Kerns-Max-Haus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Hauptstraße |
Hausnummer: | 90 |
Postleitzahl: | 76297 |
Stadt-Teilort: | Stutensee-Blankenloch |
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Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Karlsruhe (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8215109001 |
Flurstücknummer: | 115 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Das Kerns-Max-Haus ist das älteste Haus in Blankenloch. Das Fachwerkhaus wurde 1603 gebaut und gehörte ursprünglich dem Bauer Max Kern. Das Gebäude trägt sowohl im Fenstersturz im Erdgeschoss der nördlichen Außenwand als auch im Rundbogen über dem Kellereingang die Inschrift „1603“ (i).
1689 wurde das Dorf von den Franzosen in Schutt und Asche gelegt. Nur die Kirche und das sog. Kerns-Max-Haus überstanden die Einäscherung, der Rest wurde neu aufgebaut.
Im Jahr 1766 entstand unter Georg Gierlich der südliche Remisenanbau mit der Toreinfahrt. Das Rundbogentor ist im Schlussstein auf 1766 (i) datiert. Um diese Zeit wurde der Hauseingang nach Süden verlegt, dies führte zu einer vollständigen Umkehrung der inneren Raumaufteilung über alle Stockwerke, mit entsprechend weit reichenden Veränderungen bzw. Verlusten des bauzeitlichen Gefüges. Der Kellerzugang wurde ebenfalls nach Süden verlegt. In der ehemaligen Küche wurde eine einläufige steile Stige ins Obergeschoss untergebracht. Aus dem ehemaligen Flur wurde Küche und umgekehrt. Die Stube/Kammerfolge wurde verdreht, die ursprüngliche Fachwerk-Trennwand fiel wohl dieser Maßnahme zum Opfer. Im Obergeschoss wurde die südwestliche Kammer wegen dem neuen Aufgang verkleinert und mit einem Zugang vom Sichtflur aus versehen.
Im Jahr 1962 wurde das Gebäude renoviert, dabei wurden historisch gewachsene Oberflächen weitestgehend, bis auf den Ur-Grund, abgeschlagen, um anschließend mit Vorsatzschalen modern verkleidet zu werden. Die Vertikalerschließung wurde nochmals verändert. Drei Bäder (EG, OG, DG) wurden eingebaut bzw. erneuert. Drei Wände wurden abgebrochen und durch neue Wände ersetzt. Der Fußboden wurde in den hinteren 2/3 des Hauses bis auf das Niveau der vorderen Zone angehoben. Es wurden neue Fenster angebracht.
Seit 2008 wird das Haus saniert und zum Heimatmuseum umgenutzt. Dabei wird das Dach verändert: An Nord- und Südseite werden je drei Schleppgauben angebracht, damit mehr Licht einfallen kann.
(1603)
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Bauernhaus
(1766)
Der Hausseingang und der Kellerzugang wurden nach Süden verlegt. Dies führte zu einer vollständigen Umkehrung der inneren Gliederung des Gebäudes über alle Stockwerke, mit entsprechend tiefgreifenden Veränderung bzw. Verlust am erbauungszeitlichen Gefüge. (a)(gk)
(1962)
(2008 - 2009)
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Museum/Ausstellungsgebäude
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Untersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Dorf
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Bauernhaus
Die Grundmaße des Gebäudes betragen ca. 14,5 x 8,5 m, die Firsthöhe beläuft sich auf ca. 13 m. Die lichte Geschosshöhe beträgt im EG oberhalb des Kellers ca. 2,40 m, im übrigen EG und im OG ca. 2,70 m, im DG ca. 2,20 m.
Zonierung:
Der Keller unter dem östlichen Drittel wird von Süden durch eine tiefer liegende Tür mit rundbogenförmiger Sandsteinlaibung erschlossen. Der Balkenkeller ist durch eine moderne Massivwand in zwei Räume geteilt, in Nordsüdrichtung verläuft ein hölzerner Unterzug mit einer Stütze in der Mitte.
Im Erd- und Obergeschoss liegen die Innenwände übereinander. Das Gebäude wird in Querrichtung in drei etwa gleich große Zonen geteilt. Jede Zone wird in der Mitte durch eine Trennwand unterteilt. Dadurch entstehen jeweils sechs ähnlich proportionierte Räume. Lediglich die Bäder bilden durch eine dünne Wand einen zusätzlichen kleinen Raum in der mittleren Zone. Der Erschließungsbereich befindet sich in der mittleren Zone auf der Südseite. Das Dachgeschoss ist in den östlichen beiden Dritteln (Straßenseite) zu Wohnzwecken ausgebaut. Im westlichen Teil befindet sich ein kleines Bad mit einem Vorraum. Der restliche Dachraum ist nicht ausgebaut.
Das Fußbodenniveau im Erdgeschoss wurde 1962 um ca. 80 cm erhöht. Die Zugangssituation wurde nachträglich verändert, denn ursprünglich wurde das Haus von Norden erschlossen. Die Türöffnung wurde nachträglich zu einem Fenster verkleinert. Die Lage der Treppe in beiden Geschossen ist ebenfalls nicht ursprünglich, vermutlich befand sich die Treppe auf der Nordseite. Im Obergeschoss wurden vom heutigen Flur aus zwei Türen nach Osten und Westen eingebrochen. In dem nordöstlichen Raum sind noch originale Türöffnungen mit nachträglich eingesetztem Sturz, unterhalb des originalen, erhalten.
Die Trennwand zwischen den zwei Räumen im Osten des Erdgeschoss wurde nachträglich geöffnet. Eine Tür zwischen dem Raum in Nordosten und dem in der Mittelzone wurde verkleinert und später zugemauert. In dem Raum im Westen wurde die Fachwerkwand verändert.
Konstruktionen
- Dachform
- Satteldach
- Detail (Ausstattung)
- Fenstererker
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst
Der Balkenkeller ist durch eine moderne Massivwand in zwei Räume geteilt, in Nordsüdrichtung verläuft ein hölzerner Unterzug mit einer Stütze in der Mitte.
Abgesehen von dem Museumsbereich im Westen des Erdgeschosses, wo die Deckenbalken und die Fachwerkräume sichtbar sind, sind alle Räume verkleidet.
Das Satteldach wird auf der straßenabgewandten Seite zum Vollwalm.