Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Pfarrhaus und Altes Rathaus

ID: 188184042621  /  Datum: 19.08.2023
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Saalplatz
Hausnummer: 1
Postleitzahl: 70825
Stadt-Teilort: Korntal-Münchingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Ludwigsburg (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8118080004
Flurstücknummer: 1/1
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,8313° nördliche Breite, 9,1237° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude am Saalplatz 1 wurde 15 Jahre nach Gründung der privilegierten Gemeinde Korntal im Jahre 1834 als Pfarr- und Wohnhaus für den geistlichen und weltlichen Vorsteher der Brüdergemeinde erbaut. 1882 erfolgte der Erweiterungsbau im Süden als „Wohnhaus-Anbau“, welcher mit vier Geschossen und einer Firstdrehung von 90° zum Bestandsgebäude realisiert wurde.
Mit der Auflösung des Privilegs der Brüdergemeinde im Jahr 1919, 100 Jahre nach der Gründung durch die Verfassung der Weimarer Republik, mussten die Verwaltung der Brüdergemeinde und die Verwaltung der Gemeinde Korntal nun zwei unterschiedliche Wege gehen. Bereits 1903 wurde das neue Pfarrhaus in der Saalstraße gebaut. Das alte Pfarrhaus am Saalplatz 1 erhielt daher eine Neunutzung als Rathaus der Gemeinde Korntal.
1932 entstand auf der Westseite der Eingangsbau mit kleinem Foyer. Mit dem Umzug der Gemeindeverwaltung in das Neue Rathaus im Jahr 1961 wird im Gebäude Saalplatz 1 („Altes Rathaus“) nun die Verwaltung der Brüdergemeinde und Diakonie untergebracht. Mit dem Einbau großer Schaufensteröffnungen diente der Bereich des Erdgeschosses ab 1980 bis 2022 für Ladenzwecke.
Aufgrund einer möglichen Einsturzgefahr wird das Gebäude 2022 geräumt.
2023 : Das LDA erteilt die Abrissgenehmigung - Ein Neubau als Ersatzneubau ist in Planung.


1. Bauphase:
(1834)
Erbauung als Pfarr- und Wohnhaus.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Pfarrhaus
    • Wohnhaus

2. Bauphase:
(1882)
Südlicher Erweiterungsbau als „Wohnhaus-Anbaues“ mit 4 Geschossen (UG ebenerdig im Süden) mit den Grundmaßen von 9,95 x 5,80 m, First vom Wohnhaus wurde um 90° zum Bestand gedreht.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Anbau
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

3. Bauphase:
(1919)
Umnutzung des einstigen Pfarrhauses zum Rathaus nach Bau eines neuen Pfarrhauses im Jahr 1903; mit der neuen Rathausnutzung wurde im UG auf der Südseite im Anbau eine Polizeiwache in zwei Zimmern untergebracht. Eine kleine Arrestzelle befand sich im UG unterhalb des Abtrittanbaus auf der westlichen Seite.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Untergeschoss(e)
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus

4. Bauphase:
(1932)
An der Westseite Eingangsanbau und Foyer mit farbigen Bleiglasfenstern.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau
  • Ausstattung

5. Bauphase:
(1961)
Mit dem Bau des sog. Neuen Rathauses wird das sog. Alte Rathaus zum Verwaltungssitz der Brüdergemeinde und Diakonie. Im Bereich des Erdgeschosses große Schaufenstereinbrüche für Ladennutzung (bis 2022).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Bild Saalplatz 1 von Norden und N-W - aus Doku / Ehem. Pfarrhaus und Altes Rathaus in 70825 Korntal-Münchingen (Frühjahr/Sommer 2023 - Paul Blank)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Abbruchdokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude Saalplatz 1 befindet sich in der historischen Ortsmitte von Korntal-Münchingen. Es steht giebelständig an der südlichen Seite des Saalplatzes.
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Hauptgebäude: zweigeschossiger Fachwerkbau mit Schopfwalmdach, First in Nord-Südrichtung; nach Süden erhöhtes Kellergeschoss.
Anbau im Süden mit um 90° gedrehtem First, dreigeschossig mit Satteldachabschluss; Keller aus Sandstein.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Eingang des Hauptgebäude von 1834 befindet sich auf der nördlichen Seite und ist
ausgehend von der Gebäudemitte asymmetrisch an der westlichen Seite der Mittelwand orientiert. Auf der Ostseite befindet sich symmetrisch ein Zwerchgiebel, der das dazugehörende Zimmer im DG großzügig ohne Dachschrägen und Kniestock bildet. Auf der nordöstlichen Seite befindet sich im Untergeschoss ein Gewölbekeller aus vornehmlich rotem Sandstein mit erdoffenem Boden. Im südlichen Teil schließen sich weitere Räumlichkeiten an, die wegen des abfallenden Geländes als Souterrain genutzt werden konnten.
Das Untergeschoss hat Außenwände aus Sandstein. Die Innenwände sind aus ausgefachtem Fachwerk (Ausfachung mit Ziegelstein im Mittelflur). Der Boden im Untergeschoß ist im Erschließungsbereich aus terracottafarbenem Steinzeug. In den Räumen befindet sich
Eichenparkett in unterschiedlichen Verlegemustern (Mosaik, Fischgrät). Die Decken sind verputzt, als Putzträger sieht man an einigen Stellen Schilfmatten. Alle Böden/Decken sind
fachwerkstypisch mit Holzbalken ausgeführt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Starke Setzungen, die nicht zum Stillstand kommen. Niveauunterschiede, besonders in Gebäudemitte von ca. 48cm.
Ursachen: Setzungen infolge Dolinen im Gipskeuperboden.
Im Gebäude zeigen sich stillstehende Risse und Verformungen.
Bestand/Ausstattung:
Schnörkelloser Verwaltungsbau der damaligen Zeit.
Untergeschoss mit Parkett.
Ab EG mit Nadelfilz aus den 1990ern bzw. Anfang 2000.
Im Eingangsbereich Foyer sind Bleifenster mit dezenter Buntverglasung vorhanden.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Krüppelwalmdach
  • Gestaltungselemente
    • Zwerchgiebel
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
  • Holzgerüstbau
    • Geschossgerüst
  • Verwendete Materialien
    • Holz
    • Sandstein
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Decken
    • Balkendecke
Konstruktion/Material:
Einfaches Sparrendach, am statischen Limit konstruiert. Ohne besondere handwerkliche Kunst - also einfach. Dacheindeckung aus Tonziegeln (nicht mehr Original).
Tonnengewölbe im Gewölbekeller.
Mittelflure aus Fachwerk mit Ausmauerung.
Decken aus einfachen Holzbalken, z.T. mit GK-Verkleidungen (größerer Umfang in typischer 1980er/ 90er Jahre-Art) oder alten Spalierhölzern (hiervon sehr geringer Umfang).

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