Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Rathaus

ID: 153153363914  /  Datum: 14.09.2015
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: keine
Hausnummer: keine
Postleitzahl: 71093
Stadt-Teilort: Weil im Schönbuch

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Böblingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8115051008
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Gasthof Ochsen, Hauptstraße 37 (71093 Weil im Schönbuch)
Wohnhaus (abgebrochen), Metzgerstraße 3 (71093 Weil im Schönbuch)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Errichtung des Gebäudes um 1688 (d). Der Umbau des Marktgiebels erfolgte um 1810 (d).


1. Bauphase:
(1687 - 1688)
Errichtung des Gebäudes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

2. Bauphase:
(1809 - 1810)
Umbau des Marktgiebels (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
keine Angaben
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
2. Dachstock
Das tragende Gerüst bildet ein liegender verzapfter Stuhl. Diese Gerüstkonstruktion ist in fünf inneren Quer- bzw. Bundachsen abgezimmert. Die liegenden Stuhlständer sind auf Schwellen aufgezapft. Zum Teil sind die Büge der Queraussteifung und die Diagonalverstrebungen unter der Dachschräge entfernt. In der Regel ist zusätzlich zu den liegenden Stühlen ein mittig stehender Stuhl vorhanden.
Ausgehend vom Marktgiebel sind die Querbundachsen durch eine steigende Folge von Ausstichen gezeichnet. Zusätzlich zu den Binderzeichen sind alle markierten Hölzer mit drei Kerben gezeichnet. Hierbei handelt es sich um Abbundzeichen für die jeweilige Hausebene. Daraus ist zu erknennen, dass die Zimmerleute das gesamte Gebäude als eine Konstruktionseinheit abgezimmert haben.
Der rückwärtige Giebel kragt (über Stichgebälk?) aus. Am Marktgiebel ist das Stichgebälk sichtbar. Eine Auskragung ist jedoch nicht vorhanden. Ursprünglich kragte diese Ebene wohl aus, so dass anzunehmen ist, dass das Stichgebälk nachträglich gekürzt wurde.
Das Fachwerk zum Markt besteht aus Eichenholz. Es ist davon auszugehen, dass keine gravierenden Schäden vorliegen.

1. Dachstock
Diese Ebene ist weitgehend ausgebaut. Die historische Substanz ist nur lückenhaft erkennbar und zum Teil auch umfassend gestört. Trotz der Fehlstellen sind gesicherte Aussagen hinsichtlich der ursprünglichen Grundrissgliderung möglich.
Das tragende Gerüst bilden unter anderem zwei innere Querachsen, die ursprünglich als Wandscheiben in Fachwerk ausgeführt waren. Diese Wandscheiben waren in den Querachsen 3 und 5 angeordnet. Innerhalb der Querachse 3 durchzog die Fachwerkwand nicht die gesamte Dachbreite. Die mittige Dachhälfte blieb offen, so dass sich in Verbindung mit den beiden nördlichen firstparallelen Innenwänden zwei äußere Dachkammern und eine mittige Fluranlage belegen lassen. Während die firstparallelen Fachwerkwände zu 3/4 erhalten sind, fehlen die beiden äußeren Wandabschnitte der Querachse 3 völlig.
Die beiden Dachkammern waren von der mittigen Flurzone zugänglich. Die alten Türlagen sind ebenfalls erhalten. Unter den Dachschrägen (Außenpfetten) waren die Kammern durch Fachwerkwände begrenzt. Die westliche Wand ist zu 2/3 erhalten, die ostwärtige Wand wurde nachträglich durch eine leichte Wand aus Heraklit ersetzt.
Bemerkenswert ist ein Befund an der westlichen Außenwand. Die Fachwerkwand besitzt keinen konstruktiven Verbund mit dem Giebelständer (Riegel nicht in den Ständer eingezapft, sondern abgesägt). Den Riegeln fehlt das ansonsten am nördlichen Holzende angebrachte Abbundzeichen. Diese Beobachtung belegt, dass der Marktgiebel ursprünglich auskragte und durch ein jüngeres Fachwerk in zurückgesetzter Lage erneuert wurde.
Die geschlossene Fachwerkwand der Querachse 5 reichte ehemals über die gesamte Dachbreite. Heute ist sie noch etwa über 2/3 der Dachbreite erhalten.
Unsicher ist, ob diese Wand ursprünglich zwei abgetrennte Kammern oder eine großer Kammer im südlichen Dachgrundriss begrenzte. Letzteres ist wohl eher anzunehmen, da keine Hinweise für eine weitere Türöffnung im westlichen Wandabschnitt gefunden wurden.
Die besprochenen Querachsen fixieren eine dreizonige Grundrissgliederung im Zuge der Firstrichtung. Innerhalb der mittigen Zone und der südlichen Zone waren zwischen den Fachwerkquerwänden zusätzlich liegende Stuhlständer aufgeschlagen. Bei allen drei noch vorhandenen Ständern fehlen die kopfzonigen Querbüge.
Zu erwähnen ist noch, dass innerhalb der mittigen Zone im ostwärtigen Dachraum eine weitere Kammerabtrennung nachweisbar ist. Von dieser Kammer ist die firstparallele Wand im Westen noch etwa zur Hälfte erhalten.
Eine analoge Kammeranordnung im westlichen Dachbereich konnte nicht nachgewiesen werden, so dass in Verbindung mit der mittigen Fluranlage im Norden ein abgewinkelter Freiraum als Treppenhaus und Erschließungsfläche für die Dachkammern anzunehmen ist.
Das Fachwerk zum Markt besteht aus Eichenholz. Daraus wurden 4 Bohrproben entnommen. Sie belegen, dass im Prinzip keine gravierende Schädigung des Holzwerkes vorliegt.

1. Obergeschoss
Die im 1. DG belegte Gliederung von 3 Zonen und 3 Schiffen ist auch im 1. OG vorhanden.
Damit ist für die ursprüngliche Konzeption der Lastabtragung aus dem Dachwerk eine direkte Lastaufnahme durch die in vertikaler Abstimmung angeordneten Querachsen vorgegeben. Dies trifft auch weitgehend für die innere Längswand zu.
Hinsichtlich der ursprünglichen Grundrissgliederung lässt sich in der nördlichen Zone ein großer Saal im Westen belegen. Er nahm ehemals die beiden westlichen Schiffe ein. Die Abtrennung nach Osten erfolgte durch eine Fachwerkwand, deren Fachwerkanordnung weitgehend sicher rekonstruierbar ist. Dies trifft auch auf den zentralen Ständer innerhalb des Saales zu.
Die mittige Zone war schon zur Erbauungszeit in einen großen Freiraum im Westen und einen kleinen Raum (Küche?) im Osten unterteilt. Während die Trennwand zum Freiraum den umfangreichsten Originalbestand aufweist, sind die restlichen Wände (insbesonders die westliche Außenwand und die Trennwand zum Saal) weitgehend erneuert oder verändert worden. Eingriffe sind auch im Deckenbereich erkennbar.
Für die südliche Zone ist die Anordnung von zwei äußeren Kammern und einem mittigen Flur als Erschließungsachse belegt.
Hinsichtlich der Umfassungswände ist folgendes zu bemerken.
Im Zuge der westlichen Traufwand ist der ehemalige Wandaufbau weitgehend verschwunden. Hier ist eine moderne Fachwerkwand mit Ziegelausfachung des 20. Jh. vorhanden. Lediglich im Wandbereich des Saales sind Fachwerkteile aus der Erbauungszeit erhalten. In Anlehnung an den Eckständer ist ein ehemaliger Fenstererker belegbar. In diesem Bereich wurden nachträglich jüngere Fachwerteile zur Anlage von 2 Fenstern eingebaut. Diese jüngere Fachwerkgliederung ist analog zu der am Marktgiebel sichtbaren (aufgedoppeltes Bretterfachwerk) Fachwerkanordnung ausgeführt. Im Gegensatz zum originalen Bestand aus Eichenholz ist das jüngere Ersatzfachwerk an der Traufe aus Nadelholz, so dass das verbretterte Fachwerk am Giebel wohl auch aus Nadelholz abgezimmert ist. Bedingt durch die enge Fensteraufreihung über die gesamte Giebelseite ist davon auszugehen, dass hier vom ursprünglichen Fachwerk aus der Erbauungszeit nur noch die tragenden Gerüstständer innerhalb der Schnittpunkte mit den Längsachsen vorhanden sind.
Für die ostwärtige Traufwand und den südlichen Giebel sind nur lücknhafte Aussagen möglich. Danach ist es jedoch wahrscheinlich, dass innerhalb diesen beiden Außenwänden noch größere Wandabschnitte mit originalen Wandaufbauten erhalten sind.
Infolge der Vermutung, dass das Fachwerk zum Markt aus Nadelholz besteht, ist mit einer Schädigung des Holzwerkes zu rechnen. Eine Untersuchung war nicht möglich.

Erdgeschoss
Diese Ebene war schon zur Erbauungszeit massiv gemauert. Dies trifft jedoch nur auf die Umfassungswände zu. So besteht eine Vielzahl von Innenwänden aus modernen Hohlblocksteinen.
Bemerkenswert ist der Befund innerhalb dem Schnittpunkt von Querachse 3 mit der westlichen Innenlängsachse. Hier ist noch ein alter Eichenständer vermauert. Ursprünglich war er kopfzonig mit verzapften Bügen ausgesteift. Über die Form des Ständers, wie auch über die Anordnung von weiteren Ständern im restlichen Grundriss, sind zur Zeit keine gesicherten Aussagen möglich. Dazu müssten im Zuge der Längsachsen umfangreiche Öffnungen an den Unterseiten der Längshölzer vorgenommen werden. Wahrscheinlich ist, dass die Ständer in den Schnittpunkten der beiden inneren Längsachsen mit den Querachsen 3 und 5 angeordnet waren. Ob dazu noch Zwischenständer aufgestellt waren, bleibt offen.

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