Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wasserkraftwerk "Hagenbucher"

ID: 200385089915  /  Datum: 22.11.2015
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Kranenstraße
Hausnummer: 14/1
Postleitzahl: 74072
Stadt-Teilort: Heilbronn

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Heilbronn (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8121000005
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

1882 wurde das Unternehmen Carl Hagenbucher gegründet, dessen Produktion um 1914 mit der Verarbeitung von 20.000 t Ölsaaten pro Jahr ihren Höhepunkt erreichte. Bereits 1884 erfolgte die Errichtung des ersten Kraftwerks mit fünf mittelschlächtigen Rädern am nordöstlichen Ende ihres Betriebsgeländes. 1916 folgte eine 80-PS Wasserturbine und 1918 kommen durch
Zukauf des Brückenmühl- und Schleifmühlareals weitere 150 PS Leistung dazu. Nur ein Jahr später wurde das Kraftwerk umgebaut und es entstand das untersuchte Gebäude, das historische Kraftwerk. 1919/ 1920 erfolgte die Ausstattung mit einer Wasserturbinenanlage mit 450 PS von der Fa. Voith (Heidenheim). Der Bedarf an Elektrizität und Produktionsfläche für das Unternehmen Hagenbucher stieg weiter an und in der Folge wurde 1922 das Kraftwerk T6 mit Werk T5 zusammengelegt und die heute noch erhaltenen Francis-Turbinen eingebaut.
Beim Luftangriff am 4.12.1944 werden bei Hagenbucher über 60 Prozent der Gebäude vernichtet. Die Voith-Turbinen standen in dem nicht zerstörten Teil des Firmengeländes. Bis Oktober 1946 wird das Hagenbuchersche Mühlwerk wieder errichtet und im Dezember 1950 nimmt Hagenbucher eine moderne Extraktionsanlage für Ölsaaten in Betrieb.


1. Bauphase:
(1882 - 1884)
1882 Carl Hagenbucher gründet sein Unternehmen; es erfolgt 1883 die Errichtung des ersten Wasserkraftwerks. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Bauten für Ver- und Entsorgung
    • Wassserkraftwerk

2. Bauphase:
(1919)
Umbau zum aktuellen Gebäude. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1919 - 1920)
Ausstattung mit einer Wasserturbinenanlage mit 450 PS von der Fa. Voith (Heidenheim). (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Gesamtansicht von Süden / Wasserkraftwerk "Hagenbucher" in 74072 Heilbronn (01.02.2015 - sterbewerk.)
Abbildungsnachweis
Hagenbucher-Areal mit neuem Kraftwerk (1950er Jahre) / Wasserkraftwerk "Hagenbucher" in 74072 Heilbronn (Dr. J. Hennze, Planungs- und Baurechtsamt Heilbronn, Untere Denkmalschutzbehörde (Luftbild f001-f-99200632))

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das historische Kraftwerk befindet sich auf der größeren von zwei Neckarinseln zwischen Hauptbahnhof und Stadtzentrum. An dieser Stelle befanden sich schon in historischer Zeit einige Mahl- und Sägemühlen. Das historische Wasserkraftwerk steht als kubischer Solitär westlich neben dem in den 1950er Jahren errichteten Flusskraftwerk ZEAG. Der ehemalige Brückenmühlkanal, bereits ursprünglich als überbauter Kanal zwischen Fabrik- und Ölmühlgebäude gebaut, speiste zunächst alleine das Kraftwerk. Mit dem Bau des ZEAG Kraftwerks wurde die Flusstopographie verändert und ein weiterer Zulauf auf der Südseite des alten Kraftwerks geschaffen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Bauten für Ver- und Entsorgung
    • Wassserkraftwerk
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Die Kubatur des Gebäudes wird von dem flachgeneigten Pultdach, das sich nach Süden öffnet, geprägt. Die kubische Außenform auf leicht trapezoidem Grundriss wird nur durch zwei herausstehende Maueranten erweitert, eine verlängert die Westfassade nach Süden und schirmt die Hebetechnik der Tore von der Kranenstraße ab und die zweite, halbhohe Mauervorlage setzt die Südseite nach Osten fort. Das Pultdach weist einen markanten Dachüberstand auf der Südseite auf.
Die Nordseite des Gebäudes besteht aus einer in Horizontalrichtung zweigeteilten Putzfassade, die oben von einem sehr schmalen Dachüberstand bekrönt wird. Auf der Ostseite zeigt sich das Gebäude als verputzte, weiß getünchte Fläche mit lediglich punktuell konzentrierten Öffnungen, die von dem überstands- und attikalosen Dach abgeschlossen wird.
Die Südseite wird von dem Kraftwerkszulauf und der Regulierung des Wasserzustroms dominiert.
Die Westseite präsentiert sich als geschlossene, verputzte und weiß getünchte Fläche.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Betreten wird das Gebäude auf der Ostseite. Das Erdgeschoss ist asymmetrisch in zwei Räume unterteilt. Der nördliche Raum nimmt drei Viertel der Fläche ein und beherbergt die technische Ausstattung zur Stromerzeugung aus der Turbinenrotation. Belichtet wird der große Raum über vier einfach verglaste, in 12 Lichter geteilte Fabrikfenster auf der Nordseite und eins auf der Ostseite.
Das südliche Viertel des Erdgeschosses wird vom großen Raum durch eine Tür in der Südostecke erschlossen. Es handelt sich um einen schlichten, trapezoiden Raum, der von einer Wandvorlage vom Zugang leicht abgetrennt wird. Zwei Fenster auf der Südseite spenden Licht. Die östliche Öffnung ist mit Glasbausteinen gefüllt, die westliche mit einem Lamellenfenster. Eine Vertiefung im Boden ist mit einem Gitterrost bedeckt.
Aus dem großen Erdgeschossraum führt entlang der Westwand eine einläufige Holztreppe ins Obergeschoss. Das Obergeschoss selbst ist in zwei ungleich große Räume unterteilt, wobei die Teilung hier gegenüber dem EG um 90° gedreht ist und in Nord-Süd-Richtung verläuft.
Eine Wendeltreppe führt vom Erdgeschoss ins Untergeschoss.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Im untersuchten Kraftwerk finden sich zwei stehend eingebaute Francisturbinen mit feststehenden Schaufeln und betonierter Zulaufschnecke.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Pultdach
  • Steinbau Mauerwerk
    • allgemein
    • Betonbau
  • Verwendete Materialien
    • Beton
    • Eisen
    • Putz
  • Detail (Dach)
    • Dachüberstand
Konstruktion/Material:
Die Wände des Untergeschosses im Bereich der Turbinenkammern bestehen aus Ortbeton, die von Erd- und Obergeschoss scheinen aus Backsteinen gemauert zu sein. Im Außenbereich und im Innenraum sind die obertägigen Wandflächen mit einem feinkörnigen Putz versehen und weiß getüncht. Die Wände des Untergeschosses sind betonsichtig.
Die Decke über dem Untergeschoss ist eine mit betonierten Unterzügen verstärkte Betonscheibe, gleiches gilt vermutlich für die Zwischendecke zwischen EG und OG.
Die offene Deckenkonstruktion besteht aus zwei Doppel-T-Trägern in Ost-West-Richtung und
darüber liegenden hochrechteckigen Holzbalken, die jeweils nur ein Feld überspannen. Ihre Verlängerung für das nächste Feld liegt, anstelle eines stumpfen Stoßes, einfach auf dem Träger einfach neben dem Balkenende. In den beiden nördlichen Ecken befinden sich schräg verlaufende Träger zur Unterstützung der Deckenkonstruktion.

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