Wohnhaus
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Vordere Straße |
Hausnummer: | 1/3 |
Postleitzahl: | 70734 |
Stadt-Teilort: | Fellbach |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Rems-Murr-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8119020001 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Nach dendrochronologischem Befund datiert das Gebäude um 1692/93 (d). Dem entspricht die durchgehend homogene
Konstruktionsweise des Hauptgerüsts (gk). Dennoch ist nicht auszuschließen, dass darüber hinaus Teile der Vorgängerbebauung überkommen sind. So könnten der Keller und Teile der gemauerten Erdgeschosswände ins 16. Jh. datieren. Diese Vermutung unterstreicht, dass die Vorgängerbebauung laut einem Lagerbuch zwischen den Jahren 1490 und 1502 dem Augustinerkloster Esslingen gehörte (a).
Im 18. und 19. Jh. erfolgten diverse kleinere Baumaßnahmen im Inneren (gk), darunter die überkommene Vertäferung in der 1. H. 19. Jh. und im Folgenden, in der 2. Jahrhunderthälfte die Anbringung der Kassettendecke im 1. OG etc. In der 1. H. 20. Jh., zwischen 1924-1932, wurden im Innern des Gebäudes auf allen Ebenen umfangreichere Um- und Einbauten vorgenommen (a, gk). In Hinblick auf eine Wohnnutzung wurden in der 2. H. 20. Jh. v.a. im 1. DG Veränderungen an der Grundsrisstruktur vorgenommen.
(1692 - 1693)
- Wohnbauten
- Wohnhaus
(1700 - 1899)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
(1924 - 1932)
(1950 - 1999)
- Dachgeschoss(e)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische und restauratorische Untersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zonierung:
Insbesondere im Erdgeschoss und im Obergeschoss haben sich mehrere historische Ausstattungsstücke
erhalten. Dies sind zum einen das Blatt der Eingangstür im Erdgeschoss, dessen schmiedeeisernen Beschläge eine Entstehung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts andeuten. Darüber hinaus sind noch zahlreiche Fensterrahmen mit eisernen Beschlägen vorhanden, die ähnlich oder nur wenig jünger zu datieren sind. Die Beschläge der Tür im Osten der Stube im Obergeschoss dürften noch aus dem späten 18. Jahrhundert stammen.
Konstruktionen
- Mischbau
- Innenwand aus Holz
- Obergeschoss(e) aus Holz
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
- Dachform
- Satteldach
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Decken
- Kassettendecke
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Fenster
- Floßspuren
- Wand-, Deckenfassung, Gefachmalerei
Die bauzeitlichen Dielenböden scheinen wohl in die 1. Hälfte des 20. Jh. großflächig beseitigt und durch einen neuen Belag mit vergleichsweise schmalen Dielen ersetzt worden zu sein.
Der Dachstuhl stammt in Gänze aus der Bauzeit. Es handelt sich um einen zweifach liegenden Stuhl.
Abbundsystem:
Insbesondere an den frei liegenden Sparren des Dachstuhls lässt sich ein durchgehendes Abbundsystem
nachvollziehen.
Wiedlöcher:
Wiedlöcher, die sich in höherer Zahl feststellen lassen, belegen, dass das Bauholz (durchgehend Nadelholz) über den Neckar angeflößt und anschließend die letzten Kilometer über Land zum Bauplatz transportiert wurde.