Schloss, Alter Bau, Donzdorf
ID:
178363730710
/
Datum:
24.11.2010
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Schloss |
Hausnummer: | 3 |
Postleitzahl: | 73072 |
Stadt-Teilort: | Donzdorf |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Göppingen (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8117015007 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Die auf einem massiven Erdgeschoß abgezimmerte Holzkonstruktion untergliedert sich in einen mittelalterlichen Abschnitt im 1. und 2. Obergeschoss sowie eine spätere Veränderung im Giebeldreieck. Während der untere Bereich nach der dendrochronologischen Untersuchung aus den Jahren 1532/33 (d) stammt, ist der Giebel ins 17./18. Jahrhundert zu datieren. Die jüngere Umbaumaßnahme ersetzt die ursprünglich auskragende Giebelgestaltung des 16. Jahrhunderts und war im angetroffenen Zustand modern restauriert.
Weitaus älter und mit einem hohen Bestand bauzeitlicher Hölzer ist das Holzwerk im 1. und 2. Obergeschoss.
1. Bauphase:
(1532 - 1533)
(1532 - 1533)
Der in die Jahre 1532/33 (d) datierende Westgiebel besitzt ein weitgehend erneuertes, nur noch mit einigen Hölzern aus dem 17./18. Jh. stammendes Dachdreieck.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Zugeordnete Dokumentationen
- Dendrochronologische Datierung und Dokumentation Westgiebel
Beschreibung
Umgebung, Lage:
im Statdbereich
Lagedetail:
- Schlossanlage
- allgemein
Bauwerkstyp:
- Residenz- und Hofhaltungsbauten
- Schloss
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
dreigeschossiger Bau über massivem Erdgeschoss als erhöhtes Sockelgeschoss sowie Obergeschossen als abgezimmerte Fachwerkkonstruktion
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der im 2. Obergeschoss nachvollziehbare Fenstererker ist zwar in seinen ehemaligen Ausmaßen belegbar, weist aber auch umfangreiche Verluste auf. So sind alle ehemals vorstehenden Bauteile abgebeilt und müssten als Rekonstruktion ergänzt bzw. erneuert werden. Unklar ist auch die Unterteilung der Erkerrahmen. Letztlich bezieht sich die aufgereihte Durchfensterung auf einen großen, die gesamte Gebäudebreite einnehmenden, aber heute in mehrere Räume untergliederten Saal. Im Gegensatz zum 2. Obergeschoss ist die Belichtung des 1. Obergeschosses unklar. Dies bezieht sich sowohl auf die Größe als auch auf die Lage der Fenster.
Die hölzerne Konstruktion des 1. und 2. Obergeschosses zeichnet sich durch einen hohen Anteil bauzeitlicher Substanz aus. Spätere Veränderungen betreffen die vorhandenen Fenster.
Zwischen den Fachwerkonstruktionen der beiden Ebenen sind zwei grundsätzlich Unterschiedliche zu beachten:
1. Das Fachwerk des 2. OG gibt keinen Hinweis auf eine ursprüngliche Raumgliederung. Im Gegenteil, die nachvollziehbare Gestaltung bezieht sich ohne Zweifel auf einen großen ungeteilten, die gesamte Gebäudebreite einnehmenden Saal. Nachweislich der ausgeführten Dachkonstruktion ersteckte er sich über die Tiefe von 4 Dachzonen. Die über dem Saal abgezimmerte, mit zwei Hängehölzern ausgestattete Binderkonstruktion ist im Querschnitt dargestellt. Auf den Saal reagiert dann auch die Fachwerksgestaltung. Diese Aussage trifft neben dem Westgiebel auch auf die Nordfassade zu. So zeigt letztere ausschließlich im Saalbereich verblattetes Fachwerk, während seitlich davon eine verzapfte Gerüstaussteifung zur Anwendung kam.
Verblattet ist auch das Giebelfachwerk. Die Begründung liegt in der Verbohrung der Außenwand. Die Verbohrung ist großflächig erhalten und durch eine Backsteinvormauerung verkleidet. Gestalterischer Schwerpunkt war die Aufreihung der ehemaligen Saalfenster. Gefasst durch seitliche Beihölzer sowie Sturz- und Brustriegel erstreckte sie sich wohl in einer dreiteiligen Gliederung über die gesamte Saal- bzw. Gebäudebreite.
Die Ausmaße der vor die Wandflucht vorspringenden Erkerrahmen ist im Plan "Bauzeitliche Rekonstruktion" aufgenommen. Die konstruktiven Details wie auch die schmuckhaften Ausführungen der Erkerrahmen ist in der Skizze Fenstererker 2. OG dargestellt.
2. Im Gegensatz zum 2. Obergeschoss bezieht sich das Fachwerkgerüst im 1. Obergeschoss auf eine differenzierte Raumgliederung. Erkennbar ist dies an den dreifachen Stirnhölzern auf den Bundständern, kombiniert mit der fußzonigen Abstimmung des entsprechenden Schwellholzes.
Danach lag im Nordteil des Westgiebels ein großer Raum. Daran schloss sich in Richtung Süden ein deutlich kleinerer Raum an. Während letzterer eventuell auch eine erkerartige Belichtung besaß, ist die Art der Belichtung im Norden ungewiss. Der Einschnitt der kopfzonigen Aussteifungshölzer ist auf eine spätere Fensteraufreihung zurückzuführen und erstreckt sich mit dieser Maßnahme über die gesamte Gebäudebreite.
Anzeichen für eine farbliche Fassung des bauzeitlichen Fachwerkes liegen nicht vor.
Ettenheimmünster/Kenzingen, März 2010
Die hölzerne Konstruktion des 1. und 2. Obergeschosses zeichnet sich durch einen hohen Anteil bauzeitlicher Substanz aus. Spätere Veränderungen betreffen die vorhandenen Fenster.
Zwischen den Fachwerkonstruktionen der beiden Ebenen sind zwei grundsätzlich Unterschiedliche zu beachten:
1. Das Fachwerk des 2. OG gibt keinen Hinweis auf eine ursprüngliche Raumgliederung. Im Gegenteil, die nachvollziehbare Gestaltung bezieht sich ohne Zweifel auf einen großen ungeteilten, die gesamte Gebäudebreite einnehmenden Saal. Nachweislich der ausgeführten Dachkonstruktion ersteckte er sich über die Tiefe von 4 Dachzonen. Die über dem Saal abgezimmerte, mit zwei Hängehölzern ausgestattete Binderkonstruktion ist im Querschnitt dargestellt. Auf den Saal reagiert dann auch die Fachwerksgestaltung. Diese Aussage trifft neben dem Westgiebel auch auf die Nordfassade zu. So zeigt letztere ausschließlich im Saalbereich verblattetes Fachwerk, während seitlich davon eine verzapfte Gerüstaussteifung zur Anwendung kam.
Verblattet ist auch das Giebelfachwerk. Die Begründung liegt in der Verbohrung der Außenwand. Die Verbohrung ist großflächig erhalten und durch eine Backsteinvormauerung verkleidet. Gestalterischer Schwerpunkt war die Aufreihung der ehemaligen Saalfenster. Gefasst durch seitliche Beihölzer sowie Sturz- und Brustriegel erstreckte sie sich wohl in einer dreiteiligen Gliederung über die gesamte Saal- bzw. Gebäudebreite.
Die Ausmaße der vor die Wandflucht vorspringenden Erkerrahmen ist im Plan "Bauzeitliche Rekonstruktion" aufgenommen. Die konstruktiven Details wie auch die schmuckhaften Ausführungen der Erkerrahmen ist in der Skizze Fenstererker 2. OG dargestellt.
2. Im Gegensatz zum 2. Obergeschoss bezieht sich das Fachwerkgerüst im 1. Obergeschoss auf eine differenzierte Raumgliederung. Erkennbar ist dies an den dreifachen Stirnhölzern auf den Bundständern, kombiniert mit der fußzonigen Abstimmung des entsprechenden Schwellholzes.
Danach lag im Nordteil des Westgiebels ein großer Raum. Daran schloss sich in Richtung Süden ein deutlich kleinerer Raum an. Während letzterer eventuell auch eine erkerartige Belichtung besaß, ist die Art der Belichtung im Norden ungewiss. Der Einschnitt der kopfzonigen Aussteifungshölzer ist auf eine spätere Fensteraufreihung zurückzuführen und erstreckt sich mit dieser Maßnahme über die gesamte Gebäudebreite.
Anzeichen für eine farbliche Fassung des bauzeitlichen Fachwerkes liegen nicht vor.
Ettenheimmünster/Kenzingen, März 2010
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben