Ehem. Zisterzienserinnenkloster Wald
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Von-Weckenstein-Str. |
Hausnummer: | 2 |
Postleitzahl: | 88639 |
Stadt-Teilort: | Wald |
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Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Sigmaringen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8437118025 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
keine Angabe | |
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Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
1. Beinhaltet Bauteil: | Ehem. Klostermühle, Mühlweg 4 |
2. Beinhaltet Bauteil: | Kloster, Gebäude St. Maurus, Hohenzollernstraße 18 |
3. Beinhaltet Bauteil: | Kath. Pfarrkirche St. Bernhard, Von-Weckenstein-Straße 4 |
Ehem. Klostermühle, Mühlweg 4 (88639 Wald)
Friedhofskapelle, Sankertsweiler Straße 21 (88639 Wald)
Kath. Pfarrkirche St. Bernhard, Von-Weckenstein-Straße 4 (88639 Wald)
Bauphasen
Die Gründung des Zisterzienserinnenklosters Wald erfolgte im Jahr 1212, als der kaiserliche Ministeriale Burkhard von Weckenstein das Gut Wald mit einem romanischen Kirchenbau übernahm. Das Kloster stiftete er seinen Schwestern Judintha und Ita. Anstelle der romanischen Kirche entstand 1249 eine dem Hl. Kreuz geweihte dreischiffige Basilika mit nördlichen Chorseitenkapellen. Im späten 15. Jahrhundert entstand im südlichen Anschluss an die Kirche ein nahezu quadratischer Kreuzgang (Westflügel sog. Jennerflügel). Während der Bauernkriege wurde das Kloster fast vollständig zerstört; lediglich 5 Joche des nördlichen Kreuzganges blieben erhalten. Die fünf südlichen Achsen und die spätere Katharinenkapelle als auch der Jenner im 1. OG und die südwestliche Prälatur wurden von 1533 bis 1536 wiederaufgebaut.
1683-85 erfolgte der Neubau des Ost- und Westflügels durch Jos Beer. Teile des Kreuzganges im Nord- und Südflügel wurden in der Folge abgebrochen, das südlichen Seitenschiff der gotischen Basilika wurden zum Nordflügel des barocken Kreuzgangs umgebaut. Das nördliche Seitenschiff sowie die Chorkapellen wurden abgetragen, unter Beibehaltung der alten Mittelschiffwände und des gotischen Chors wurde 1696/98, ebenfalls nach den Plänen von Jos Beer, die heutige Pfarrkirche erbaut.
Im 18. Jahrhundert wurde der Kreuzgangsüdflügel durch einen überdachten Gang mit der Tordurchfahrt im EG verbunden.
1721/28 entstand im Westen der alten Anlage eine neue barocke Klosteranlage mit Konvents-, Abtei- und Gästegebäuden von Christian und Hans Georg Widemann aus Oberelchingen und Ehingen.
1926/27 folgten Renovierungsarbeiten am Klosteranlage und Kirche, 1970 der Umbau des Jennerflügels.
(1480 - 1490)
- Klosteranlage
- allgemein
- Sakralbauten
- Kloster, allgemein
(1524 - 1525)
(1533 - 1536)
(1683 - 1685)
(1696 - 1698)
- Sakralbauten
- Klosterkirche
(1700 - 1799)
(1721 - 1728)
Zugeordnete Dokumentationen
- Photogrammetrische Aufnahmen (insg. )
- Restauratorische Untersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Dorf
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Schule, Kindergarten
Im westlichen Konventsflügel befindet sich der um 1500 erbaute zweigeschossige Jennerflügel. Im Westflügel des Kreuzganges lassen sich zwei Bauabschnitte belegen: im Westen ein Netzrippengewölbe und zweiteilige Fischblasenmaßwerkfenster, im Norden Tonrippen und spätgotische Schlussteine in Tartschenform aus der Zeit um 1480/90 (Quelle: Dehio); die fünf südlichen Joche mit Steinrippen datieren um 1534. Nach dem vierten Joch schließt im Westen die sog. Katharinenkapelle an, welche ursprünglich als Durchfahrtshalle unter dem Jenner diente. Sie besitzt ein Netzrippengewölbe mit Wappenschlussstein, wovon einer die Jahreszahl 1534 (i) aufweist.
Südwestlich an den Jenner schließt die Alte Prälatur an, welche im Norden zwei-, im Süden dreigeschossig ist. Die übrigen Kreuzgänge sind kreuzgratgewölbt mit Rundbogenfenstern.
Die Ost- und Südflügel (1683-85) sind zweigeschossig.
Der Jenner-Flügel bildet quasi die Mittelachse zwischen der frühbarocken Klosteranlage und den erweiteren, spätbarocken Gebäuden im Westen, die ab 1721 durch die Brüder Wiedemann erbaut wurde; die neueren Gebäude sind mit einem gedrehten T-Grundriss an die Westseite des Kirchenflügels gesetzt. 1721-23 entstand zunächst das Konventsgebäude im Westen mit Firstrichtung Nord-Süd. Als Verbindung zu diesem und dem Kirchenflügel entstand das Abteigebäude im Norden (1723-26) und schließlich der Gastflügel als nördliche Fortsetzung des Konventsgebäudes (1727/28).
Zonierung:
In der alten Prälatur befindet sich im OG ein Saal mit barocker Holzfederdecke, im 2. OG der ehem. Prälatensaal mit schwerem Stuck (1690). Im Ostflügel befand sich im Anschluss an die Sakristei die ehem. Totenkammer, der als zweischiffiger, kreuzgratgewölbter Raum angelegt ist. Außerdem blieb das nördliche, mittelalterliche Erdgeschoss mit dem ehemaligen Kapitelsaal erhalten. Die Südostecke nahm den Konventssaal (ehem. Refektorium) ein, der am Türsturz die inschriftliche Datierung 1685 (i) aufweist.
Die erweiterte Anlage war im Südwesten zunächst nicht geschlossen. Erst die um 1700 angelegte zweigeschossige Kreuzgang- und Korridorverbindung schloss diese Öffnung.