Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Kienzlerhansenhof

ID: 126561467814  /  Datum: 14.09.2015
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Oberort
Hausnummer: 5
Postleitzahl: 78141
Stadt-Teilort: Schönwald

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Schwarzwald-Baar-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8326054020
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Der untersuchte Hof wurde nach inschriftlicher Datierung im Jahre 1591(i) erbaut.
In den folgenden Jahrhunderten erfolgten mehrere Um- und Anbauten. So zum Beispiel eine zweigeschossige Erweiterung des Kernbaus unter dem Ostwalm, eine massive Erneuerung im Küchenbereich, oder auch die Verlegung einer späteren Hocheinfahrt im Zuge der Nordtraufe. Während Letztere, wie auch die nördliche Querzone vor der Hangmauer im Rahmen der im Jahre 1976 durchgeführten Sanierungen vollständig erneuert wurden, fielen der erwähnte Anbau, wie auch die Stalleinbauten einem Abbruch beziehungsweise einer Modernisierung zum Opfer.
Zum jetzigen Zeitpunkt steht eine erneute Sanierung des Hofes an.


1. Bauphase:
(1591)
Erbauung des Hofes (i).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

2. Bauphase:
(1591 - 1976)
Eine zweigeschossige Erweiterung des Kernbaus unter dem Ostwalm, eine massive Erneuerung im Küchenbereich, oder auch die Verlegung einer späteren Hocheinfahrt im Zuge der Nordtraufe folgten in den Jahrhunderten nach der Erbauung.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Anbau
  • Ausstattung

3. Bauphase:
(1976 - 1967)
Während die Hocheinfahrt, wie auch die nördliche Querzone vor der Hangmauer, im Rahmen der im Jahre 1976 durchgeführten Sanierungen vollständig erneuert wurden, fielen der erwähnte Anbau, wie auch die Stalleinbauten, einem Abbruch beziehungsweise einer Modernisierung zum Opfer.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht / Kienzlerhansenhof in 78141 Schönwald, Oberort (08.09.2014 - Burghard Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation und Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Bauernhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
keine Angaben
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der im Jahre 1591 (i) mit seiner Nordtraufe senkrecht zur Falllinie des Geländes ausgerichtete Hof besitzt sowohl im Unterbau, wie auch im Dachwerk, jeweils zwei Nutzungsebenen. In Firstrichtung ist der Bau in sechs Längszonen, quer zum First in drei Querzonen gegliedert, wobei die nördliche Querzone durch eine eingeschossige Hangmauer entlang der Nordtraufe begrenzt wird. Darauf war ursprünglich die hölzerne Nordtraufe abgezimmert. Von ihr ist nur noch der nordwestliche Eckständer erhalten. Das Dachwerk überspannt alle drei Querzonen, wobei es im Vergleich der beiden Traufen nur an der Südtraufe über vorstehende, durch Büge gesicherte Dachbalken auskragte. Mit unterschiedlich tief reichenden Vollwalmen abschließend, kragte das Dachwerk auch an den beiden Giebelseiten aus. Im Osten standen dafür die firstparallel verbauten Rähmhölzer des Obergeschosses über. Im Westen waren es die Längsriegel über dem Obergeschoss, wobei der Dachüberstand eine offene siebte Zone, wohl einen Schopf überdeckte.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Die Dachhaut des weitgehend rauchschwarzen Daches besteht aus Schindeln, deren bauzeitliche Einordnung durch die unterschiedliche Patina von Schindeln und Dachhölzern nicht gesichert ist.
Gleiches gilt für die ehemalige Verschindelung des Unterbaus. Offenbar im Jahre 1976 entfernt haben sich geringste Reste davon am westlichen Ende der Südtraufe erhalten.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Erdgeschoss

In der östlichen Längszone ist von Süd nach Nord die Stube mit angenzender Küche und abschließendem Vorratsraum belegbar. Neben den Bundständern (der südöstliche Eckständer mit Herrgottswinkel) sind im Bereich der Stube Teile der Bohlenwände und der Decke erhalten. Reduzierter ist der Altbestand in der ursprünglich über beide Geschosshöhen reichenden Küche. Neben den Bundständern sind es die Türständer und der über dem Geschossriegel liegende und stark gefaste Schwellriegel, wobei dessen Fasenauslauf auf die Lage des ehemaligen Tragbalkens für das Gwölm hindeutet.
Vom ehemaligen Vorratsraum hat sich der Zugang und die stark ausgebauchte Hangwand erhalten. Nuten am nicht vollständig einsichtigen Holzwerk belegen, dass die Trennwand zwischen Küche und Vorratsraum ursprünglich in Holz ausgeführt war. Im angetroffenen Zustand wird der alte Wandaufbau durch eine historische Trockenmauer ersetzt.

Mit neuer Decke versehen, erstreckte sich der Flur in der zweiten Längszone wohl über die gesamte Gebäudebreite. Zum Altbestand gehört der südliche Wandaufbau der westlichen Flurwand. Der Wandaufbau durchzog gleichfalls die gesame Gebäudebreite und besaß ursprünglich keine Verbindung in Richtung Westen. Sowohl die vorhandene, wie auch die ältere Türöffnung im Norden sind das Ergebnis späterer Umbauten, als die westlich angrenzende Dreschtenne eine zeitlich nicht näher einzugrenzende Umnutzung erfuhr. Über den Flur war und ist der unter der Stube liegende Keller, aber auch das Obergeschoss erreichbar. Beide Treppenläufe sind zwischenzeitlich erneuert.

Wie schon angedeutet, schloss sich an den Flur die Dreschtenne an. Deren Höhe erstreckte sich über zwei Geschosshöhen, wobei der Sturzriegel des ehemals zweiflügeligen Tores mit Ausnehmungen für die Wendebohlen erhalten ist. Spätestens nach der Verlegung der Dreschtenne in das Dach erhielt sie eine Zwischendecke und wurde im Obergeschoss zur Kammer umgebaut.

In der weiteren Abfolge nach Westen folgte der Stallbereich. In Anlehnung an die durch das Traggerüst vorgegebene Gliederung bestand er aus zwei Stallzonen mit mittigem Futtergang und abschließendem Schopf. Im angetroffenen Zustand ist der Stall das Ergebnis der im Jahre 1976 durchgeführten Modernisierung.

Obergeschoss

Die Grundrissgliederung im Obergeschoss des Wohnteiles folgt im wesentlichen der im Erdgeschoss ausgeführten Raumanordnung. So liegt über der Stube die Stubenkammer, daran angrenzend der Hohlraum der Küche und hinter der Ständer-Bretter-Wand in der weiteren Folge die völlig erneuerte Nordkammer über dem Vorratsraum.
Auch im Bereich des Flures und der angrenzenden Dreschtenne lagen im Vergleich zum Erdgeschoss keine Abweichungen vor, wobei auf die spätere Umnutzung des oberen Dreschtennenbereiches und die daraus resultierende Erschließung vom Hausflur schon hingewiesen wurde.

Eine differenziertere Grundrissgliederung wurde erst wieder im Wirtschaftsteil ausgeführt.
So entwickeln sich entlang der Südtraufe drei Kammerräume, von denen lediglich die beiden östlichen Kammern über den auskragenden Gang entlang der Südtraufe erschlosssen waren. Im angetroffenen Zustand reicht der Gang jedoch bis zum westlichen Hausende. Dass diese Ausdehnung das Ergebnis eines späteren Umbaus ist, deuten mehrere Befunde an. So unterscheiden sich die östlichen Geländerstiele von denen im Westen und der westliche Traufständer besitzt kein Zapfenloch für einen ehemaligen Bug. Auch die abweichende Ausführung der dritten Kammer unterstreicht deren Besonderheit. Dazu gehört z. B. die Schwelle im Bereich der Türöffnung, aber auch die Belichtung. Offensichtlich handelte es sich bei der westlichen Kammer um keine “Wohnkammer”. Mit hoher Wahrscheinlichkeit über eine Leiter erschlossen, ist sie wohl als ehemalige Speicher- oder Fruchtkammer anzusprechen.

Nördlich an den Kammern angrenzend lag und liegt der Bergeraum für das Heu. Über dem Stall und Futtergang angelegt, nahm er die gesamte restliche Grundrissfläche ein. Beschickbar war er über die offene Anbindung an die hohe Dreschtenne.

Das Dach

Dach und Unterbau bilden in konstruktiver Hinsicht eine weitgehende Einheit. So überqueren beziehungsweise überquerten die stehenden Gerüstständer die Dachbasis und reichen in einer Länge bis zur Dachschräge. Dort tragen sie als haushohe First- oder Seitenständer die Längsrähme, mit denen sie drei Längsbünde ausbilden. Einen firstbezogenen Längsbund und zwei seitlich davon aufgestellte Längsbünde. Mit ihren jeweiligen Gerüstständern in gemeinsamen Querachsen aufeinander abgestimmt, sind die drei Längsbünde mit sechs Querbünden kombiniert. Von West nach Ost ergeben sich so drei haushoch stehende Querbünde. Darauf folgt in zwei Querachsen die Kombination von einem zweifach abgesprengten Querbund mit einem mittig haushoch stehenden Gerüstständer, während der letzte Querbund nur auf das Dach bezogen ist und über der Wohnzone als zweifach abgesprengter Querbund abgebunden wurde.
Sowohl auf den von den Querbünden getragenen Längshölzern, wie auch auf den parallel zu den Traufwänden verlaufenden Schwellhölzern entlasten sich die, die Dachhaut tragenden Dachhölzer, wobei diese im Bereich des Wohnteiles und der Dreschtenne mit den Dachbalken verblattet sind. Über den Wohnräumen mit gefasten Querschnitten ausgeführt durchzogen sie ehemals die gesamte Gebäudebreite, während die gleichfalls gefasten Balken über den westlichen Kammern auf der inneren Kammerlängswand enden. Dadurch dehnt sich der Heubergeraum bis in Dachraum aus, was dann auch zu einer veränderten Ausbildung der Dachhölzer führte. So waren die Dachhölzer der nördlichen Dachhälfte in diesem Nutzungsbereich dem ehemaligen Wandrähm der Nordwand aufgenagelt.

Hinsichtlich der ursprünglichen Dachbelichtung sind keine gesicherten Aussagen möglich. Die heute vorhanden Gauben sind durchweg modern.

Wann die im Jahre 1976 erneuerte Hocheinfahrt angelegt wurde, wäre allenfalls über eine dendrochronologische Untersuchung der Fahr bestimmbar.

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