Domturm (Rottenburg)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohngebäude

ID: 150120923016  /  Datum: 31.03.2023
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 53
Postleitzahl: 74676
Stadt-Teilort: Niedernhall

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Hohenlohekreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8126060004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Wohngebäude Hauptstraße 53 in Niedernhall wurde um 1682 (d) über einem älteren Gewölbekeller neu errichtet. Bis heute haben sich große Teile der Primärkonstruktion des Fachwerkbaus erhalten. Im 18./ 19. Jahrhundert erfolgten nur kleinere bauliche Veränderungen.
Größere Umbaumaßnahmen erfolgten erst im frühen 20. Jahrhundert mit der Neugliederung des Obergeschoss-Grundrisses durch den Einbau von zwei Küchenräumen.
Das mit seinem Zierfachwerk am südlichen Giebel sehr repräsentativ und straßenbildprägende Wohnhaus dokumentiert sehr eindrucksvoll den gestalterischen Anspruch seines Bauherren im späten 17. Jahrhundert und gibt zudem einen Einblick auf die handwerklichen Fähigkeiten jener Zeit. Insgesamt hat sich hier ein gut überliefertes Wohnhaus der 1680er Jahre in Niedernhall erhalten.


1. Bauphase:
(1500 - 1599)
Der im nordöstlichen Bereich des Wohngebäudes befindliche Gewölbekeller dürfte auf ein Vorgängergebäude des 16. Jahrhunderts zurückgehen.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

2. Bauphase:
(1682)
Wie die nun durchgeführte dendrochronologische Altersbestimmung belegt, wurde das Gebäude um das Jahr 1682 (d) neu erbaut. Aus dieser Zeit stammen noch große Teile der Primärkonstruktion des Gebäudes. An Ausstattungselementen scheint sich jedoch augenscheinlich nur sehr wenig erhalten zu haben. Erwähnenswert sind hier die Blockstufentreppe im Dachgeschoss und das geschnitzte Männchen am südlichen Giebeldreieck.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
  • Ausstattung
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Geschossgerüst

3. Bauphase:
(1700 - 1899)
Für das 18./ 19. Jahrhundert sind nur kleinere Veränderungen am Gebäude nachweisbar. So dürfte im Erdgeschoss eine neue Ofenwand zwischen der Küche E.05 und dem Wohnzimmer E.06 eingebaut worden sein. Außerdem gibt es im Untergeschoss eine Backsteinwand, die mit ihren schmalen Steinformaten ebenfalls auf das 18./ 19. Jahrhundert hinweist.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Geschossgerüst

4. Bauphase:
(1880 - 1930)
Im späten 19. bzw. frühen 20. Jahrhundert kam es zu diversen Umbaumaßnahmen am Gebäude. So deutet eine Hourdisdecke (Tonhohlplatten auf Stahlträgern) über dem Stall im Untergeschoss auf Veränderungen im Keller um 1900 hin. Außerdem wurde im frühen 20. Jahrhundert der Grundriss des Obergeschosses leicht verändert. Im Brandversicherungskataster von 1907 befindet sich das Gebäude noch im Besitz zweier Personen, die sich das Haus in der Art eines Doppelhauses teilen. Damals besaßen die beiden Eigentümer im Obergeschoss des Hauses jeweils einen halben Flur und eine halbe Küche. Dies deutet darauf hin, dass erst nach 1907 der Grundriss im Obergeschoss so umgebaut wurde, dass die heute noch vorhandenen zwei Küchenräume entstanden.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Geschossgerüst

5. Bauphase:
(1950 - 1970)
In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden im südlichen Bereich des Gebäudes einige Fenster wohl vergrößert bzw. neu eingebaut. Außerdem wurde der heutige Kellereingang an der westlichen Traufseite neu angelegt bzw. verschmälert. Wohl erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurden - insbesondere im Untergeschoss - ein paar neue Kunststofffenster eingesetzt.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Geschossgerüst

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht des Gebäudes von Südwesten / Wohngebäude in 74676 Niedernhall (Markus Numberger, Esslingen)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude Hauptstraße 53 befindet sich im Zentrum der Stadt Niedernhall. Die nahezu rechteckig ummauerte Stadtanlage wird von Ost nach West durch die verhältnismäßig breite Hauptstraße durchzogen. Auf der Nordseite dieser Hauptstraße, unmittelbar südwestlich der sog. Hohenlohischen Kelter, befindet sich das hier untersuchte Wohnhaus.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus, welches durch seine leichte Hanglage zur Straße hin einen nahezu als Vollgeschoss ausgebildeten Kellersockel aufweist. Der Kellersockel sowie weite Teile der Erdgeschoss-Umfassungswände sind massiv gemauert und verputzt. Das Obergeschoss besteht aus einer verputzten Fachwerkkonstruktion. Das straßenseitige, südliche Giebeldreieck zeigt sich als unverputztes Zierfachwerk mit symmetrischen Mannfiguren, Kopfwinkelhölzern und geschweiften Andreaskreuzen. Bemerkenswert ist ein geschnitztes Männchen am Spitzboden.
Nach oben schließt das Wohngebäude mit zwei Dachgeschossebenen und einem Spitzboden unter einem Satteldach ab.
Die einzelnen Geschosse stoßen an der südlichen Giebelseite jeweils leicht vor. Nördlich des Wohnhauses schließt eine kleine, nachträglich angebaute Fachwerkscheune an, die nicht Teil dieser Untersuchung ist.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Wohnhaus ist vollflächig unterkellert, wobei sich hier mehrere Bauphasen abzeichnen. Im nordöstlichen Bereich befindet sich ein Gewölbekeller, der noch auf ein Vorgängergebäude zurückgehen dürfte. Die beiden Vollgeschosse zeigen Grundrissgliederungen mit drei Längs- und drei Querzonen, die jedoch - insbesondere im Erdgeschoss- nur noch schwer abzulesen sind. Sowohl das Erd- als auch das Obergeschoss dienten zu Wohnzwecken. Die bauzeitliche Wohnstube dürfte sich an der südwestlichen Ecke im Obergeschoss befunden haben. Im 1. Dachgeschoss lässt sich noch sehr gut die Grundrissgliederung des Gebäudes mit drei Querzonen ablesen. Die beiden Dachgeschosse sind unausgebaut und dienten schon immer zu Lagerzwecken. Über dem massiv aus hammerrecht bearbeiteten Sandsteinen erbauten Gewölbekeller erhebt sich ein stockwerksweise abgezimmerter Fachwerkbau mit durchgängig vorhandenen, verzapften Holzverbindungen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass hier überwiegend Eichenholz verbaut wurde. Die bauzeitlichen Fachwerkwände wurden weitestgehend mit Lehmflechtwerk ausgefacht, wie dies noch gut in den Dachgeschossen zu erkennen ist. Das rußgeschwärzte Dachtragwerk des Gebäudes wurde im 1. Dachgeschoss als zweifach stehende Stuhlkonstruktion mit Mittellängsunterzug errichtet. Im 2. Dachgeschoss befindet sich dagegen eine zweifach liegende Stuhlkonstruktion. Abbundzeichen in Form von römischen Ziffern konnten an den Querbundachsen nachgewiesen werden. Diese zeigen eine durchgängige Zählung, so dass von einer einheitlichen, zeitgleichen Errichtung des Dachtragwerks ausgegangen werden kann.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
An historischen Ausstattungselementen hat sich im Gebäude leider kaum etwas erhalten.
Bemerkenswert sind jedoch die unausgebauten, rußgeschwärzten Dachgeschosse mit den noch größtenteils erhaltenen, bauzeitlichen Lehmflechtwerk-Ausfachungen.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Holzgerüstbau
    • Geschossgerüst
  • Decken
    • Balkendecke
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Flechtwerk
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Über dem massiv aus hammerrecht bearbeiteten Sandsteinen erbauten Gewölbekeller erhebt sich ein stockwerksweise abgezimmerter Fachwerkbau mit durchgängig vorhandenen, verzapften Holzverbindungen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass hier überwiegend Eichenholz verbaut wurde. Die bauzeitlichen Fachwerkwände wurden weitestgehend mit Lehmflechtwerk ausgefacht, wie dies noch gut in den Dachgeschossen zu erkennen ist. Das rußgeschwärzte Dachtragwerk des Gebäudes wurde im 1. Dachgeschoss als zweifach stehende Stuhlkonstruktion mit Mittellängsunterzug errichtet. Im 2. Dachgeschoss befindet sich dagegen eine zweifach liegende Stuhlkonstruktion. Abbundzeichen in Form von römischen Ziffern konnten an den Querbundachsen nachgewiesen werden. Diese zeigen eine durchgängige Zählung, so dass von einer einheitlichen, zeitgleichen Errichtung des Dachtragwerks ausgegangen werden kann.

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