Ehem. Klosterkirche des Klarissenklosters
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Vorder-Wittichen |
Hausnummer: | 139 |
Postleitzahl: | 77773 |
Stadt-Teilort: | Schenkenzell-Wittichen |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Rottweil (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8325050059 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 48,3347° nördliche Breite, 8,3472° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Die Überlieferung berichtet von der Gründung des Klosters 1325 durch die Selige Luitgard, doch schon 1327 brannten die Gebäude nieder und mussten erneut errichtet werden. Das einschiffige Langhaus des heutigen Kirchenbaus geht in ganzer Länge und Breite sowie bis zur Traufhöhe auf die Gründungzeit im 14. Jahrhundert zurück. Seitlich und oberhalb des erhalten geblieben Eingangsportals konnten fünf spitzbogige, sicherlich bauzeitliche Fensteröffnungen nachgewiesen werden, die in ihrer Anordnung eine Nonnenempore bereits für die Bauzeit vermuten lassen. Der Chor der Kirche war schmaler als der heutige oder die Ostwand war gerade geschlossen.
Nach einem Brand im Jahr 1663 wurde der Wiederaufbau zügig in Angriff genommen und bereits im Folgejahr konnte ein neues Dachwerk aufgeschlagen werden. Der Kirchenbau wurde im Wesentlichen zunächst in seiner früheren Form mit Spitzbogenfenstern wiederhergestellt, eine ausgesprochen spärliche Raumdekoration ausgeführt und mit einem Oratoriumsfenster über der Kanzel, zwei Fenstern in der Nordwand unter der Empore, sowie drei Fenstern in der Südwand auf der Empore nur wenige Veränderungen vorgenommen. Danach scheint man sich auf den Wiederaufbau der Klausurgebäude konzentriert zu haben, womit vermutlich der Einbau einer neuen Tür auf der Nonnenempore um 1674 in Zusammenhang steht. Erst in den 1680er Jahren konnte man sich wieder intensiver der Kirche widmen, die eine Aufwertung und Neugestaltung in zeitgenössischeren Formen erfuhr. Dafür hat man den Chor gänzlich neu errichtet, die Fenster im Langhaus vergrößert, dort eine der heutigen vorausgehenden hölzerne Decke eingezogen, eine polychrome malerische Innenfassung aufgebracht, einen Dachturm aufgesetzt und wohl zum Abschluss 1687 ein neuer Hochaltar aufgestellt. Im größeren Zusammenhang können diese Maßnahmen auch als Abschluss des Wiederaufbaus interpretiert werden (wie in der Literatur bisher geschehen), nachdem die Kirche nach 1663 zunächst eilig und eher provisorisch wiederhergestellt worden war.
Um 1742 erfolgte eine abermalige Neugestaltung des Kircheninneren. Zur Aufstellung einer dreiteiligen Altargruppe wurden Chorraum und Chorbogen erhöht. Im Langhaus, im Chor und unter der Empore wurden neue Holzdecken mit zahlreichen Bildfeldern montiert. Den Innenraum fasste man durchgehend in Weiß. Die Fertigstellung der Altäre bzw. der Altarbilder nahm noch längere Zeit in Anspruch, wofür das Hochaltarbild von 1687 beibehalten wurde. Damit verbunden war die Reparatur eines starken Überhangs der Nordwand (eine Maßnahme, die sich in den Bauakten niedergeschlagen haben müsste).
Nach Auflösung des Klosters 1802 wurde die Klosterkirche zur Pfarrkirche, was eine Nutzungsänderung der Nonnenempore mit sich brachte und neue Zugänge zu Empore und Dachraum notwendig machte. 1858 riss man die meisten Klostergebäude ab und stellte die Kirche damit frei. Erst 1924 erfolgte eine Verkürzung der riesigen Nonnenempore. Bis auf die Veränderungen an der Empore zeigt der Innenraum der Kirche weitgehend noch den klosterzeitlichen Zustand.
(1325)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
(1327)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
(1640)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
(1663)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
(1664)
- Dachgeschoss(e)
(1681)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
(1682)
- Dachgeschoss(e)
(1685)
- Dachgeschoss(e)
(1687)
- Ausstattung
(1742)
Im Langhaus, im Chor und unter der Empore wurden neue Holzdecken mit zahlreichen Bildfeldern montiert.
- Obergeschoss(e)
(1787)
(1802)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
Umnutzung der Kirche zur Pfarrkirche.
(1812)
- Dachgeschoss(e)
(1858)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
(1924)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
(1964 - 1965)
Daten zur Baugeschichte aus Archivalien (aus der Literatur ungeprüft übernommen)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Dokumentation
- Restauratorische Untersuchungen
Beschreibung
- Siedlung
- Dorf
- Sakralbauten
- Kirche, allgemein
Ein Geviert mit Kreuzgang schloss südlich an die Kirche an und lief in den steilen Berghang hinein. Anfangs nahm es die ganze Klostergemeinschaft auf. Später kamen mit einem zusätzlichen Flügel die Abtei mit Wohn- und Amtsräumen der Äbtissin auf der Südseite des heutigen Vorplatzes und ein langgezogener Gebäuderiegel nördlich quer über Bach und Straße hinzu. Nur dieser so genannte Lange Bau ist außer der Kirche erhalten geblieben.
Der Verbindungstrakt zwischen Langem Bau und Klosterkirche existiert ebenfalls nicht mehr.
Reste der das Kloster umgebenden Mauer sind entlang des Waldrands zu finden. In einem kleinen Fachwerkgebäude, das einst Stallungen aufnahm, ist heute ein Museum zur Klostergeschichte eingerichtet.
Zonierung:
Konstruktionen
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Quader
- Dachform
- Dachturm
- Satteldach mit einseitigem Vollwalm
- Zwiebeldach/-helm