Fachwerkhaus
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Stuttgarter Straße |
Hausnummer: | 54/56 |
Postleitzahl: | 71263 |
Stadt-Teilort: | Weil der Stadt |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Böblingen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8115050021 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Gebäudekomplex mit Gastwirtschaft, Stuttgarter Straße 34/36 (71263 Weil der Stadt)
Bauphasen
Die Untersuchung brachte eine unerwartet wie zurückreichende Baugeschichte und eine mehrfache Veränderung des Baukörpers zutage. Mei der Bauzeit 1351 (d) zählt das Gebäude zu den ältesten städtischen Bürgerhäusern der weiteren Umgebung.
Der um 1351 (d) errichtete Kernbau lag damals weit vor der Stadtmauer der Kernstadt. Er war kleiner als das heutige Gebäude und umfasste nur zwei Vollgeschosse, besaß ein Gerüst mit zweigeschosshohen Ständern, war traufständig zur Straße ausgerichtet und hatte die Hauptwohnräume im Erdgeschoss liegen. Eine beschnitzte Bretterbalkendecke der damaligen Stube hat sich fast vollständig erhalten. Durch rückwärtige Erweiterung und Aufstockung wurde das Gebäude um 1430 d deutlich vergrößert. Es erfolgte eine Firstdrehung zur Giebelständigkeit. Dieser Umbau fällt zeitlich etwa mit dem Bau der Wehrmauer um die Vorstadt zusammen und lässt einen unmittelbaren Zusammenhang vermuten, womit sich in der Geschichte des Gebäudes auch einschneidende Vorgänge der mittelalterlichen Stadtentwicklung spiegeln.
Durch einen gründlichen Umbau um 1665 d wurde das Gebäude auf die heutige Größe verkürzt, ein vollständig neues Dachwerk abgezimmert und die Längsteilung des Gebäudes in zwei separate Einheiten durch die Anlage zweier Stuben im Obergeschoss manifestiert. Die Verlagerung der Hauptwohnräume vom Erd- ins Obergeschoss war durch Anwachsen oder Anheben des Straßenniveaus erzwungen. Unklar ist, ob das Hochrücken der Hauptwohnräume und die Teilung in zwei Einheiten vielleicht schon zu früherer Zeit vollzogen worden waren und um 1665 lediglich baulich neu formuliert wurden. Wegen starker Senkung und Neigung wurde das rückwärtige Giebeldreieck im 18. Jahrhundert ersetzt. Die Beiden Wohneinheiten wurden im 20. Jahrhundert wieder zusammengelegt.
[Im Mai 2011 wurde das Gebäude entkernt, das Holzgerüst zerlegt und lediglich gemauerte Teile des Erdgeschosses an Ort und Stelle erhalten. Nach derzeitigem Planungsstand sollen Hölzer der drei Hauptbauphasen 1351, 1439 und 1665 d in den Neubau integriert werden, um die Hauptstationen der Baugeschichte außen und innen nachzuzeichnen. Dabei ist vorgesehen, das Niveau des Erdgeschosses auf Straßenniveau anzuheben, den einzelnen Geschossen jeweils mehr Höhe zu verleihen und auf allen Ebenen eine Nutzung unterzubringen.]
(1350 - 1351)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
(1429 - 1430)
Es erfolgte eine Firstdrehung zur Giebelständigkeit.
- Anbau
(1665)
- Dachgeschoss(e)
(1700 - 1799)
(1900 - 1999)
(2011)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Dokumentation und dendrochronologische Dat ierung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Rückwärtig auf der Südseite befindet sich ein Anbau von etwa halber Länge und Breite, einer Höhe von nur zwei Geschossen und Fachwerkwänden mit Satteldach.
Zonierung:
Konstruktionen
- Dachform
- Satteldach
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst, mehrstöckig
- Mischbau
- Obergeschoss(e) aus Holz
- Unterbau aus Stein (gestelzt)
- Decken
- Balken-Bretter-Decke