Domturm (Rottenburg)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Wohnhaus

ID: 200064069421  /  Datum: 25.11.2013
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Vordere Straße
Hausnummer: 1/3
Postleitzahl: 70734
Stadt-Teilort: Fellbach

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Rems-Murr-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8119020001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Nach dendrochronologischem Befund datiert das Gebäude um 1692/93 (d). Dem entspricht die durchgehend homogene
Konstruktionsweise des Hauptgerüsts (gk). Dennoch ist nicht auszuschließen, dass darüber hinaus Teile der Vorgängerbebauung überkommen sind. So könnten der Keller und Teile der gemauerten Erdgeschosswände ins 16. Jh. datieren. Diese Vermutung unterstreicht, dass die Vorgängerbebauung laut einem Lagerbuch zwischen den Jahren 1490 und 1502 dem Augustinerkloster Esslingen gehörte (a).
Im 18. und 19. Jh. erfolgten diverse kleinere Baumaßnahmen im Inneren (gk), darunter die überkommene Vertäferung in der 1. H. 19. Jh. und im Folgenden, in der 2. Jahrhunderthälfte die Anbringung der Kassettendecke im 1. OG etc. In der 1. H. 20. Jh., zwischen 1924-1932, wurden im Innern des Gebäudes auf allen Ebenen umfangreichere Um- und Einbauten vorgenommen (a, gk). In Hinblick auf eine Wohnnutzung wurden in der 2. H. 20. Jh. v.a. im 1. DG Veränderungen an der Grundsrisstruktur vorgenommen.


1. Bauphase:
(1692 - 1693)
Errichtung des Gebäudes (d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

2. Bauphase:
(1700 - 1899)
Diverse Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen im Innern (gk).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)

3. Bauphase:
(1924 - 1932)
Umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen im Innern einschl. Dachgeschoss (gk, a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1950 - 1999)
Umbaumaßnahmen im 1. DG in der 2. H. 20. Jh. (a).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Straßenansicht (Sept. 2013) / Wohnhaus in 70734 Fellbach (02.09.2013 - strebewerk. Stuttgart)
Abbildungsnachweis
Täferstube im 1. OG (Sept. 2013) / Wohnhaus in 70734 Fellbach (02.09.2013 - strebewerk. Stuttgart)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische und restauratorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude liegt am südlichen Rand des historischen Ortskerns von Fellbach.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiger, giebelständiger Satteldachbau über rechteckigem Grundriss von 10,40 x 13,20 m . Der First erstreckt sich in Richtung Nord-Süd, die Firsthöhe beträgt 12,70 m. Die Fassaden springen im Westen und Süden über dem Erdgeschoss um rund 15 cm vor. An den beiden Giebeln springt die Fassade jeweils auf Höhe der einzelnen Dachgeschossebenen abermals um dasselbe Maß drei Mal vor. Die Fassaden im Westen, Norden und Süden sind flächig verputzt. Im Osten liegen die aus Bruchsteinen gemauerte Wand des Erdgeschosses und die darüber anschließende Fachwerkwand des Obergeschosses frei.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Den Grundriss gliedern zwei Schiffe und drei Zonen im EG, 1. OG und 1. DG.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
Der Raum 1.03 im Südwesten des 1. OG weist allseitig eine Vertäferung und eine Täferdecke auf; sie deutet die Nutzung des Raums als Stube an, die zugehörige Stubenkammer lag östlich von dieser. Die restauratorischen Untersuchungen zeigten, dass die Vertäferung im NW und SO des Raums bauzeitlich datieren, die übrige Vertäferung datiert um 1800, die Decke um 1830.
Insbesondere im Erdgeschoss und im Obergeschoss haben sich mehrere historische Ausstattungsstücke
erhalten. Dies sind zum einen das Blatt der Eingangstür im Erdgeschoss, dessen schmiedeeisernen Beschläge eine Entstehung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts andeuten. Darüber hinaus sind noch zahlreiche Fensterrahmen mit eisernen Beschlägen vorhanden, die ähnlich oder nur wenig jünger zu datieren sind. Die Beschläge der Tür im Osten der Stube im Obergeschoss dürften noch aus dem späten 18. Jahrhundert stammen.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Innenwand aus Holz
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Decken
    • Kassettendecke
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster
    • Floßspuren
    • Wand-, Deckenfassung, Gefachmalerei
Konstruktion/Material:
Es handelt sich um einen eingeschossigen Fachwerkständerbau mit drei Dachgeschossebenen, die einem gemauertem Erdgeschoss aufgesetzt sind. Im Innern sind in größerem Umfang die bauzeitlichen Fachwerk-Trennwände erhalten. Später eingezogene Wände entsprechen zumeist ebenfalls Fachwerkkonstruktionen. Dabei unterscheiden sich die jüngsten Einbauten des 20. Jh. von den bauzeitlichen Wänden insbesondere durch die Verwendung gesägter Hölzer und moderner Baumaterialien.
Die bauzeitlichen Dielenböden scheinen wohl in die 1. Hälfte des 20. Jh. großflächig beseitigt und durch einen neuen Belag mit vergleichsweise schmalen Dielen ersetzt worden zu sein.
Der Dachstuhl stammt in Gänze aus der Bauzeit. Es handelt sich um einen zweifach liegenden Stuhl.

Abbundsystem:
Insbesondere an den frei liegenden Sparren des Dachstuhls lässt sich ein durchgehendes Abbundsystem
nachvollziehen.
Wiedlöcher:
Wiedlöcher, die sich in höherer Zahl feststellen lassen, belegen, dass das Bauholz (durchgehend Nadelholz) über den Neckar angeflößt und anschließend die letzten Kilometer über Land zum Bauplatz transportiert wurde.

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