Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Eugenshof

ID: 191855615512  /  Datum: 29.02.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Reuteweg
Hausnummer: 5
Postleitzahl: 72270
Stadt-Teilort: Baiersbronn

Regierungsbezirk: Karlsruhe
Kreis: Freudenstadt (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8237004008
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,5013° nördliche Breite, 8,3701° östliche Länge

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Unterbauernhof (72270 Baiersbronn - Tonbach, Unterbauernhof)

Bauphasen

1. Bauphase:
(1752 - 1753)
Errichtung des Kernbaus1752/53 (d).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
  • Anbau

2. Bauphase:
(1757)
Im Jahre 1757 (d) wird der Kernbau bergseitig um eine Lagerzone erweitert.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

3. Bauphase:
(1776 - 1777)
Eine weitere Lager- bzw. Schopfzone wird in gleicher Richtung in den Jahren 1776/77 (d) angebaut.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

4. Bauphase:
(1800 - 1850)
Die nachhaltigsten Umbauten datieren in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie betreffen neben einer Modifizierung des Wohngrundrisses die Anlage eine Quergiebels, verbunden mit einer Erweiterung des Wohnraumes in den Dachraum.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Hauptgiebel / Eugenshof in 72270 Baiersbronn (29.02.2016 - Burghard Lohrum)
Abbildungsnachweis
Erschließungstraufe / Eugenshof in 72270 Baiersbronn (29.02.2016 - Burghard Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Bauernhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem untersuchten Bau handelt es sich um ein landwirtschaftlich genutztes, zu unterschiedlichen Zeiten verlängertes und umgebautes Gebäude.
Parallel zur abfallenden Hanglinie erbaut, besteht es im Kern aus einem massiven, als Stall genutzten Sockelgeschoss, einem darauf aufgesetzten Fachwerkstock mit Wohnteil und einem in gleicher Firstrichtung sich anschließenden, ebenerdigen Scheunenteil, ebenfalls in Fachwerk abgezimmert. Den Abschluss beider Hausteile bildet ein zweigeschossiges Satteldach mit beidseitigem Steilgiebel.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Zum ursprünglichen Baubestand des Sockelgeschosses gehören nur noch die massiven Außenwände und das Deckengebälk über dem talseitigen Stallteil. Die restlichen Deckenaufbauten sind wie die Ausstattungsteile das Ergebnis späterer Ersatzeinbauten des 19. Jahrhunderts. Dazu gehören unter anderem die Kleintierställe und der große Viehtrog für die Viehaufstellung.
Das Sockelgeschoss ist stark durchnässt und im rückwärtigen Bereich nahezu abgängig.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Der Kernbau von 1753

Der Keller
Zum ursprünglichen Baubestand des Sockelgeschosses gehören nur noch die massiven Außenwände und das Deckengebälk über dem talseitigen Stallteil. Die restlichen Deckenaufbauten sind wie die Ausstattungsteile das Ergebnis späterer Ersatzeinbauten des 19. Jahrhunderts. Dazu gehören unter anderem die Kleintierställe und der große Viehtrog für die Viehaufstellung.
Das Sockelgeschoss ist stark durchnässt und im rückwärtigen Bereich nahezu abgängig.

Der aufgehende Baukörper
Auf diesem Keller wird um das Jahr 1753 der bestehende Fachwerkbau abgezimmert. Offensichtlich zur Bauzeit noch nicht verschindelt, handelte es sich um ein Sichtfachwerk, welches im Bereich der nördlichen Rücktraufe noch frei liegt. Der zimmerungstechnische Abbund erfolgte über einem Nadelholzgebälk, welches auf den Mauerkronen lagernd quer zum First verläuft und im angetroffenen Zustand durch einen Stahlträger unterstützt wird.

Das Erdgeschoss
Orientiert am erhaltenen Bestand und ergänzt durch die an der Rücktraufe aufgenommenen Befunde, kann die um das Jahr 1753 ausgeführte Grundrissgliederung schlüssig nachvollzogen werden.
Danach erfolgte die Haupterschließung über den noch heute genutzten Zugang an der südlichen Traufwand. Er führte in einen großen, bis zur Nordtraufe reichenden, an der Rücktraufe durch zwei Fenster belichtete Vorraum. Von hier war im Westen die Scheune und im Osten die eigentliche Wohnzone erreichbar. Letztere bestand aus der noch heute vorhandenen Stube und der an der Giebelseite benachbarten, von dem Vorraum zugänglichen Großküche. Ebenfalls benachbart zur Stube war und ist die von der Stube begehbare Schlafkammer angeordnet. Den verbleibenden Grundriss einnehmend, liegt sie im Winkel zwischen Vorraum und Flur.
Bezogen auf die bauzeitliche Substanz haben sich im Zuge der Außenwände und im Zuge der Trennwand von Stube und Küche größere Abschnitte des ursprünglichen Fachwerkes erhalten. Soweit erkennbar besteht es ausschließlich aus Nadelholz. Den Schwerpunkt des historischen Bestandes bilden aber zweifelsfrei die Stubendecke und Teile des Wandtäfers an der Trennwand zur Küche.
An den über dem Erdreich anstehenden Wohnteil grenzt die bauzeitliche, mit zwei Toren ausgestattete Scheunenzone an. Im vorderen Bereich mit Steinplatten ausgelegt, schließt sich daran ein Bohlenbelag an. Er reicht bis zur Rücktraufe und diente wohl ursprünglich als Dreschboden, Dazu konnte dann auch das rückwärtige Tor geöffnet werden. Die die Dreschtenne begrenzenden Querwände sind weitgehend ersetzt. Lediglich in der alten Giebelwand haben sich einzelne Bauhölzer der ursprünglich verbretterten Fachwerkwand erhalten. Zum alten Bestand gehören auch die Deckenbalken mit der zugehörigen Auswechslung des Aufzugsloches.

Das Dachwerk
Das über dem Kernbau abgezimmerte Dachwerk zeigt zwei verschiedene Konstruktionsvarianten. Sie sind das Ergebnis zweier unterschiedlicher, über dem Kernbau vorhandener Gebälkausrichtungen. So verläuft das Deckengebälk über dem Wohnteil parallel zum First, während es über dem Scheunenteil quer dazu verläuft.
Für die Dachkonstruktion bedeutet dies, dass die Sparren über dem Wohnteil in sogenannte Sparrenschwellen zapfen. Diese sind im Zuge der beiden Traufen den Wandrähmen aufgelegt. Damit sie infolge des Sparrenschubes nicht nach außen ausweichen, zapfen die Sparrenschwellen mit ihren Enden in die Binderbalken der Querbünde.
Anders verhält es sich über dem Scheunenteil. Hier zapfen die Sparren wie üblich in die Decken- bzw. Dachbalken
Verstärkt werden alle Sparrenpaare durch eine verzapfte Kehlbalkenlage. Sie unterteilt den Dachraum in ein 1. und 2. Dachgeschoss. Unter den Kehlbalkenenden verlaufen zwei Längsrähme. Sie sind Bestandteile von zwei Längsbünden, die in der Kombination mit den Querbünden ein zweifach stehendes Stuhlgerüst ausbilden. In den Längsbünden erfolgt die Aussteifung durch verzapfte Kopfbüge, während die Aussteifung der Querbünde verzapften Fußstreben zugewiesen wurde. Hinsichtlich der Abtragung der Dachlasten stehen die Querbünde in den aus dem Unterbau vorgegebenen Wandachsen und übernehmen so deren vertikale Einleitung in den Unterbau.
Als bauzeitliche Dachdeckung ist eine Schindeleindeckung belegt. Der bergseitige Dachgiebel war verbrettert. Für den talseitigen Giebel ist für die Bauzeit der gleiche Verschluss anzunehmen.

Der Anbau von 1757
Bei dieser Baumaßnahme handelt es sich um eine bergseitige Verlängerung des Wirtschaftsteiles. Angehängt an den Scheunengiebel, diente die Erweiterung als offenes, sich bis in den Dachraum erstreckendes Heulager. Dazu wurde eine dritte Dachwerkvariante abgezimmert. Bei dieser Lösung zapfen die Sparren weder in Sparrenschwellen noch in Dachbalken. Als Auflager für die Sparren dienen kurze Dachfußbalken, die ohne Sparrenknechte den Traufrähmen aufgekämmt sind. Die eigentliche Tragfunktion übernehmen die unter den Kehlbalken verlaufenden Rähme, auf denen quasi die Sparrenpaare mit ihren Kehlbalken aufsitzen.

Der Anbau von 1777
Mit einer weiteren Verlängerung wurde im Jahre 1777 ein Schopf angebaut. Durch den Ersatz der abschließenden Giebelwand ist von diesem Anbau unterhalb des Daches quasi nur noch die Kubatur erhalten.

Die Umbauten im frühen 20. Jahrhundert
Bei diesen Baumaßnahmen handelte es sich in erster Linie um die Erweiterung des Wohnraumes und die Erneuerung des Stallbereiches.
Auf das Erdgeschoss bezogen, führten die Umbauten zur Abtrennung eines kleineren Wohnraumes von der Küche und die Anlage einer weiteren Kammer im ehemals offenen Vorraum. Da der von der Küche abgetrennte Raum ebenfalls beheizbar war, handelte es sich wohl um den Altenteil.
Auf eine weitere, wohl auch noch im 19. Jahrhundert erfolgte Umbaumaßnahme sind die Wohnräume im Dach mit dem dafür ausgeführten Quergiebels zurückzuführen.

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