Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 166672457314  /  Datum: 08.06.2016
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Kirchgasse
Hausnummer: 6
Postleitzahl: 71560
Stadt-Teilort: Sulzbach an der Murr

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Rems-Murr-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8119075017
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Wohngebäude Kirchgasse 6 wurde nach dem großen Ortsbrand vom 29. Mai 1753 noch im selben Jahr über dem Gewölbekeller des Vorgängergebäudes wieder errichtet. Schon die eher untypische Fällung der Bauhölzer im Sommer spricht für die Notwendigkeit eines raschen Wiederaufbaus des Ortes im Jahr 1753. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die Außenwände des Wohnhauses zum „Anbau“ über dem Kellerhals im Erd- und Obergeschoss entfernt; hier waren ursprünglich nur Türdurchgänge. 1951 wurde ein neuer Kamin errichtet.


1. Bauphase:
(1753)
Erbauung des Gebäudes
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

2. Bauphase:
(1832)
um 1832 im Besitz des Metzgers Johann Grigle und des Bäckers Albrecht Föll.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

3. Bauphase:
(1950 - 1990)
In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die Außenwände des Wohnhauses zum „Anbau“ über dem Kellerhals im Erd- und Obergeschoss entfernt; hier waren ursprünglich nur Türdurchgänge.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Anbau
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf

4. Bauphase:
(1951)
Errichtung eines neuen Kamins
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten (2011) / Wohnhaus in 71560 Sulzbach an der Murr (26.04.2011)
Bauphasenplan 1.Dachgeschoss / Wohnhaus in 71560 Sulzbach an der Murr (26.04.2011)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Wohngebäude Kirchgasse 6 steht unmittelbar nördlich der evangelischen Pfarrkirche von Sulzbach an der dortigen Kirchhofmauer.
Nördlich des Eckgebäudes verläuft die Kirchgasse, welche hier als enger Fußweg nach Westen zur Backnanger Straße führt.
Östlich des Gebäudes führt ebenfalls als Fußweg der sog. Fischbachweg vorbei, welcher nach dem gleichnamigen Fischbach benannt ist, der von Norden kommend hier ursprünglich als Mühlkanal östlich des Gebäudes vorbei führte bis er schließlich am Südrand des Ortes in die Murr mündete. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Fischbach verdohlt.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges, verputztes Wohnhaus in Ecklage.
Über einem massiv gemauerten Sandsteinsockel erheben sich die beiden verputzten Fachwerk-
Vollgeschosse. Nach oben schließt das Gebäude mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach ab. Die Dachgeschossebenen stoßen an der nördlichen Giebelseiten leicht vor.
Östlich am Gebäude befindet sich ein zweigeschossiger, verputzter Anbau, der nach oben mit einer Dachgeschossebene unter einem Satteldach abschließt. Dieser Anbau wurde über dem Kellerhals
des Gewölbekellers errichtet.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Wohnhaus besitzt einen geräumigen Gewölbekeller, welcher über einen über den Hausgrund hinausreichenden und überbauten Kellerhals erschlossen wird.
Das Erdgeschoss zeigt heute eine Grundrissgliederung mit zwei Längs- und drei Querzonen, wobei die Querzonen seit der Erbauungszeit einige Eingriffe erfahren haben. Das Erdgeschoss nimmt
heute eine Wohneinheit auf, dürfte ursprünglich aber als Stall oder Werkstatt/ Arbeitsraum genutzt worden sein.
Das Obergeschoss zeigt ebenfalls zwei Längs- und drei Querzonen und hat sich in seiner Ursprünglichkeit noch recht gut erhalten. Das Obergeschoss nimmt heute eine Wohneinheit auf, wobei auch die Raumnutzung mit Wohnstube, Stubenkammer (heute Schlafzimmer)
und Küche noch der historischen Nutzung entsprechen dürfte.
Das 1. Dachgeschoss zeigt, entgegen der Vollgeschosse, fünf Querbundachsen,
die vier Querzonen bilden; die Achse 2 sitzt dabei über dem Stubenbereich und besitzt auch im Dach keine Wandfüllung.
Die Dachgeschosse sind unausgebaut und dienen zu Lagerzwecken.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Insgesamt hat sich mit dem Gebäude ein bauliches Zeugnis der Wiederaufbauzeit nach dem Ortsbrand von 1753 erhalten, welches in seiner Grundriss- und Gebäudestruktur noch gut überliefert ist.
An historischer Ausstattung konnte sich jedoch nur sehr wenig erhalten (z.B. Stuckrahmen in der Wohnstube und Brettertüre im Dachgeschoss).
Im Vorfeld eines Abbruches sollte auf jeden Fall der Gewölbekeller exakt aufgemessen und in seiner Beziehung zur Kirchhofmauer untersucht werden. Pläne zum Keller liegen bislang nicht vor.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
  • Decken
    • Balkendecke
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Das Fachwerkgebäude sitzt auf einem gemauerten Kellersockel, der aus Sandsteinquadern besteht. Die aus Nadelholz errichtete Fachwerkkonstruktion wurde stockwerksweise abgezimmert und aufgrund der Zierelemente im Fachwerk (Andreaskreuze und K-Streben) wohl erst nachträglich verputzt. Das Dachtragwerk des Sparrendachs besteht im ersten Dachgeschoss aus einer zweifach liegenden Stuhlkonstruktion. Die Querbundachsen sind mit Abbundzeichen in Form von Dreieckskerben versehen, die eine durchgängige Zählung von 1-5 besitzen. Somit kann das gesamte Dachtragwerk des Wohnhauses als einheitlich und zeitgleich angesehen werden.

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