Heimatmuseum
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Bahnhofstraße |
Hausnummer: | 10 |
Postleitzahl: | 97996 |
Stadt-Teilort: | Niederstetten |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Main-Tauber-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8128082016 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohnhaus (Torhaus), Erbsengasse 1 (97996 Niederstetten)
Stadtmauer am Seeturm (97996 Niederstetten, Torgasse, Seeturm)
Bauphasen
Stadtgeschichtliche Zusammenhänge:
Niederstetten wird schon in den Fuldaer Traditionen des 9. Jahrhunderts unter dem Namen Stetine erwähnt und gehört seit 1290 (erste urkundliche Erwähnung) den Herren von Hohenlohe- Brauneck.
Die befestigte St. Jakobs-Kirche ist nach neuesten Erkenntnissen um 1230/40 erbaut worden.
Die Siedlung war schon vor 1340 Marktort.
Niederstetten und die Burg (später Schloss) Haltenbergstetten hingen ursprünglich nicht miteinander zusammen.
1340 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer dem Markt Haltbergstetten das Stadtrecht. Aus der Parzellierung der Urkante von Niederstetten lässt sich herauslesen, dass der zur Kirche St. Jakob gehörige hochmittelalterliche Ort mit einem ovalen Ortgrundriss angelegt war.
Mit der frühmittelalterlichen Reichsstraße (Kaiserstraße) Ulm - Würzburg war Niederstetten durch einen Seitenstrang verbunden, der Ort gilt u. a. als Handwerker- und Weingärtnersiedlung.
Der aufstrebende Fachwerkkörper wird gefügekundlich in das 16. Jahrhundert datiert. Somit fallen weitere Bauaktionen, wie beispielsweiseder steinerne Unterbau in Keller 1 des Gebäudes und die Gewölbevermauerung G1, sowie die Lüftungsöffnungen, in das 16. Jahrhundert. Verschiedene in der Kellerbebauung erhaltene Mauerwerke sind einer Vorgängerbebauung des 14. Jahrhunderts zugehörig.
Weiterführende Hinweise:
Über die bauhistorische Kellervoruntersuchung in Keller 2 lässt sich der im Vorfeld der Untersuchung angesprochene Verdacht einer Mikwennutzung (jüdisches Ritualbad) nicht ausschließen.
Der Gesamteindruck des Kellers 2 in seiner Anlage zu Keller 1 und die Überlagerung mit Untersuchungsergebnissen anderer Städte, legt nahe aus heimatgeschichtlichen Gründen weitere Untersuchungen anzustreben.
Ein archäologischer Suchschlitz (Sondage) könnte die Klärung bringen, ob der Keller 2 ehemals eine jüdische rituelle Nutzung ausweist. Der mögliche Fund einer Mikwe würde eine ideale museale Mitnutzung mit dem aufstrebenden Heimatmuseum Niederstettens ermöglichen.
(1300 - 1399)
Der stark ausbauchende Mauerwerksbereich in Wand c - Keller 1 ist, in Überlagerung der bisherigen Erfahrungswerte im süddeutschen Raum und den Existierenden Mauerwerkschronologien, einer Bauaktion des 14. Jahrhunderts zuzuordnen.
Von der Unterkante des Gewölbes G1 in Keller 1 gemessen setzt sich dieses Mauerwerk cirka noch 300 cm in der Nordfassade des aufstrebenden Baukörpers fort.
Das Wohngebäude enthält in seiner Nordfassade demnach in einer Höhenabwicklung von ca. 8 m Strukturen einer spätmittelalterlichen Vorgängerbebauung.
Die straßenseitige Stirnwand a entzieht sich durch eine komplette Verputzsituation jeglicher Befundung. (gk)
Über den massiv verputzten Keller 2 lässt sich folgender bauhistorischer Befund erheben:
Wie zuvor erwähnt ist die Stirnwand c einer Vorgängerbebauung des 14. Jahrhunderts zugehörig.
Ob Keller 2 in seiner Anlage dieser Bauphase entspricht, oder einen nachträglichen Einbau darstellt, ist aufgrund des massiven Verputzsituation nicht analysierbar. Die in den Keller 2 führende Treppensituation weist zweitverwendete Treppentritte aus Sandstein auf. (gk)
(1500 - 1599)
(1550 - 1599)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Voruntersuchung - Kelleruntersuchung -
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Museum/Ausstellungsgebäude
Zonierung:
Keller 2: rechteckige Grundrissform.
Konstruktionen
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein
- Bruchstein
Der Tonnengewölbekeller 2 liegt ca. 315 cm unter dem Straßenniveau. Er befindet sich rückversetzt zur Straße. Gewölbescheitel / Kellerlängsachse ist quer zur straßenseitigen Hausfassade angelegt, Gewölbescheitel / Kellerlängsachse ist parallel zum First des aufstrebenden Gebäudes angelegt. Die Wände a, b, c, d sind vollständig verputzt, Wände e und f sind teilweise überputzt. Mauerwerk (Wand e): Bruchstein.