Bandhaus (Schloß Presteneck)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Firstständerscheune

ID: 117646621119  /  Datum: 03.12.2017
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Im Höfle
Hausnummer: 22 und 22/1
Postleitzahl: 72622
Stadt-Teilort: Nürtingen-Zizishausen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Esslingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8116049009
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Im Kernbestand eine spätmittelalterliche Firstständerscheune, die nach Ausweis der dendrochronologischen Datierung um 1484/85 errichtet wurde. In nachmittelalerlicher Zeit seitlich um eine Zone erweitert und vor allem im Erdgeschossbereich umfangreich verändert.


1. Bauphase:
(1484 - 1485)
Kernbau nach Ausweis der dendrochronologischen Datierung um 1484/85 (d) errichtet. Dreizonige, zweischiffige Firstständerscheune mit zweigeschosshohem Fachwerkunterbau und zweigeschossigem Satteldach. An den Stirnseiten ursprünglich Krüppelwalm. Von den drei Querzonen des Unterbaues wird die mittige ursprünglich als Tenne mit geschlossener Dachbalkenlage genutzt, seitlich befinden sich Heubergeräume. Die westliche Querzone wurde nachträglich durch eine halbhohe Trennwand von der Tenne abgegrenzt. Das Dachwerk ohne feste Einbauten.
Fachwerkkonstruktion aus Eichenholz mit geschossübergreifenden Aussteifungsbändern. Die Firstständer sind in die Querbünde des Unterbaues eingebunden. Im ersten Dachgeschoss zusätzlich seitlicher, stehender Dachstuhl mit verblatteter Längs- und Queraussteifung.
Die mittelalterliche Konstruktion im Dachbereich ist sehr umfangreich erhalten, im Bereich des Unterbaues rudimentär, aber ebenfalls noch in nennenswerten Resten.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • allgemein
  • Dachform
    • Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)

2. Bauphase:
(1600 - 1800)
Umfangreiche frühe Veränderungen bestehen in der ostwärtigen Erweiterung der Scheune um eine weiter Querzone. Die Ausführung erfolgte in überwiegend eichenem Fachwerk, aber ohne Firstständerkonstruktion. Aus dieser Zeit sind der obere Fachwerkbereich des Unterbaues sowie Dachwerk und östliche Giebelscheibe erhalten. Das Bauholz wurde umfangreich zweitverwendet. Bei diesen Umbauten wurde auch die Tragkonstruktion an der einstigen östlichen Stirnseite und im östlichen inneren Querbund der mittelalterlichen Scheune verändert. Zudem wurde in den beiden seitlichen Querzonen der mittelalterlichen Scheune eine Dachbalkenlage mit seitlichen Randwechseln eingezogen.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)
  • Anbau
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • allgemein

3. Bauphase:
(1750 - 1900)
Jüngere, aber gleichfalls noch historische Veränderungen fallen in das ausgehende 18. und das 19. Jahrhundert. Neben meist kleineren Veränderungen im Unterbau der drei mittelalterlichen Querzonen wurde vor allem der Erdgeschossbereich der nachmittelalterlichen ostseitigen Erweiterung weitgehend mit Massivwänden und mit einer neuen Zwischendecke erneuert. Damit entstand am östlichen Stirnende ein separater Stallbereich.
Zu einem uns unbekannten Zeitpunkt wurde auch eine besitzrechtliche Zweiteilung der Scheune vollzogen, der jeweils die beiden westlichen von den beiden östlichen Querzonen separierte, aber keine feste bauliche Entsprechung fand.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss

4. Bauphase:
(1900 - 2000)
Moderne Veränderungen bestehen in der umfangreichen Erneuerung der westlichen Hälfte der nördlichen Traufseite und der nördlichen Hälfte der westlichen Traufseite des Unterbaues. Ansonsten kam es in moderner Zeit zu nur sehr wenigen Veränderungen, so dass das Gebäude sehr unberührt auf unsere Zeit gekommen ist.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Gesamtansicht von Süden. Der mittelalterliche Kernbau umfaßt die drei westlichen (linken) Zonen, die östliche (rechte) Zone wurde erst später angefügt. Die Fachwerkkonstruktion des Unterbaues ist durch jüngeren Verputz fast vollständig verdeckt.  / Firstständerscheune in 72622 Nürtingen-Zizishausen (09/2017 - Stefan Uhl)
Abbildungsnachweis
Geamtansicht von Osten mit Blick auf die Giebelscheibe der in nachmittelalterlicher Zeit angefügten östlichen Zone. Davor jüngere Schuppenvorbauten. / Firstständerscheune in 72622 Nürtingen-Zizishausen (09/2017 - Stefan Uhl)
Abbildungsnachweis
1. Dachgeschoß, Blick gegen Firstsäule, Firstpfette und Gespärre des Dachgerüstes. Die mittelalterliche Dachkonstruktion mit ihren von der Erdgeschoßschwelle herauflaufenden Firstständernist noch ungewöhnlich umfangreich erhalten. / Firstständerscheune in 72622 Nürtingen-Zizishausen (09/2017 - Stefan Uhl)
Abbildungsnachweis
Längsschnitt als Baualtersplan. Die mittelalterliche Kernkonstruktion (blau) mit den von den Firstschwellen bis zur Firstpfette aufsteigenden Firstsäulen ist noch umfangreich erhalten geblieben, ebenso der größte Teil der mittelalterlichen Dachkonstruktion. In nachmittelalterlicher Zeit wurde die Scheune um eine vierte Zone nach Osten (rechts, grün) erweitert und dort im ausgehenden 18. oder im 19. Jahrhundert mit einem gemauerten Erdgeschoßbereich versehen. / Firstständerscheune in 72622 Nürtingen-Zizishausen (09/2017 - Stefan Uhl)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Im Ortskern von Zizishausen gelegene spätmittelalterliche Fachwerkscheune.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Scheune
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Dreizonige bzw. zweischiffige Fachwerkscheune mit zweigeschosshohem Unterbau, oberer Abschluss durch zweigeschossiges Satteldach, ursprünglich mit Halbwalmen an den Stirnseiten.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der mittelatlerliche Bau mit dreizonig bzw. zweischiffigem Fachwerkgerüst, mittig die Tenne, seitlich Heubergeräume. Der zweigeschossige Dachraum ist nicht fest unterteilt.
In nachmittelalterlicher Zeit wurde ostseitig eine vierte Zone angefügt, im Erdgeschoss Tall, darüber Heubergeraum, zuoberst wieder zweigeschosshoher Dachraum.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Nur noch extensiv genutzte Scheune mit inzwischen starken Bauschäden.
Bestand/Ausstattung:
Sehr urtümlicher Erhaltungszustand.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Hochfirstständergerüst
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Flechtwerk
  • Decken
    • Balkendecke
  • Verwendete Materialien
    • Holz
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit Firstständer
Konstruktion/Material:
Firstständerscheune mit teilweise geschossübergreifender Queraussteifung und kopfzoniger Längsaussteifung, im Dachbereich noch fast vollständig erhalten, im Bereich des Unterbaues in größeren Resten.

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