfernt, nachdem er teilweise eingestürzt war und die Decke im betroffenen Bereich ständig durchnässt wurde.
Im ehemaligen Backhaus wurde in den 1970er Jahren eine Kühlzelle vor den Backofen eingemauert und der originale Kamin über dem Backofen wurde wegen Baufälligkeit bis auf einen verbliebenen Stumpf abgebrochen.

Dendrochronologisch ist das Objekt bislang nicht zu datieren, weil alle bisher untersuchten Holzbauteile aus Esche, Pappel, Kirschbaum und Hainbuche angetroffen wurden, deren Jahrringchronologien für dendrochronologische Zwecke nicht verwendbar ist.


1. Bauphase:
(1725 - 1750)
Erbauung des Backhauses im Zeitraum 1725-50 vermutet anhand von Merkmalen des Daches.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Gewerbe- und Industriebauten
    • Bäckerei, Backhaus
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein

2. Bauphase:
(1960 - 1969)
Nutzung als Backhaus bis in den 1960er Jahre.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1970)
Nutzung des südlichen Waschküchenbereichs als Jugendtreff, die die Entfernung der Waschkesseleinrichtung mit sich brachte.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Südostansicht vor der Instandsetzung. / Ehemaliges Backhaus in 74259 Widdern (04.09.2012)
Der Dachstuhl mit zwei  liegenden Innenbünden (mit Windverband in Rautenform, siehe Abbildung) steift den Dachkörper aus.

Anmerkung: Das Dachwerk des Backhauses besteht ungewöhnlicherweise aus zeitgleich gefällten Erlen.
 / Ehemaliges Backhaus in 74259 Widdern (05.09.2012)
Vorher: nach Freilegung der Wände kamen die Backöfen zum Vorschein. Es handelt sich um eine Ziegelmauerung mit zwei Brandblasen. / Ehemaliges Backhaus in 74259 Widdern (10.04.2014)
Nach der Instandsetzung. / Ehemaliges Backhaus in 74259 Widdern (11.09.2014)

Zugeordnete Dokumentationen

keine

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das ehem. Backhaus steht inmitten der Stadt Widdern, traufseitig an der Nordseite des Stadtgrabens.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Jugendhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Objekt besitzt einen rechteckigen Ursprungsgrundriss mit ca. 6 x 8 m und wird von einem Satteldach mit Schopflwalmen bekrönt. In den 1930er Jahren wurde an der Nordwestpartie, wo sich die aus dem Grundriss nach Westen hinaus ragende Ofenanlage befindet, ein neues Schleppdach auf ca. 2/3 der Gebäudelänge aufgebaut.
Die Dachgiebel bestehen aus ausgeriegeltem und gefachsichtig verputztem Fachwerk, der Dachstuhl mit zwei liegenden Innenbünden (mit Windverband in Rautenform) steift den Dachkörper aus.
Die Traufen sind mit profilierten Simsbalken versehen, die Dachdeckung besteht überwiegend (ca. 4/5) aus Doppelmuldenfalzpfannen. Lediglich ein kleines Teilstück des Daches an der Westseite ist mit Handform-Biber eingedeckt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Waschhaus liegt im nordöstlichen Teil des Gebäudes, welcher aus Kalksteinbruch aufgemauert wurde. Der jüngere Anbau, der im Erdgeschoss aus Kalksteinbruch und im Dachgeschoss aus Bimsbausteinen errichtet wurde, wurde mit einem Schleppdach ans Hauptgebäude angebunden.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Im Rahmen einer Bauaufnahme mit bauhistorischer Untersuchung wurde 2013 der Zustand der mit dem Kühlzelleneinbau blockierten Backofenanlage zunächst endoskopisch erkundet und dann mit einer Wandöffnung in der Kühlzelle weit möglichst geklärt.
Das Ofengewölbe ist noch intakt, die Anlage ist insgesamt reparabel.

Durch einen jüngeren, äußerlichen Verputz aus sehr aggressiven Zementmischungen (vermutlich 1930er Jahre) hat das massiv aus Muschelkalk-Bruchstein errichtete Erdgeschoss des Bauwerks sehr gelitten. Die mit Sandsteingewänden aus Heilbronner Sandstein eingefassten vier Fenster und die beiden, unmittelbar nebeneinander angelegten Zugangstüren zu den beiden Räumen sind in der Folge der über den hochdichten Verputz entstandenen Überfeuchtung des Mauerwerks nach immerwährenden Frostbrüchen stark beschädigt; manche Teile sind rettungslos zerstört.
Von den Fensterelementen existiert nur noch eines an der Ostseite, das als Vorbild für die Wiederherstellung der drei fehlenden Fenster dienen soll, und - vermutlich - in den 1920/ 30er Jahren hier eingesetzt worden ist.
Aus den 1960/ 70er Jahren stammen auch alle Innenoberflächen an Decken, Wänden und Böden, wobei insbesondere die Wand- und Deckenputze nach zahllosen Wassereinbrüchen und Überfeuchtungen bereits großflächig abgefallen sind.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Dachform
    • Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
    • Schleppdach
  • Verwendete Materialien
    • Putz
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
Konstruktion/Material:
Das Gebäude wurde als Back- und Waschhaus erbaut im ehem. Stadtgraben. Seine Mauerwerk im EG besteht aus Bruchkalkstein, welcher von außen zur Straßenseite hin verputzt ist.

Die Gewände wurden mit Zement verputzt. Durch die chemische Reaktion die sich zwischen Zement und Sandstein bildete, verursachte Schäden an den Gewänden.

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