Hauptstrasse 13 (Mosbach)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Altes Schloss

ID: 174662563210  /  Datum: 12.07.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Schloßgasse
Hausnummer: 20
Postleitzahl: 78567
Stadt-Teilort: Fridingen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Tuttlingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8327016004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,0210° nördliche Breite, 8,9319° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Ifflinger Schloss soll nach Auszug anderer Nutzer vollständig durch das Museum Oberes Donautal genutzt werden.
Zu diesem Zweck wurde eine Bauhistorische Kurzuntersuchung gemacht, die sich auf den Bereich des Erdgeschosses beschränkt.
Dabei konnte die Nordwand des Gewölberaumes dem Spätmittelalter (13./15.Jh.) zugeordnet werden.
Weitere Daten stehen zur Zeit nicht zur Verfügung.

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Altes Schloss in 78567 Fridingen, Fridingen an der Donau (24.08.2016)
Altes Schloss in 78567 Fridingen, Fridingen an der Donau (24.08.2016)
Altes Schloss in 78567 Fridingen, Fridingen an der Donau (24.08.2016)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung (Erdgeschoss)

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Ifflinger Schloss liegt in der nordwestlichen Ecke der Fridinger Altstadt. Das Gebäude stellt den letzten obertägig erhaltenen Rest der Burg der Ortsherrschaft dar. Das traufständige Haus steht heute in der Straßenflucht, eingezwängt zwischen eingeschossigen Garagenbauten im Norden und Süden.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Residenz- und Hofhaltungsbauten
    • Schloss
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude weist eine trapezoide Grundfläche auf. Es ist viergeschossig und nicht unterkellert. Die Außenwände der drei unteren Geschosse und die nach Osten vorspringenden Staffelgiebel bestehen aus Stein und sind verputzt. Das abschließende Geschoss mit Sichtfachwerk kragt nach Osten vor.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Erdgeschoss ist durch eine massive Mauer in zwei Räume unterteilt, einem großen, nördlichen Raum mit Treppe zum Obergeschoss und einem schmalen Raum im Süden, dessen Ost-West ziehendes Tonnengewölbe in das 1.OG hineinreicht.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Außenwand aus Stein
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
  • Gestaltungselemente
    • Staffelgiebel
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
    • Bruchstein
    • Wacken/Kiesel
  • Verwendete Materialien
    • Ziegel
Konstruktion/Material:
Die untersuchte Nordwand des Gewölberaums im Ifflinger Schloss entstand im Spätmittelalter (13./15. Jh.). Zugehörig war eine mit Tuffsteingewänden ausgestattete Tür, deren rundbogige Außenseite im OG-Raum 1.2 sichtbar ist.
Diese Tür führte auf ein Zwischengeschoss (Empore oder Vollgeschoss). Die Tür wurde in der frühen Neuzeit durch einen Durchgang unmittelbar westlich ersetzt. Für diesen Zugang wurde das Tonnengewölbe teilweise ausgebrochen. Möglicherweise gleichzeitig wurden im EG zwei segmentbogige Türen eingebaut und wohl auch vier Fenster in der südlichen Außenwand.
Diese Fenster wurden mit der Verdichtung der Bebauung im späten 19. Jahrhundert geschlossen und zu Wandnischen umgestaltet.
Im 20. Jahrhundert wurde der Gewölberaum in einen westlichen und einen östlichen Raum geteilt. Der Westraum wurde auf Höhe des rückseitigen Außenniveaus aufgeschüttet und die beiden Türen in der Nordwand zu EG und OG zugesetzt. In beiden Räumen wurde damals der historische Putz großflächig abgeschlagen und durch den rezenten Putz ersetzt. Ebenfalls im letzten Jahrhundert eingebaut wurden die Tür nach Westen und die obere Hälfte der Westwand.
Die ca. 0,80 m dicke, massive Innenmauer, die den über zwei Geschoss reichenden Gewölberaum 0.1 von den nördlichen Räumen 0.2 und 1.2 trennt, besteht soweit sichtbar aus lagigem Bruchsteinmauerwerk, mit einzelnen Hohlziegeln und Tuffsteinen, in weißlichem, grobgemagerten Kalkmörtel. In 2,25 m Höhe und 1,60 m von der NO-Ecke entfernt fand sich eine 1,30 m breite Nische, deren Laibung aus Tuffsteinen besteht. Unterhalb und westlich der Nische fanden sich sechs ca. 0,25 x 0,25 m große und 0,20 m tiefe Balkennester, im originalen Mauerwerk sitzen. Sie liegen alle auf gleichem Niveau (UK + 2,50 m) mit jeweils etwa 0,50 m Abstand. Sie reichen von der NW-Ecke 6,50 m nach Osten. Weiter östlich verdeckt die moderne Putzschicht evtl. vorhandene weitere Balkenauflager. Das Ost-West ziehende Tonnengewölbe des Raumes 0.1 besteht aus Backsteinen und einzelnen Bruchsteinen. Da die Nische weiter nach oben reicht als der Gewölbeansatz, bildet das Tonnengewölbe im Bereich der Nische eine flache Stichkappe aus.
Die Nische wurde mit einem aus Bruch- und Backsteinen in weißlichem, feingemagertem Mörtel bestehenden Mischmauerwerk zugesetzt.
In der NW-Ecke findet sich auf gleicher Höhe wie die ehemalige Tür eine Wandnische. Ihre östliche Laibung besteht aus Backsteinen und einzelnen Wacken (große Gerölle). Dieses Mauerwerk ist gegen die Gewändesteine der Nische gesetzt worden. Der Mauermörtel entspricht dem der Zusetzung dieser Tür. Ein weißer Glattputz auf der Laibung der Wandnische zieht hinter eine Holzzusetzung in die Wand hinein. Oberhalb der Nische sind statt des Tonnengewölbes zwei Nord-Süd ziehende Deckenbalken eingelassen, die den Boden des 2. Obergeschosses tragen. Die Wandnische ist durch Vierkanthölzer, die als Unterkonstruktion für Heraklitplatten dienen, zugesetzt worden. Die Heraklitplatten sind zur Decke hin bogenförmig angeordnet, so dass sie teilweise die Rundung des Tonnengewölbes nachahmen.
Auf Erdgeschossniveau ist 2,15 m von der NW-Ecke entfernt eine verputzte Laibung erkennbar, die aus Mischmauerwerk besteht und oben in den Ansatz eines segmentbogigen Backsteinbogens übergeht. Eine etwa zwei Meter breite, moderne Störung zieht gegen diese Laibung. Ebenfalls modern sind die EG-Tür in der 0,60 m dicken, westlichen Außenwand und der obere Wandbereich ab Türsturzhöhe und das mittige OG-Fenster (Industriebacksteine, Zementmörtel, Beton).
In der südlichen, 1,30 m dicken Außenwand sind vier Wandnischen vorhanden, die sich nach hinten trichterartig verjüngen: Die von Segmentbögen überspannten, bis zu 0,50 m breiten Nischen habe schräge Laibungen und ansteigende Sohlbänke. Bei der zweiten Nische von Osten ist in einer Tiefe von einem Meter eine zugesetzte Öffnung mit Werksteingewände erkennbar. Die anderen Nischen sind verputzt bzw. weiter zugesetzt. Die Zusetzung der Nischen besteht aus orangeroten Backsteinen in bräunlichem Mörtel. Alle Wände und das Gewölbe sind von einer modernen Putzschicht bedeckt. Ältere Putze fanden sich nur noch auf den heute vermauerten Nischenlaibungen in der Nordwand. Ansonsten scheinen sie vor Aufbringung des rezenten Putzes großflächig abgeschlagen worden zu sein.

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