Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Wohn- und Geschäftshaus

ID: 144845534419  /  Datum: 22.03.2013
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 35
Postleitzahl: 79219
Stadt-Teilort: Staufen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315108015
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Der älteste auf dieser Parzelle erkannte Bauteil ist die südliche Brandwand des Hauptgebäudes. Hier hat sich auf der Höhe des 2. Dachgeschosses des angetroffenen und in den Jahren 1605/06 (d) abgezimmerten Dachwerks der Firstpunkt eines zu Haus Nr. 37 gehörenden Massivgiebels erhalten. Etwa 75 cm darunter konnten die Spuren eines weiteren Firstpunktes wie auch die beiden davon abfallenden Dachflächen aufgenommen werden. Diese Spuren entstanden, als das flache Vorgängerdach des untersuchten Gebäudes Nr. 35 an den vorhandenen Massivgiebel angeschlossen wurde und die Nahtstelle einen abdichtenden Putzauftrag erhielt. Die erkennbare Dachneigung lässt für diese Baumaßnahme einen dreigeschossigen, im Vergleich zum heutigen Gebäude wohl kaum niedrigeren Baukörper rekonstruieren. Dass es sich hierbei nicht um den ältesten Bau an dieser Stelle handelt, ergaben die Untersuchungen am Haus Nr. 33. Danach ging dem dreigeschossigen Gebäude ein zweigeschossiger Vorgängerbau voraus. Vervollständigt werden die an der Brandwand ablesbaren Baumaßnahmen durch zwei weitere Bauphasen.
Der erste Umbau bezieht sich auf die Erhöhung des südlichen Nachbarn, bevor diese mit dem Dach von 1605/06 (d) überlagert wurde Abgesehen von dieser differenzierten Bauabfolge besitzt das Hauptgebäude einige bemerkenswerte Baudetails des frühen 17. Jahrhunderts. In dieser Zeit erfolgte eine durchgreifende Modernisierung des Hauptgebäudes. Die ehemals wohl als Durchfahrt angelegte Erschließung wird zum Gang und führt zu dem neu angelegten Treppenturm an der Hoftraufe. Der Treppenturm, ursprünglich um eine Etage niedriger, übernahm nach der Erhöhung in den Jahren 1753/54 (d) auch die Vertikalerschließung bis in das Dach.
Die mit einem bauzeitlichen Dachwerk abgeschlossene Scheune wurde im Jahr 1575/76 (d) errichtet. Sie markiert die winkelförmige Vergrößerung der Parzelle zur Meiergasse.
Dass das Gebäude einer gehobenen Nutzerschicht zuzuordnen ist, dafür spricht auch das im Erdgeschoss ausgeführte Kreuzgewölbe. Im angetroffenen Zustand ist es offensichtlich ge kürzt und könnte sich zum Zeitpunkt seiner Erbauung über die gesamte Gebäudetiefe er-streckt haben.


1. Bauphase:
(1575)
Errichtung der winkelförmig von der Parzelle abknickenden Scheunenbaus 1575/76 (d). Die ursprüngliche Scheunenzufahrt wird an der Meiergasse vermutet.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1605)
Abzimmerung des Dachwerks 1605/06 (d).
Auch im 1. Obergeschoss sind noch viele Ausbaudetails dem frühen 17. Jahrhundert zuzuordnen
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1753)
Erhöhung des Treppenturm 1753/54 (d). Ursprünglich um eine Etage niedriger, übernahm er nach der Erhöhung auch die Vertikalerschließung bis in das Dach.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Westansicht  / Wohn- und Geschäftshaus in 79219 Staufen, Staufen im Breisgau (Stadtarchiv Staufen)
Abbildungsnachweis
Systemskizze Grundriss 1. Obergeschoss / Wohn- und Geschäftshaus in 79219 Staufen, Staufen im Breisgau (Burghard Lohrum)
Abbildungsnachweis
Systemskizze Grundriss Dachgeschoss / Wohn- und Geschäftshaus in 79219 Staufen, Staufen im Breisgau (Burghard Lohrum)
Abbildungsnachweis
Systemskizze Grundriss Erdgeschoss / Wohn- und Geschäftshaus in 79219 Staufen, Staufen im Breisgau (Burghard Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Dendrochronologische Datierung
  • Bauhistorische Kurzanalyse
  • Schadensanalyse Dachgeschosse

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Unter dieser Hausnummer erstreckt sich ausgehend von der Hauptstraße im Stadtzentrum eine weit nach Osten reichende und mit verschiedenen Gebäuden bebaute Parzelle. Die südliche Parzellengrenze orientiert sich an der durch die Nachbarbebauung vorgegebenen Flucht, während die nördliche Begrenzung nach etwa der halben Tiefe in nördlicher Richtung zur Meiergasse abknickt, um dann im weiteren Verlauf die Gassenbegrenzung zu bilden.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Hauptgebäude steht traufständig an der Hauptstraße und nimmt die gesamte Parzellenbreite ein. Ein an der nördlichen Nachbarbebauung angelehnter Hausdurchgang führt direkt zu einem Treppenturm, der erst im frühen 17. Jahrhundert im Zuge durchgreifender Modernisierungsmaßnahmen des Hauptgebäudes an dieser Stelle errichtet wurde. Die ehemals wohl als Durchfahrt angelegte Erschließung wird zum Gang und führt zu dem neu angelegten Treppenturm an der Hoftraufe. Im Hofraum selbst befindet sich ein an die südliche Parzellenwand angebautes und vom Hauptgebäude abgesetztes Nebengebäude. Weitaus größer ist das zweite Nebengebäude. Hierbei handelt es sich um einen Scheunenbau, dessen Südwand die nördliche Brandwandflucht des Straßenbaus aufnimmt, aber mit seinem Baukörper nördlich dieser Parzellenflucht angeordnet ist und bis zur Meiergasse reicht.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Im 1. Obergeschoss an der Straße liegt im Süden die bauzeitliche Stube, welche zur nachbarlichen Kammer durch eine Fachwerkwand mit integriertem Wandschrank abgetrennt ist. Den rückwärtige Grundrissbereich nahm ein großer Freiraum mit integrierter Herdstelle und Resten des alten Rauchfangs ein. Eine analoge Grundrissgliederung war auch im 2. Obergeschoss ausgeführt. Hier sind die Fenster der Straßentraufe mit alten, unterschiedlich bearbeiteten Gewänden gefasst.
Der eingewölbte Kellerbereich wird von einem bauzeitlichen Portal erschlossen und dokumentiert so die Zugehörigkeit der Scheune zu dem zur Hauptstraße ausgerichteten Grundstück. Die ursprüngliche Scheunenzufahrt wird an der Meiergasse vermutet.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach
  • Steinbau Mauerwerk
    • Wacken/Kiesel
    • Werkstein
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Treppen
Konstruktion/Material:
Zu den ältesten Bauteilen auf dem Grundstück gehören die südliche Brandwand des Hauptgebäudes wie auch partielle Abschnitte der beiden rückwärtigen Parzellenmauern. Diese ältesten Wackenmauerstrukturen sind im Bereich des kleinen Rückgebäudes und im Bereich der südostwärtigen Scheunenecke zu lokalisieren. Im zuerst genannten Fall zeigt der bauliche Zusammenhang, dass das Nebengebäude an die bestehende Parzellenwand angebaut wurde. Bei diesem Anbau handelt es sich um einen Nachfolgebau, dessen Deckengebälk auf einem von Konsolen getragenen Streichbalken lagert. Eine analoge Ausführung besaß auch der Vorgängerbau, dessen Wackenkonsolen funktionslos und deutlich tiefer sitzend in der Parzellenwand erhalten sind. Ähnlich alte Mauerstrukturen wurden auch im Bereich des ostwärtigen Scheunenabschlusses aufgenommen. So ist die Scheunenhofwand im Kern mit der Ostwand verzahnt, während sich die Fortsetzung des westlich verlaufenden Mauerwerks deutlich als erneuerte Mauer zu erkennen gibt.
Im 1. Obergeschoss des Hauptgebäudes sind noch viele Ausbaudetails dem frühen 17. Jahrhundert zuzuordnen. So lagern die parallel zur Hauptstraße verlegten und gefasten Deckenbalken auf gleichfalls gefasten Streichbalken, die von vermauerten Werksteinkonsolen getragen werden.

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