Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Fachwerkhaus

ID: 161943583312  /  Datum: 09.02.2015
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 21
Postleitzahl: 74676
Stadt-Teilort: Niedernhall

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Hohenlohekreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8126060004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohnhaus, Amtsgasse 15 (74676 Niedernhall)
Wohnhaus, Amtsgasse 9 (74676 Niedernhall)
Scheune , Hauptstraße 11 (74676 Niedernhall)
Wohngebäude (74676 Niedernhall, Hauptstraße 53)
Fachwerkhaus, Hauptstraße 73 (74676 Niedernhall)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude wurde 1711 (d) errichtet und 1788 (i) aufgestockt.


1. Bauphase:
(1719 - 1711)
Die Dendro-Untersuchung an den verbauten Hölzern ergab als einheitliches Fälldatum eine Winterfällung 1710/11(d). Diese Baudatum bezieht sich auf den Kernbau. Er umfaßt das EG und den 1.OG mit der Balkenlage über 1.OG.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)

2. Bauphase:
(1788)
Die inschriftliche Datierung am südöstlichen Eckständer datiert die Aufstockung ins Jahr 1788(i). Das 2.OG und das dazugehörende Mansarddach wurden nach Abbruch des Satteldaches dem Gebäude aufgesetzt.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Dendrochronologische Datierung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Traufständiger Bau zur Hauptstrasse mit massivem Erdgeschoß. Darauf zwei Fachwerkstockwerke mit drei-stöckigem Manssarddach. Alle Etagen am Giebel, sowie an den Traufen kragen nicht aus.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Die westliche Gebäudehälfte wurde bereits vor Jahren umgebaut. In der östlichen Haushälfte sind noch zwei Zonen erhalten. Durch die Abbundzeichenfolge lassen sich im westlichen Hausteil ursprünglich noch zwei Zonen nachweisen. Das Gebäude ist zwei-schiffig abgezimmert.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Der östliche Giebel und die nördliche Traufe sind noch weitgehend erhalten und rekonstruierbar. Die südliche Traufe ist in der östlichen Haushälfte stark gestört und in der westlichen Hälfte durch den Umbau nicht mehr gesichert nachvollziehbar.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Die Kurzuntersuchung bezieht sich auf die östliche Gebäudehälfte die zur Sanierung ansteht und zum Zeitpunkt der Untersuchung bereits vollständig entkernt war.

Erdgeschoss
Im EG lassen sich zwei Zonen nachweisen. Eine schmale Flurzone und eine breite Zone, die durch die beiden Längsunterzüge nochmals in drei Schiffe unterteilt ist.
Die Unterzüge sind in der östlichen Zone nicht mehr vorhanden, aber nachweisbar. Die Deckenbalken waren mit dem Unterzug durch Holzdollen miteinander vernagelt. Alle Deckenbalken enthalten noch diese Dollenlöcher.
Der Deckenbalken in der Querachse weist noch die Zapfenlöcher für die Türen in die dahinter liegenden Räume auf. Die beiden Längsunterzüge besitzen in den Schnittpunkten der Quer- mit den Längsachen Zapfenlöcher die in Gebäudelängsrichtung angelegt sind. Somit kann davon ausgegangen werden, dass die östliche Gebäudezone nochmals in drei Räume unterteilt war. Die heutige Abfangung der beiden Unterzüge ist eine bauliche Maßnahme aus jüngerer Zeit.
Die EG-Umfassungswände sind massiv ausgeführt.
Dabei dürfte nur noch die nördliche Traufwand zum Kernbau zuzurechnen sein. Die östliche Giebelwand erhielt neue Fenster und eine neue Tür (inschriftlich 1860(i)). Die südliche Traufwand erscheint noch jüngerem Baudatums.
Das Deckengebälk über EG war ursprünglich an der südlichen Traufe mit profilierten Balkenköpfen 18cm auskragend. An der Ost- und Nordseite des Gebäudes gab es keine Auskragungen. An der Oberseite der Deckenbalken befindet sich die Abbundfolge VIIII - XIIII. Damit wird deutlich, dass es sich hier nur noch um eine Gebäudehälfte handelt.
Zählt man die Balkenlage rückwärts, erreicht man den westlichen Giebelbalken mit der Abbundnummer I im bereits sanierten Hausteil.
Bemerkenswert sind an der südöstlichen Gebäudeecke Mauerreste mit gotischen (?) Spitzbogengewänden, die auf einen Vorgängerbau schließen lassen.

1.Oberstock
Das 1.OG ist zweischiffig und zweizonig abgezimmert. Die Lage der Küche ist eindeutig durch die verrußten Deckenbalken und durch eine große Öffnung an der Giebelwand definiert. Möglicherweise war hier ein außen angebauter Backofen anzunehmen.
Der Flur ergibt sich durch die nachgewiesene ursprüngliche Lage der Treppe und die Erschließung.
Die heutigen Räume 1*2 im südlichen Schiff bildeten ursprünglich ein großes Zimmer (Stube?). Die heutige Abtrennung erfolgte zu einem späteren Zeitpunkt. Folgende Befunde sprechen für diese Abnahme: 1. Der unbegründete Bundseitenwechsel in dieser Querachse. 2. Die Ständer der Querachse im nördlichen Schiff sind durch Holznägel mit den Deckenbalken vernagelt. Diese Holznägel fehlen im südlichen Teil der Querwand. 3. Der Deckenbaken (mit Nr. XI) über EG läuft nicht mehr in voller Länge durch. Er ist in der Mitte unterbrochen und liegt heute im südlichen Schiff tiefer als im nördlichen Gebäudeteil. Die Ständer und Streben auf diesem abgesackten Balken hängen aber nicht in der Luft, sondern stehen fest und ohne Spiel zwischen beiden Deckenbalkenlagen.
Die Dendro-Untersuchung an den verbauten Hölzern ergab als einheitliches Fälldatum eine Winterfällung 1710/11(d). Diese Baudatum bezieht sich auf den Kernbau. Er umfasst das EG und den 1.OG mit der Balkenlage über 1.OG.
An der Oberseite dieser Balkenlage befindet sich an den Traufen die Zapfenlöcher für die Sparren des DGs, welches bereits hier begann.
Der Kernbau besaß ursprünglich über dem 1.OG ein Satteldach und stand traufständig zur Hauptstrasse.

2.Oberstock und Dach
Die inschriftliche Datierung am südöstlichen Eckständer datiert die Aufstockung ins Jahr 1788(i). Das 2.OG und das dazugehörende Mansarddach wurden nach Abbruch des Satteldaches dem Gebäude aufgesetzt.
Der Grundriss besteht aus einer Küche, einer Stube und einer gefangenen Kammer (Schlafkammer). Möglicherweise war das Haus zu diesem Zeitpunkt schon besitzrechtlich in zwei Hälften geteilt. Die Erschließung findet bereits ausschließlich in diesem Hausteil statt. Die Türen und Fenster wurden bereits mit Futterbrettern ausgeführt.
Im Mansarddachstock erfolgte an der nördlichen Traufe ein Dachausbau in jüngerer Zeit. Anstelle der Dachschräge wurde hier eine Fachwerkwand eingezogen, die dem Gebäude an der nördlichen Traufe den Anschein einer 4-Geschossigkeit verleiht.
Der 1.Dachstock ist zweischiffig mit zweifach liegendem Stuhl und mittigem Firstparallelem stehenden Stuhl abgezimmert.
Der 2.Dachstock ist einschiffig mit zweifach liegendem Stuhl ausgeführt. Im Giebel als stehender Stuhl. Zwischen den Binderachsen steifen diagonale Streben den Dachstuhl in Längsrichtung aus. Alle Hölzer sind miteinander verzapft.

Fassaden
Die Fassadenzeichungen erfassen den Bestand der einzelnen Zeitstellungen und die damit verbundene Rekonstruktion der fehlenden Hölzer. Über Holzschäden wurden keine Aussagen gemacht. Auffällig ist die sehr dürftige Befensterung des Kernbaus an der Nord- und Ostseite. Möglicherweise schloss am Ostgiebel eine unmittelbare Bebauung an. Die enstsprechende Befensterung dürfte erst an der südlichen Traufseite vorhanden gewesen sein.

Quick-Response-Code

qrCode