Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Ehem. Klosterkirche des Klarissenklosters

ID: 124511339120  /  Datum: 12.04.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Vorder-Wittichen
Hausnummer: 139
Postleitzahl: 77773
Stadt-Teilort: Schenkenzell-Wittichen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Rottweil (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8325050059
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,3347° nördliche Breite, 8,3472° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Überlieferung berichtet von der Gründung des Klosters 1325 durch die Selige Luitgard, doch schon 1327 brannten die Gebäude nieder und mussten erneut errichtet werden. Das einschiffige Langhaus des heutigen Kirchenbaus geht in ganzer Länge und Breite sowie bis zur Traufhöhe auf die Gründungzeit im 14. Jahrhundert zurück. Seitlich und oberhalb des erhalten geblieben Eingangsportals konnten fünf spitzbogige, sicherlich bauzeitliche Fensteröffnungen nachgewiesen werden, die in ihrer Anordnung eine Nonnenempore bereits für die Bauzeit vermuten lassen. Der Chor der Kirche war schmaler als der heutige oder die Ostwand war gerade geschlossen.
Nach einem Brand im Jahr 1663 wurde der Wiederaufbau zügig in Angriff genommen und bereits im Folgejahr konnte ein neues Dachwerk aufgeschlagen werden. Der Kirchenbau wurde im Wesentlichen zunächst in seiner früheren Form mit Spitzbogenfenstern wiederhergestellt, eine ausgesprochen spärliche Raumdekoration ausgeführt und mit einem Oratoriumsfenster über der Kanzel, zwei Fenstern in der Nordwand unter der Empore, sowie drei Fenstern in der Südwand auf der Empore nur wenige Veränderungen vorgenommen. Danach scheint man sich auf den Wiederaufbau der Klausurgebäude konzentriert zu haben, womit vermutlich der Einbau einer neuen Tür auf der Nonnenempore um 1674 in Zusammenhang steht. Erst in den 1680er Jahren konnte man sich wieder intensiver der Kirche widmen, die eine Aufwertung und Neugestaltung in zeitgenössischeren Formen erfuhr. Dafür hat man den Chor gänzlich neu errichtet, die Fenster im Langhaus vergrößert, dort eine der heutigen vorausgehenden hölzerne Decke eingezogen, eine polychrome malerische Innenfassung aufgebracht, einen Dachturm aufgesetzt und wohl zum Abschluss 1687 ein neuer Hochaltar aufgestellt. Im größeren Zusammenhang können diese Maßnahmen auch als Abschluss des Wiederaufbaus interpretiert werden (wie in der Literatur bisher geschehen), nachdem die Kirche nach 1663 zunächst eilig und eher provisorisch wiederhergestellt worden war.
Um 1742 erfolgte eine abermalige Neugestaltung des Kircheninneren. Zur Aufstellung einer dreiteiligen Altargruppe wurden Chorraum und Chorbogen erhöht. Im Langhaus, im Chor und unter der Empore wurden neue Holzdecken mit zahlreichen Bildfeldern montiert. Den Innenraum fasste man durchgehend in Weiß. Die Fertigstellung der Altäre bzw. der Altarbilder nahm noch längere Zeit in Anspruch, wofür das Hochaltarbild von 1687 beibehalten wurde. Damit verbunden war die Reparatur eines starken Überhangs der Nordwand (eine Maßnahme, die sich in den Bauakten niedergeschlagen haben müsste).
Nach Auflösung des Klosters 1802 wurde die Klosterkirche zur Pfarrkirche, was eine Nutzungsänderung der Nonnenempore mit sich brachte und neue Zugänge zu Empore und Dachraum notwendig machte. 1858 riss man die meisten Klostergebäude ab und stellte die Kirche damit frei. Erst 1924 erfolgte eine Verkürzung der riesigen Nonnenempore. Bis auf die Veränderungen an der Empore zeigt der Innenraum der Kirche weitgehend noch den klosterzeitlichen Zustand.


1. Bauphase:
(1325)
Fertigstellung der Klosterkirche (a)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1327)
Brand der Klosterkirche und Neuaufbau (a)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1640)
Brand der Klosteranlage (a)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1663)
Brand, Kirche teilweise verschont geblieben (a)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1664)
Wiederaufbau der Kirche, Abzimmerung des Langhausdachwerkes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

6. Bauphase:
(1681)
1681 Neuweihe (a) und vor 1712 Entstehung der Holzdecke (a)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1682)
Abzimmerung des Dachturms (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

8. Bauphase:
(1685)
Abzimmerung des Chordachwerkes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

9. Bauphase:
(1687)
Aufstellung eines neuen Hochaltars.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

10. Bauphase:
(1742)
Abzimmerung Deckengebälk im Chor (d)
Im Langhaus, im Chor und unter der Empore wurden neue Holzdecken mit zahlreichen Bildfeldern montiert.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)

11. Bauphase:
(1787)
Ersatz des Ostabschlusses des Chordachwerks (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

12. Bauphase:
(1802)
Aufhebung des Klosters (a)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)

Umnutzung der Kirche zur Pfarrkirche.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

13. Bauphase:
(1812)
Hängewerk am Dachturm (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)

14. Bauphase:
(1858)
Abriss der meisten Klostergebäude (a)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

15. Bauphase:
(1924)
Verkürzung der Empore (a)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

16. Bauphase:
(1964 - 1965)
Innenrestaurierung (a)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ehem. Klosterkirche des Klarissenklosters in 77773 Schenkenzell-Wittichen (12.04.2016 - Stefan King)
Abbildungsnachweis
Ehem. Klosterkirche des Klarissenklosters in 77773 Schenkenzell-Wittichen (12.04.2016 - Stefan King)
Abbildungsnachweis
Ehem. Klosterkirche des Klarissenklosters in 77773 Schenkenzell-Wittichen (12.04.2016 - Stefan King)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation
  • Restauratorische Untersuchungen

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Südlich der Kirche liegt im Abstand von nur wenigen Metern ein steiler Hang, wo einst das Klausurgebäude um einen kleinen Innenhof lag, die weit in den Hang hineingelaufen sein muss. Nördlich und östlich der Kirche liegt der Friedhof, vom unten vorbeiführenden Bach durch eine hohe Stützmauer getrennt.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kirche, allgemein
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Einst zwängte sich ein umfangreicher Klosterkomplex ins enge Tal. Mehrere Zeichnungen und Stiche, davon gleich drei bildliche Darstellungen innerhalb des Kirchenraums, zeigen den früheren Zustand der Baulichkeiten, stets in der Vogelperspektive von Nordosten. Neben den Ansichten auf dem Hochaltarbild und einem der zentralen Deckenbilder ist die Situation des ausgehenden 17. Jahrhunderts auf dem Gemälde des Luitgardgrabs am präzisesten festgehalten.
Ein Geviert mit Kreuzgang schloss südlich an die Kirche an und lief in den steilen Berghang hinein. Anfangs nahm es die ganze Klostergemeinschaft auf. Später kamen mit einem zusätzlichen Flügel die Abtei mit Wohn- und Amtsräumen der Äbtissin auf der Südseite des heutigen Vorplatzes und ein langgezogener Gebäuderiegel nördlich quer über Bach und Straße hinzu. Nur dieser so genannte Lange Bau ist außer der Kirche erhalten geblieben.
Der Verbindungstrakt zwischen Langem Bau und Klosterkirche existiert ebenfalls nicht mehr.
Reste der das Kloster umgebenden Mauer sind entlang des Waldrands zu finden. In einem kleinen Fachwerkgebäude, das einst Stallungen aufnahm, ist heute ein Museum zur Klostergeschichte eingerichtet.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Die Kirche ist zusammengesetzt aus einem einschiffigen Langhaus mit Empore, auf der eine Orgel steht und einem eingezogenen Chorraum mit Dreiachtelschluss, der nach Osten ausgerichtet ist. Eine Dreiergruppe aus Hauptaltar und zwei Nebenaltären beherrscht den Innenraum. Langhaus und Chor besitzen eine flache Holzdecke in gleicher Höhe. Das Dach schließt nach Westen mit einem Steilgiebel und nach Osten über dem Chor mit einem polygonalen Walm ab. Die Dachflächen laufen über Langhaus und Chor ohne Unterbrechung durch. Knapp hinter dem Westgiebel erhebt sich ein sechseckiger Dachturm mit Zwiebelkuppel. Auf der Südseite befinden sich Nebenräume – Sakristei, Schatzkammer, Sanitärräume – in zwei Geschossen unter einem Pultdach. Für Bruchsteine und Werksteine fand lokal anstehender rötlicher Buntsandstein Verwendung. Balkenlagen und Dachkonstruktionen sind aus Nadelholz beschaffen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
    • Quader
  • Dachform
    • Dachturm
    • Satteldach mit einseitigem Vollwalm
    • Zwiebeldach/-helm
Konstruktion/Material:
keine Angaben

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