Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohn- und Geschäftshaus

ID: 401315049155  /  Datum: 01.07.2008
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Unteres Tor
Hausnummer: 5
Postleitzahl: 74189
Stadt-Teilort: Weinsberg

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Heilbronn (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8125102008
Flurstücknummer: 272
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Stellwerk 1 (74189 Weinsberg, Stadtseestraße 1)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das bestehende Gebäude ist 1802/3 als Wachthaus und Gefängnis im Bereich des ehemaligen Stadtgrabens errichtet worden. 1824 wurde es durch einen Anbau im Osten erweitert und bis heute im Innenraum mehrfach verändert. Das Gebäude liegt mit seiner Nordwand in der Flucht der ehemaligen Stadtmauer.
Die Stadtmauer ist 1802/3 im Bereich der Nordwand Unteres Tor 5 bis auf ca. 0,6m unter das heutige Straßenniveau abgebrochen worden. Das Steinmaterial ist zumindest teilweise in den bestehenden, massiven Erdgeschosswänden des Gebäudes Unteres Tor wieder verwendet worden.
Die Stadtmauer war als nördliche Begrenzung des östlich anschließenden Hofraums noch bis 1824 aufgehend vorhanden. Sie ist 1825 abgebrochen und durch die heute bestehende Hofummauerung ersetzt worden. Im Untergrund ist dieser Stadtmauerbereich sicher noch weitgehend ungestört vorhanden.


1. Bauphase:
(1729 - 1803)
In einer Stadtansicht um 1729 wird ein vor der Stadtmauer stehender Torturm mit Fachwerkaufsatz abgebildet. Die Stadtmauer ist zu diesem Zeitpunkt offenbar weitgehend vollständig erhalten. Eine Zwingermauer ist nicht dargestellt und kann auch aus späteren Plänen zumindest für die Südseite nicht herausgelesen werden. Der offensichtlich angestaute Bachlauf reicht bis an den Mauerfuß der Stadtmauer. (a)
Reste des 1729 abgebildeten Torturms konnten nicht angeschnitten werden. Er lag entweder weiter westlich im heutigen Straßenraum Unteres Tor oder die Reste des Fundamentmauerwerks sind beim Bau des Wachthauses 1802/3 beseitigt worden. Die Auffüllung des ehemaligen Stadtgrabens beginnt im 18. Jahrhundert und war um 1800 im untersuchten Bereich weitgehend abgeschlossen. Ca. 6,5m südlich der ehemaligen Stadtmauer konnte ein Wasserkanal angeschnitten werden. Er datiert nach dem Fundmaterial in das 18. Jahrhundert und ist mit der Bauaktion des Wachthauses 1802/3 aufgegeben worden. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Stadtbefestigung, allgemein
    • Stadtmauer
    • Stadttor
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Gefängnis

2. Bauphase:
(1761)
Der Stadtplan von 1761 zeigt den noch weitgehend vollständigen Stadtmauerverlauf. Im Grabenbereich ist der Bachlauf durch einen Damm beim Unteren Tor zu einem größeren See aufgestaut. Auffallend ist eine dargestellte Linie südöstlich des Unteren Tores. Diese kann auf die angeschnittene Wasserleitung (Sondage 2) hinweisen. Die Darstellung des unteren Torturms ist etwas unklar. (a) (gk)

Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1802 - 1834)
1802/3 erfolgt der Bau des Wachthauses, heutiges Gebäude Unteres Tor 5. Für die Nordwand werden offensichtlich die aufgehenden Teile der Stadtmauer in diesem Bereich abgebrochen.
1824 wird der Bau nach Südosten hin erweitert. Der Lageplan zeigt im östlichen Hofbereich noch die erhaltene Stadtmauer.
Eine Baurechnung von 1825 belegt den Abbruch dieses Mauerstücks zu dieser Zeit. Der Hof wird nun mit einer neuen Mauer auf der Nord- und Ostseite umgeben.
Bemerkenswerterweise heißt es in diesem Zusammenhang, dass nur auf der Ostseite ein neues Fundament gegraben werden muss. Demnach konnte auf der Nordseite die ehemalige Stadtmauer als Fundament wieder verwendet werden. Da seither keine Veränderungen in diesem Bereich stattgefunden haben, dürfte die Mauer hier im Boden noch gut erhalten sein.
Der Primärkataster 1834 zeigt noch den Stadtmauerverlauf. Diese ist im Bereich des Unteren Tores bereits überbaut. Der Torturm ist nicht mehr vorhanden. Er muss spätestens beim Bau des Wachthauses 1802/3 beseitigt worden sein. Der Bachlauf im Grabenbereich ist nicht mehr aufgestaut. (gk)


Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Gesamtansicht von Süden / Wohn- und Geschäftshaus in 74189 Weinsberg
Gesamtansicht von Nordwesten / Wohn- und Geschäftshaus in 74189 Weinsberg

Zugeordnete Dokumentationen

  • Archäologische Sondagen unter stadtgeschichtlichen Gesichtspunkten

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude befindet sich am südwestlichen Stadtrand.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
    • Stadtmauer
    • Stadttor
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Gefängnis
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Über der Kellerbebauung erhebt sich ein dreigeschossiges Gebäude.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Die ehemalige Stadtmauer ist unter der Nordwand archäologisch noch mind. 2m hoch erhalten. Sie ist auf der Außenseite zum ehemaligen Graben hin vollständig in Buckelquadern ausgeführt. Die Mauerstärke beträgt ca. 1,7m.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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