ehem. Synagoge mit Badehaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Mittelgasse |
Hausnummer: | 16 |
Postleitzahl: | 69502 |
Stadt-Teilort: | Hemsbach |
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Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Rhein-Neckar-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8226031003 |
Flurstücknummer: | 316 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Wohnhaus (69502 Hemsbach, Mittelgasse 22)
Bauphasen
Die ehemalige Synagoge wurde 1845/46 nach Plänen von V. Fuchs im Rundbogenstil errichtet. An der Südseite des Synagogenhofes wurde ein Badehaus mit rituellem Bad erbaut. Das über Zisternen ins Badehaus geleitete Wasser stammte von einem Brunnen im Hof.
Bei einem Dachstuhlbrand im Jahr 1895 wurde ein Teil des Gebälks zerstört, das kurzerhand auf gleiche Weise wieder aufgebaut wurde; das Dach wurde mit Tonfalzziegeln neu eingedeckt. 1906 wurden kleinere Umbauten und Renovierungen vorgenommen.
Die ehemalige Synagoge mit Badehaus war bis zum November 1938 religiöser Mittelpunkt der jüdischen Gemeinde Hemsbachs. Die ursprüngliche Innenausstattung ist weitestgehend unbekannt, da sie in der Pogromnacht am 9./10. November 1938 vollständig zerstört wurde.
Im Jahr 1942 wurde die Synagoge von Privatleuten übernommen und diente zuerst als Werkstatt, dann als Matratzenfabrik. 1945 erhielt die westliche Stirnseite Beschädigungen durch Einschüsse. In den 1960er Jahren wurde in die ehem. Synagoge eine Zwischendecke eingezogen und Trennwände eingebaut; das Gebäude diente als Unterkunft für Gastarbeiter und deren Familien. Die Wohnungen verteilten sich wie folgt: im EG 2 Wohnungen, im OG 2 Wohnungen, im DG und Badehaus je 1 Wohnung.
Zwischen 1984-1987 folgte eine umfassende Wiederherstellung des Originalzustandes.
Der Betsaal wird nun für kulturelle Zwecke und das ehemalige Badehaus als Gedenkstätte für die ehemalige jüdische Gemeinde genutzt.
(1845 - 1846)
- Bauten für Wohlfahrt und Gesundheit
- Badhaus
- Sakralbauten
- Synagoge
(1895 - 1900)
(1906)
(1938)
(1942 - 1960)
- Gewerbe- und Industriebauten
- Industrieanlage, Fabrik
- Werkstattgebäude
(1960 - 1984)
(1984 - 1987)
(1987 - 2009)
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Kino, Konzert-, Theaterhaus, Oper
- Museum/Ausstellungsgebäude
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Dokumention mit Bestandsaufnahme
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Bauten für Wohlfahrt und Gesundheit
- Badhaus
- Sakralbauten
- Synagoge
Zonierung:
Das Badehaus wird vom Hof aus über eine an der Nordseite angelegte drei Stufen hohe Treppe betreten. Auf eine Verbindungstür im südöstlichen Teil des Hauses folgt ein Raum, in dem ein Badekübel stand. Von diesem Raum aus führt eine Treppe zum tiefergelegenen eigentlichen Bad. In der Mitte des Hauses befand sich ein Feuerplatz mit zwei Öfen und Kesseln zum Aufwärmen des Wassers. Ein ausgeschiedener Raum an der Südwestseite des Hauses diente zur Lagerung des Feuerungsmaterials.
Im Badehaus waren vier Trockenaborte eingebaut, von denen einer dem Badehaus vorbehalten war. Die übrigen drei waren für die Lehrerwohnung sowie die Schul- und Synagogebesuchern vorgesehen.
Die Empore wurde ehemals von Säulen getragen.
Konstruktionen
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Verwendete Materialien
- Backstein
- Stein
- Decken
- Balkendecke
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Fenster
- Dachform
- Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
Das Becken des Bades war einst aus Steinen gemauert und mit Holz verkleidet.
Die Synagoge ist mit einem Satteldach und das Badehaus mit einem Halbwalmdach überdeckt.