Lorettokapelle
ID:
371311139011
/
Datum:
04.11.2009
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Freiburger Straße |
Hausnummer: | 6 |
Postleitzahl: | 79418 |
Stadt-Teilort: | Schliengen |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Lörrach (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8336078014 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Wohnhaus, Altinger Straße 28 (79418 Schliengen)
Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Die Lorettokapelle wurde 1691 als Stiftung errichtet und liegt heute am Eingang des 1838 eingerichteten Schliengener Friedhofs. Westlich verläuft die 1956/ 57 angelegte Bundesstraße B3. Im Zuge der Anlage der Bundesstraße wurde die Böschung der Erhebung, auf der die Kapelle liegt, mit Stützmauern abgefangen. Zwischen 2002- 2005 fanden umfangreiche Restaurierungsarbeiten in und an der baufälligen Kapelle statt.
1. Bauphase:
(1661)
(1661)
Errichtung der Kapelle 1661(a). Die Kapelle ist eine Stiftung des Untervogts Johannes Metzger und dessen Ehefrau. Metzger hatte gelobt, bei Genesung von langer Krankheit zu Ehren der Gottesmutter eine Kapelle zu stiften.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
- Siedlung
- Randlage
Bauwerkstyp:
- Sakralbauten
- Kapelle, allgemein
2. Bauphase:
(1838)
(1838)
Einrichtung des Friedhofs.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
- Sepulkralanlagen
- Friedhof
3. Bauphase:
(1956 - 1957)
(1956 - 1957)
Bau der Bundesstraße B3 an der Kapelle vorbei. Erschütterungen des Schwerverkehrs könnten in der Folge bauliche Schäden verstärkt haben.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
4. Bauphase:
(2000)
(2000)
Sperrung der Kapelle wegen Baufälligkeit.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
5. Bauphase:
(2002 - 2015)
(2002 - 2015)
Umfangreiche Restaurierung: Verbesserung der Statik, Erneuerung der Elektrik, Restaurierung der Wandgemälde und Sicherung des Dachstuhls.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Dachgeschoss(e)
- Ausstattung
Zugeordnete Dokumentationen
- Meßtechnische Bauuntersuchung
- Baufaufnahme
- Restauratorische Untersuchung
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Die Kapelle liegt am nördlichen Ende des historischen Ortsgebiets von Schliengen an der Bundesstraße B3, direkt am Eingang zum Friedhof.
Lagedetail:
- Siedlung
- Dorf
Bauwerkstyp:
- Sakralbauten
- Kapelle, allgemein
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Schlichte Saalkirche mit Satteldach und niedrigem Dachreiter mit Schweifhaube. Zugang von Süden durch zwei Türen. Außer diesen beiden Türen und einem Spitzbogenfenster in der Westwand keine weiteren Öffnungen. Dachwerk zugänglich über eine Türe im Ostgiebel.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Die Kapelle hat einen rechteckigen Grundriss, Grundfläche 11,60 x 5,95 m. Der Zugang erfolgt auf der Südseite durch zwei Türen mit Sandsteingewänden. Bündig mit der Außenseite vermauert auf der Nordseite ein weiterer Zugang.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Dachreiter wohl nachträglich ergänzt; die drei östlichen Sparren sind nicht mehr original.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Dachform
- Dachreiter
- Satteldach
- Dachgerüst Grundsystem
- Balkendach mit Rofen und liegendem Stuhl
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein
Konstruktion/Material:
Nicht näher untersuchtes Mauerwerk mit Stärken von rund 80 cm auf Fußbodenniveau und etwa 70 cm in Traufhöhe. Innen und außen verputzt.
Gewölbe
Das Gewölbe ist eine mit Ziegelsteinen gemauerte Tonnenkonstruktion. Es ist auf der Unter- und Oberseite verputzt. Die Konstruktion wird auf der Oberseite mit zwei Gurtbögen verstärkt. An den Stirnseiten liegt das Gewölbe auf dem Mauerwerk auf. An den Längsseiten ist es in das Mauerwerk eingelassen. Die Innenwände haben keine weiteren Gliederungen an den Kämpferzonen. Der Radius der Tonne beträgt, gemessen an der Unterseite, ca. 2,30 m. Das Gewölbe bildet keinen vollständigen Halbkreis, sondern endet schräg zu den Wänden, der Gesamtwinkel beträgt ca. 155°.
Dachwerk
Das Dachwerk ist ein Satteldach mit ca. 55° Dachneigung. Es besteht aus zwölf Gespärren und Gebinden. An den Stirnseiten befindet sich jeweils ein Gespärre, danach folgen fortlaufend ein Gebinde und zwei Gespärre.
Die Sparrenfußpunkte liegen unterhalb des Gewölbescheitels, es gibt somit keine durchgehenden Ankerbalken, sondern ausschließlich kurze Sattelbalken. Diese liegen verkämmt auf zwei Mauerlatten auf. Sparren und Stuhlsäulen sind in die Sattelbalken eingezapft, hinzu kommen Aufschieblinge, die die Dachentwässerung über das Traufgesims hinaus gewährleisten.
Die Queraussteifung erfolgt über vier Kehlbalken. Sie sind ca. 30 cm über dem Gewölbe angeordnet und mit den Stuhlsäulen der Gebinde verblattet. Die Hakenblattverbindungen sind durch zwei Holznägel an der Ober- und Unterseite der Kehlbalken gesichert. Der Kehlbalken in dem Gespärre auf der Ostseite, mit Schwalbenschwanzblättern in die Sparren eingelassen, wurde nachträglich angebracht und hat keine Auswirkung, da hier die Stirnmauern die Queraussteifung bewirken. Die Längsaussteifung erfolgt durch beidseitige Mittelpfetten und eine Firstpfette sowie durch Windverbände auf der Südseite. Die Mittelpfetten sind auf der Südseite in die Stuhlsäulen eingezapft, auf der Nordseite ist eine durchgehende, mit den Stuhlsäulen überkämmte Pfette. Die Windverbände sind im mittleren Feld gekreuzt und in den äußeren Feldern einfach diagonal.
Der Dachreiter dürfte nachträglich errichtet worden sein. Die drei östlichen Sparren sind nicht mehr original.
Gewölbe
Das Gewölbe ist eine mit Ziegelsteinen gemauerte Tonnenkonstruktion. Es ist auf der Unter- und Oberseite verputzt. Die Konstruktion wird auf der Oberseite mit zwei Gurtbögen verstärkt. An den Stirnseiten liegt das Gewölbe auf dem Mauerwerk auf. An den Längsseiten ist es in das Mauerwerk eingelassen. Die Innenwände haben keine weiteren Gliederungen an den Kämpferzonen. Der Radius der Tonne beträgt, gemessen an der Unterseite, ca. 2,30 m. Das Gewölbe bildet keinen vollständigen Halbkreis, sondern endet schräg zu den Wänden, der Gesamtwinkel beträgt ca. 155°.
Dachwerk
Das Dachwerk ist ein Satteldach mit ca. 55° Dachneigung. Es besteht aus zwölf Gespärren und Gebinden. An den Stirnseiten befindet sich jeweils ein Gespärre, danach folgen fortlaufend ein Gebinde und zwei Gespärre.
Die Sparrenfußpunkte liegen unterhalb des Gewölbescheitels, es gibt somit keine durchgehenden Ankerbalken, sondern ausschließlich kurze Sattelbalken. Diese liegen verkämmt auf zwei Mauerlatten auf. Sparren und Stuhlsäulen sind in die Sattelbalken eingezapft, hinzu kommen Aufschieblinge, die die Dachentwässerung über das Traufgesims hinaus gewährleisten.
Die Queraussteifung erfolgt über vier Kehlbalken. Sie sind ca. 30 cm über dem Gewölbe angeordnet und mit den Stuhlsäulen der Gebinde verblattet. Die Hakenblattverbindungen sind durch zwei Holznägel an der Ober- und Unterseite der Kehlbalken gesichert. Der Kehlbalken in dem Gespärre auf der Ostseite, mit Schwalbenschwanzblättern in die Sparren eingelassen, wurde nachträglich angebracht und hat keine Auswirkung, da hier die Stirnmauern die Queraussteifung bewirken. Die Längsaussteifung erfolgt durch beidseitige Mittelpfetten und eine Firstpfette sowie durch Windverbände auf der Südseite. Die Mittelpfetten sind auf der Südseite in die Stuhlsäulen eingezapft, auf der Nordseite ist eine durchgehende, mit den Stuhlsäulen überkämmte Pfette. Die Windverbände sind im mittleren Feld gekreuzt und in den äußeren Feldern einfach diagonal.
Der Dachreiter dürfte nachträglich errichtet worden sein. Die drei östlichen Sparren sind nicht mehr original.