Domturm (Rottenburg)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Altes Rathaus

ID: 135947904320  /  Datum: 19.12.2012
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Stiftstraße
Hausnummer: 11
Postleitzahl: 71384
Stadt-Teilort: Weinstadt-Beutelsbach

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Rems-Murr-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8119091004
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

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Wohnhaus, Marktstraße 44 (71384 Weinstadt)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Alte Rathaus von Beutelsbach wurde 1534 über einem wohl älteren Gewölbekeller errichtet. Ursprünglich dürfte das Gebäude eine offene Erdgeschosshalle besessen haben. Um 1577 fanden bauliche Veränderungen statt, bei welchen wohl die Erdgeschoss-Außenwände errichtet wurden. Aus dem 16. Jahrhundert haben sich große Teile der Primärkonstruktion sowie das gesamte Dachtragwerk erhalten. Im 17. Jahrhundert kam es laut Inschriften zu weiteren baulichen Maßnahmen. 1691 wurde der Dachreiter errichtet. Weitere bauliche Veränderungen im 19. und 20. Jahrhundert führten zumeist zu kleineren Eingriffen. Die letzte größere Maßnahme war der Ausbau des 1. Dachgeschosses in den 1980er Jahren.


1. Bauphase:
(1400 - 1500)
Gewölbekeller eines Vorgängergebäudes?
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Untergeschoss(e)

2. Bauphase:
(1534)
Errichtung des Alten Rathauses um 1534 (d, i)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus

3. Bauphase:
(1577)
Bauliche Veränderungen um 1577 (i). Vermutlich wurde die ursprünglich offene Erdgeschosshalle in dieser Zeit geschlossen.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss

4. Bauphase:
(1679 - 1691)
Zwei Inschriften aus dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts verweisen auf bauliche Maßnahmen am Untergeschoss und am Dachreiter.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Untergeschoss(e)
  • Ausstattung

5. Bauphase:
(1863 - 1866)
In den 1860er Jahren sind diverse bauliche Maßnahmen belegt (a). So soll 1863 die Außentreppe erneuert worden sein und 1866 ein Umbau des Rathauses stattgefunden haben.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

6. Bauphase:
(1960 - 1986)
In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts fanden diverse bauliche Maßnahmen statt. In den 1960er Jahren begann der Umbau des Alten Rathauses zum heutigen Heimatmuseum, welches 1965 eröffnet wurde. 1977 fand die Freilegung des damals verputzten Fachwerks statt und im Erdgeschoss wurde der arkadenförmige Durchgang parallel zur Straße erstellt. 1980 fand eine Sanierung des Fachwerks statt. Um 1986 folgten die letzten größeren baulichen Maßnahmen mit dem Ausbau des 1. Dachgeschosses für die Ostdeutsche Heimatstube.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht des Alten Rathauses von Osten (2012) / Altes Rathaus in 71384 Weinstadt-Beutelsbach (27.08.2012 - Markus Numberger, Esslingen)
Abbildungsnachweis
Bauphasenplan zum Erdgeschoss / Altes Rathaus in 71384 Weinstadt-Beutelsbach (26.10.2012 - Markus Numberger, Esslingen)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Alte Rathaus von Beutelsbach liegt an der Stiftstraße, welche von der Marktstraße im Südosten kommend nach Nordwesten in Richtung der Pfarrkirche verläuft. Das Alte Rathaus steht in Ecklage
zur steil ins Tal des Schweizerbachs abfallenden Ratsgasse. Unmittelbar südöstlich des Alten Rathauses steht der ehemalige Farrenstall.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
    • Rathaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Alten Rathaus handelt es sich um ein zweigeschossiges Fachwerkgebäude in Eck- und Hanglage. Aufgrund der Hanglage zeichnet sich der massiv gemauerte Kellersockel an der südwestlichen Seite als weiteres Geschoss ab. Die beiden Fachwerk-Geschosse sind weitestgehend fachwerksichtig ausgebildet. Die einzelnen Geschosse stoßen jeweils vor, wobei das Obergeschoss von geschnitzten Knaggen gestützt wird. Nach oben schließt das Gebäude mit zwei Dachgeschossebenen und einem Spitzboden unter einem Satteldach mit südlichem Krüppelwalm ab. Am nordöstlichen Giebel zeichnen sich zwei ehemalige Aufzugsläden ab.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude besitzt unter der westlichen Haushälfte einen recht tief unter dem Straßenniveau liegenden Gewölbekeller.
Im Erdgeschoss zeichnet sich eine Halle mit vier Querzonen und drei Längszonen ab. Die nördliche Querzone zur Stiftstraße hin wurde nachträglich verändert und mit dem heutigen Arkadendurchgang versehen. Heute wird die Erdgeschosshalle als Museumsraum
genutzt.
Im Obergeschoss lässt sich die Grundrissgliederung mit vier Quer- und drei Längszonen ebenfalls noch gut nachvollziehen. Das Obergeschoss wird über einen außenliegenden Treppenzugang
erschlossen und nimmt heute ebenfalls Museumsräume auf.
Im Dachgeschoss weicht die Dachwerkkonstruktion von der Konstruktion der Vollgeschosse ab. Hier lassen sich fünf Querzonen erkennen. Das 1. Dachgeschoss ist weitestgehend ausgebaut und dient als Ostdeutsche Heimatstube.
Das 2. Dachgeschoss ist unausgebaut und dient zu Lagerzwecken.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Decken
    • Balkendecke
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Dachform
    • Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst, mehrstöckig
Konstruktion/Material:
Über einem massiv gemauerten Kellersockel erheben sich die beiden Fachwerk-Vollgeschosse. Die Geschosse wurden stockwerksweise abgezimmert und zeigen verzapfte Holzverbindungen.
Das Dachtragwerk wurde im 1. Dachgeschoss mit einer zweifach liegenden Stuhlkonstruktion mit Mittellängsunterzug zwischen Kehlbalken und Spannriegel errichtet. Das 2. Dachgeschoss besteht
aus einer zweifach liegenden Stuhlkonstruktion. Die gesamte Dachkonstruktion zeigt durchgängige Abbundzeichen in Form von Dreieckskerben und römischen Ziffern. Diese belegen eine einheitliche, zeitgleiche Errichtung des Dachtragwerks. Die Altersbestimmung ergab eine Fällung der Bauhölzer im Winter 1533/34 und im Sommer 1534. Somit kann von einer Errichtung des Dachtragwerkes im Jahr 1534 ausgegangen werden. Diese naturwissenschaftliche Datierung wird durch die Inschrift an der nördlichen Eckkonsole des Gebäudes untermauert. Die Eckkonsole zeigte ursprünglich die Inschrift „1534 M. Urban hes von Winterbach. 1534“. Fälschlicherweise wurde die Jahreszahl bei der Restaurierung im Jahr 1977 in die Zahl 1532 verwandelt.

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