Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Heimatmuseum

ID: 381319029113  /  Datum: 03.03.2008
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Bahnhofstraße
Hausnummer: 10
Postleitzahl: 97996
Stadt-Teilort: Niederstetten

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Main-Tauber-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8128082016
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Heimatmuseum (bzw. Nebengebäude) (97996 Niederstetten, Bahnhofstraße 15 (?))
Wohnhaus (Torhaus), Erbsengasse 1 (97996 Niederstetten)
Stadtmauer am Seeturm (97996 Niederstetten, Torgasse, Seeturm)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Stadtgeschichtliche Zusammenhänge:
Niederstetten wird schon in den Fuldaer Traditionen des 9. Jahrhunderts unter dem Namen Stetine erwähnt und gehört seit 1290 (erste urkundliche Erwähnung) den Herren von Hohenlohe- Brauneck.
Die befestigte St. Jakobs-Kirche ist nach neuesten Erkenntnissen um 1230/40 erbaut worden.
Die Siedlung war schon vor 1340 Marktort.
Niederstetten und die Burg (später Schloss) Haltenbergstetten hingen ursprünglich nicht miteinander zusammen.
1340 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer dem Markt Haltbergstetten das Stadtrecht. Aus der Parzellierung der Urkante von Niederstetten lässt sich herauslesen, dass der zur Kirche St. Jakob gehörige hochmittelalterliche Ort mit einem ovalen Ortgrundriss angelegt war.
Mit der frühmittelalterlichen Reichsstraße (Kaiserstraße) Ulm - Würzburg war Niederstetten durch einen Seitenstrang verbunden, der Ort gilt u. a. als Handwerker- und Weingärtnersiedlung.
Der aufstrebende Fachwerkkörper wird gefügekundlich in das 16. Jahrhundert datiert. Somit fallen weitere Bauaktionen, wie beispielsweiseder steinerne Unterbau in Keller 1 des Gebäudes und die Gewölbevermauerung G1, sowie die Lüftungsöffnungen, in das 16. Jahrhundert. Verschiedene in der Kellerbebauung erhaltene Mauerwerke sind einer Vorgängerbebauung des 14. Jahrhunderts zugehörig.
Weiterführende Hinweise:
Über die bauhistorische Kellervoruntersuchung in Keller 2 lässt sich der im Vorfeld der Untersuchung angesprochene Verdacht einer Mikwennutzung (jüdisches Ritualbad) nicht ausschließen.
Der Gesamteindruck des Kellers 2 in seiner Anlage zu Keller 1 und die Überlagerung mit Untersuchungsergebnissen anderer Städte, legt nahe aus heimatgeschichtlichen Gründen weitere Untersuchungen anzustreben.
Ein archäologischer Suchschlitz (Sondage) könnte die Klärung bringen, ob der Keller 2 ehemals eine jüdische rituelle Nutzung ausweist. Der mögliche Fund einer Mikwe würde eine ideale museale Mitnutzung mit dem aufstrebenden Heimatmuseum Niederstettens ermöglichen.


1. Bauphase:
(1300 - 1399)
Der Keller 1 dokumentiert eine planmäßig angelegte Tonnengewölbevermauerung gegen ein bereits existierendes hofseitiges Mauerwerk (Wand c). Die Stirnwand c (Keller 1) ist fluchtlinientreu die Fortsetzung der darunter liegenden nördlichen Stirnwand c in Keller 2. Eine bauhistorische Befundung in Wand c - Keller 2 ist wegen des massiven Verputzes und der nachträglichen baulichen Störungen nicht möglich.
Der stark ausbauchende Mauerwerksbereich in Wand c - Keller 1 ist, in Überlagerung der bisherigen Erfahrungswerte im süddeutschen Raum und den Existierenden Mauerwerkschronologien, einer Bauaktion des 14. Jahrhunderts zuzuordnen.
Von der Unterkante des Gewölbes G1 in Keller 1 gemessen setzt sich dieses Mauerwerk cirka noch 300 cm in der Nordfassade des aufstrebenden Baukörpers fort.
Das Wohngebäude enthält in seiner Nordfassade demnach in einer Höhenabwicklung von ca. 8 m Strukturen einer spätmittelalterlichen Vorgängerbebauung.
Die straßenseitige Stirnwand a entzieht sich durch eine komplette Verputzsituation jeglicher Befundung. (gk)
Über den massiv verputzten Keller 2 lässt sich folgender bauhistorischer Befund erheben:
Wie zuvor erwähnt ist die Stirnwand c einer Vorgängerbebauung des 14. Jahrhunderts zugehörig.
Ob Keller 2 in seiner Anlage dieser Bauphase entspricht, oder einen nachträglichen Einbau darstellt, ist aufgrund des massiven Verputzsituation nicht analysierbar. Die in den Keller 2 führende Treppensituation weist zweitverwendete Treppentritte aus Sandstein auf. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1500 - 1599)
Im 16. Jahrhundert wird der steinerne Unterbau (Keller 1) des Gebäudes (Wand b und d) baueinheitlich mit der Gewölbevermauerung G1 erstellt. Die 4 vorhandenen Lüftungsöffnungen (Fe) und die an der östlichen Hausfassade angelegte Innenerschließung aind alle zeitgleich mit der Erstellung des Gewölbes angelegt worden. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1550 - 1599)
Über dem steinernen Erdgeschoss (Keller 1) setzt sich aufstrebend ein Fachwerkkörper fort, dessen Ursprungsbauphase gegen Ende des 16. Jahrhunderts einzuordnen ist. (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Ansicht von der Straße / Heimatmuseum in 97996 Niederstetten
Keller-2-noerdliche-Stirnwand-c / Heimatmuseum in 97996 Niederstetten

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Voruntersuchung - Kelleruntersuchung -

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das untersuchte Anwesen des Heimatmuseums siedelt sich nördlich der befestigten Altstadt Niederstettens an.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Museum/Ausstellungsgebäude
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das straßenseitige Wohngebäude weist eine zweistockige Unterkellerung aus.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Keller 1: rechteckige Grundrissform.
Keller 2: rechteckige Grundrissform.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Innerhalb der Kellerbebauung sind Mauerwerke des 14. Jahrhunderts erhalten.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
    • Bruchstein
Konstruktion/Material:
Der Tonnengewölbekeller 1 ist fast ebenerdig zum straßenseitigen Umgebungsniveau angelegt (-51 cm zur Straße). Der Keller ist grundrissfüllend. Gewölbescheitel / Kellerlängsachse ist quer zur straßenseitigen Hausfassade angelegt, Gewölbescheitel / Kellerlängsachse ist parallel zum First des aufstrebenden Gebäudes angelegt. Die Außenerschließung erfolgt gegen die Straße, nachträgliche Innenerschließung. Mauerwerk: Bruchstein, Lesestein.
Der Tonnengewölbekeller 2 liegt ca. 315 cm unter dem Straßenniveau. Er befindet sich rückversetzt zur Straße. Gewölbescheitel / Kellerlängsachse ist quer zur straßenseitigen Hausfassade angelegt, Gewölbescheitel / Kellerlängsachse ist parallel zum First des aufstrebenden Gebäudes angelegt. Die Wände a, b, c, d sind vollständig verputzt, Wände e und f sind teilweise überputzt. Mauerwerk (Wand e): Bruchstein.

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