Hohes Haus (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Wohnhaus

ID: 127276583016  /  Datum: 19.09.2018
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Radstraße
Hausnummer: 42
Postleitzahl: 89150
Stadt-Teilort: Laichingen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Alb-Donau-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8425071002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Alter des Hauses ist bislang nicht dendrochronologisch feststellbar. Auch ohne eine solche exakte Datierung steht aber fest, dass das Haus den Mitte des 19. Jahrhundert in der Radstraße belegten Brand in jedem Fall unbeschadet überstanden haben muss. Dies ergibt sich aus den seit 1820 erarbeiteten Katasterunterlagen, die im Katasteramt Ehingen vollständig vorliegen. Dort wird ersichtlich, dass das Haus im ersten Feldbuch von 1820 schon mit exakt der Form verzeichnet ist, die es auch nach dem Abbruch des östlichen Teiles und den Neubau des heutigen Hauses Radstraße 40 hat. Auch die im Westgiebel sichtbaren Fachwerkformen belegen eindeutig, dass der Bau deutlich älter als 1850 sein muss, eine Bauzeit im späten 17. Jahrhundert scheint denkbar.

Schon vor dem Jahre 1800 wurde das große Haus in zwei Eigentumshälften aufgeteilt. Die Kammer im Erdgeschoss wurde zur Stube aufgewertet und erhielt einen Ofen, der von der gleichen Herdstelle im Flur aus gefeuert werden konnte. Im Übrigen dürfte der Bau unverändert geblieben sein. Flur und Stallteil wurden wohl gemeinsam genutzt.

Mit dem Abriss des östlichen Hausteils wurde die vorhandene Konstruktion rigoros durchtrennt. Im Dachraum ist das abgesägte Mittelfeld noch deutlich zu erkennen. Die Nutzung des verbliebenen Bauteils wurde schwierig. Im nördlichen Teil wurde ein Stall angebaut, der vom gemeinsamen Hofraum aus zugänglich war. Spätestens jetzt wurde die Außenwand mit Tuffquadern neu aufgeführt. Dabei senkte sich wohl die gesamte Dachkonstruktion, alle Sparren mussten daraufhin erneuert werden. So sind vom alten Dach neben Teilen der Stuhlkonstruktion nur noch wenige Sparren der Südseite erhalten. Der breite Flur wurde für die Erschließung des Stalles verkleinert, die Treppe verlegt. Durch zusätzliche Einbauten entstand entweder im gleichen Zusammenhang oder zeitlich versetzt der heutige, stark verwinkelte Grundriss. Auch der Ausbau des Daches in der heutigen Form mit der breiten Schleppglaube stammt aus dieser Zeit. Von den älteren Dachkammern, wie sie das Inventar von 1800 belegt, hat sich allenfalls ein geringer Rest einer Lehmstakung erhalten.

Spätere Veränderungen betreffen dann nur noch den Ausbau, Installationen und die Oberflächen der Wände und Decken.


1. Bauphase:
(1690 - 1699)
Erbauung im späten 17. Jahrhundert ist denkbar.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauaufnahme und Dokumentation

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das im Zentrum von Laichingen stehende Wohnhaus ist als Eckgebäude giebelständig zur Radstraße bzw. traufseitig zur Kirchstraße ausgerichtet.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude besitzt ein einziges, niedriges Vollgeschoss, das mit einem hohem Satteldach nach oben hin abschließt.
Unter dem Haus liegen drei niedrige Keller, die sämtlich über Falltüren zu erreichen sind. Zwei der Keller, unter der Stube auf der Südwestecke des Hauses und der Kammer auf der Nordwestecke, sind mit Balkendecken versehen, der mittlere Keller ist als Gewölbekeller ausgebildet.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Die Wohnstube mit Kachelofen lag auf der Südwestecke des Hauses, daneben auf der Nordwestecke lag die (Schlaf-) Kammer. Im Flur dürfte die Küche und der Herd zu suchen sein, von dem aus der Stubenofen gefeuert werden konnte. Unter der Stube und auch unter der Kammer waren eine große und eine kleine Weberdunk angeordnet, die durch große, heute zugesetzte und im angewachsenen Niveau versunkene Fenster belichtet wurden. Zwischen den beiden Dunken lag ein gewölbter Vorratskeller. Hinweise darauf, dass die Dunken nachträglich eingebaut worden sein könnten, finden sich nicht.
Östlich des breiten Flures, von dem aus man auch in den Dachraum und die dort angeordneten Kammern gelangen konnte, lagen die Tenne und die Stallungen. Diese Bauteile wurden für den Neubau des Hauses Radstraße 40 um 1900 abgetragen, sodass Einzelheiten der Raumteilung hier nicht mehr zu rekonstruieren sind.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Zur Erbauungszeit bestand die Konstruktion des Hauses vollständig aus Fachwerk. Durch den Austausch einzelner Bauteile ist von dieser ursprünglichen Konstruktion heute nur noch ein geringer Teil erhalten. Neben der südlichen Traufwand und dem südlichen Teil des Erdgeschosses im Giebel ist vor allem der gesamte westliche Giebel ohne grundlegende Veränderungen erhalten geblieben. Auch die Trennwand zwischen Stube und Hausflur dürfte noch zum historischen Bestand gehören. Der Rest der Nordtraufe ist mit Tuffsteinquadern ausgeführt.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Decken
    • Balkendecke
  • Dachform
    • Satteldach
    • Schleppgaube(n)
Konstruktion/Material:
Das Dachwerk ist ein stehender Stuhl ausgebildet, auf der Südseite ist eine breite Schleppglaube nachträglich aufgebaut.

Quick-Response-Code

qrCode