Hauptstrasse 13 (Mosbach)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Kerns-Max-Haus

ID: 281316099086  /  Datum: 13.06.2009
Datenbestand: Bauforschung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 90
Postleitzahl: 76297
Stadt-Teilort: Stutensee-Blankenloch

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Karlsruhe (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8215109001
Flurstücknummer: 115
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Fachwerkhaus, Hauptstraße 97 (76279 Blankenloch)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Kerns-Max-Haus ist das älteste Haus in Blankenloch. Das Fachwerkhaus wurde 1603 gebaut und gehörte ursprünglich dem Bauer Max Kern. Das Gebäude trägt sowohl im Fenstersturz im Erdgeschoss der nördlichen Außenwand als auch im Rundbogen über dem Kellereingang die Inschrift „1603“ (i).
1689 wurde das Dorf von den Franzosen in Schutt und Asche gelegt. Nur die Kirche und das sog. Kerns-Max-Haus überstanden die Einäscherung, der Rest wurde neu aufgebaut.
Im Jahr 1766 entstand unter Georg Gierlich der südliche Remisenanbau mit der Toreinfahrt. Das Rundbogentor ist im Schlussstein auf 1766 (i) datiert. Um diese Zeit wurde der Hauseingang nach Süden verlegt, dies führte zu einer vollständigen Umkehrung der inneren Raumaufteilung über alle Stockwerke, mit entsprechend weit reichenden Veränderungen bzw. Verlusten des bauzeitlichen Gefüges. Der Kellerzugang wurde ebenfalls nach Süden verlegt. In der ehemaligen Küche wurde eine einläufige steile Stige ins Obergeschoss untergebracht. Aus dem ehemaligen Flur wurde Küche und umgekehrt. Die Stube/Kammerfolge wurde verdreht, die ursprüngliche Fachwerk-Trennwand fiel wohl dieser Maßnahme zum Opfer. Im Obergeschoss wurde die südwestliche Kammer wegen dem neuen Aufgang verkleinert und mit einem Zugang vom Sichtflur aus versehen.
Im Jahr 1962 wurde das Gebäude renoviert, dabei wurden historisch gewachsene Oberflächen weitestgehend, bis auf den Ur-Grund, abgeschlagen, um anschließend mit Vorsatzschalen modern verkleidet zu werden. Die Vertikalerschließung wurde nochmals verändert. Drei Bäder (EG, OG, DG) wurden eingebaut bzw. erneuert. Drei Wände wurden abgebrochen und durch neue Wände ersetzt. Der Fußboden wurde in den hinteren 2/3 des Hauses bis auf das Niveau der vorderen Zone angehoben. Es wurden neue Fenster angebracht.
Seit 2008 wird das Haus saniert und zum Heimatmuseum umgenutzt. Dabei wird das Dach verändert: An Nord- und Südseite werden je drei Schleppgauben angebracht, damit mehr Licht einfallen kann.


1. Bauphase:
(1603)
Errichtung des Fachwerkhauses (d) (i).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Bauernhaus

2. Bauphase:
(1766)
Im Jahr 1766 entstand der südliche Remisenanbau mit der Toreinfahrt (a)(i).
Der Hausseingang und der Kellerzugang wurden nach Süden verlegt. Dies führte zu einer vollständigen Umkehrung der inneren Gliederung des Gebäudes über alle Stockwerke, mit entsprechend tiefgreifenden Veränderung bzw. Verlust am erbauungszeitlichen Gefüge. (a)(gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1962)
Im Jahr 1962 wurde das Gebäude renoviert, dabei wurde historisch gewachsene Oberflächen weitgehend bis auf den Ur-grund abgeschlagen, um anschließend mit Vorsatzschalen modern verkleidet zu werden. Die Vertikalerschließung wurde nochmals verändert. Drei Bäder (EG, OG, DG) wurden eingebaut bzw. erneuert. Drei Wände wurden abgebrochen und durch neue Wände ersetzt. Der Fußboden wurde in den hinteren 2/3 des Hauses bis auf das Niveau der vorderen Zone angehoben. (a) (gk)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(2008 - 2009)
Seit 2008 wird das Haus saniert und zum Heimatmuseum umgenutzt. Dabei wird das Dach verändert: An Nord- und Südseite werden je drei Schleppgauben angebracht, damit mehr Licht unters Dach gelangt. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
    • Museum/Ausstellungsgebäude

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Kerns-Max-Haus, Ansicht von Südosten,
Urheber: Crowell, Barbara und Robert (Diplomingenieure Freie Architekten) / Kerns-Max-Haus  in 76297 Stutensee-Blankenloch
Kerns-Max-Haus, Grundriss, EG, 
Urheber: Crowell, Barbara und Robert (Diplomingenieure Freie Architekten) / Kerns-Max-Haus  in 76297 Stutensee-Blankenloch

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Kerns-Max-Haus liegt unweit der Kirche gegenüber dem (inzwischen abgebrochenen) historischen Rathaus.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Bauernhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Es handelt sich um ein zweigeschossiges giebelständiges Fachwerkgebäude.
Die Grundmaße des Gebäudes betragen ca. 14,5 x 8,5 m, die Firsthöhe beläuft sich auf ca. 13 m. Die lichte Geschosshöhe beträgt im EG oberhalb des Kellers ca. 2,40 m, im übrigen EG und im OG ca. 2,70 m, im DG ca. 2,20 m.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude wird mittig, von Süden her, über eine Treppe erschlossen.
Der Keller unter dem östlichen Drittel wird von Süden durch eine tiefer liegende Tür mit rundbogenförmiger Sandsteinlaibung erschlossen. Der Balkenkeller ist durch eine moderne Massivwand in zwei Räume geteilt, in Nordsüdrichtung verläuft ein hölzerner Unterzug mit einer Stütze in der Mitte.
Im Erd- und Obergeschoss liegen die Innenwände übereinander. Das Gebäude wird in Querrichtung in drei etwa gleich große Zonen geteilt. Jede Zone wird in der Mitte durch eine Trennwand unterteilt. Dadurch entstehen jeweils sechs ähnlich proportionierte Räume. Lediglich die Bäder bilden durch eine dünne Wand einen zusätzlichen kleinen Raum in der mittleren Zone. Der Erschließungsbereich befindet sich in der mittleren Zone auf der Südseite. Das Dachgeschoss ist in den östlichen beiden Dritteln (Straßenseite) zu Wohnzwecken ausgebaut. Im westlichen Teil befindet sich ein kleines Bad mit einem Vorraum. Der restliche Dachraum ist nicht ausgebaut.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Im Erd- und Obergeschoss an der nordöstlichen Gebäudeecke sind noch Fenstererker erhalten. Die ursprünglichen Fenster sind verloren, wenngleich im Obergeschoss die reich geschnitzten Konstruktionshölzer erhalten blieben. Die westliche Außenwand wurde in der Vergangenheit durch eine massive Wand ersetzt. Der Keller wurde früher von der Nordseite erschlossen. Dieser Zugang ist heute zugesetzt.
Das Fußbodenniveau im Erdgeschoss wurde 1962 um ca. 80 cm erhöht. Die Zugangssituation wurde nachträglich verändert, denn ursprünglich wurde das Haus von Norden erschlossen. Die Türöffnung wurde nachträglich zu einem Fenster verkleinert. Die Lage der Treppe in beiden Geschossen ist ebenfalls nicht ursprünglich, vermutlich befand sich die Treppe auf der Nordseite. Im Obergeschoss wurden vom heutigen Flur aus zwei Türen nach Osten und Westen eingebrochen. In dem nordöstlichen Raum sind noch originale Türöffnungen mit nachträglich eingesetztem Sturz, unterhalb des originalen, erhalten.
Die Trennwand zwischen den zwei Räumen im Osten des Erdgeschoss wurde nachträglich geöffnet. Eine Tür zwischen dem Raum in Nordosten und dem in der Mittelzone wurde verkleinert und später zugemauert. In dem Raum im Westen wurde die Fachwerkwand verändert.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Detail (Ausstattung)
    • Fenstererker
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
Konstruktion/Material:
Das auf Sicht gebaute Fachwerkhaus ist durch Fußstreben, 2/3 Streben und Winkelhölzer ausgesteift. Das gering auskragende OG erhält eine besondere Betonung durch die mit Nase versehenen, geschwungenen Andreaskreuze unter den Fenstern und die geschnitzten, farbig gefassten Eckpfosten auf der Straßenseite. An dem Straßengiebel kragen sowohl das DG als auch der Spitzboden um Balkenbreite aus. Die Giebelspitze ist mit einem geschnitzten Kopf geschmückt.
Der Balkenkeller ist durch eine moderne Massivwand in zwei Räume geteilt, in Nordsüdrichtung verläuft ein hölzerner Unterzug mit einer Stütze in der Mitte.
Abgesehen von dem Museumsbereich im Westen des Erdgeschosses, wo die Deckenbalken und die Fachwerkräume sichtbar sind, sind alle Räume verkleidet.
Das Satteldach wird auf der straßenabgewandten Seite zum Vollwalm.

Quick-Response-Code

qrCode