Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Fachwerkhaus "S´Krämer-Michels"

ID: 115684431415  /  Datum: 08.03.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Rathausstraße
Hausnummer: 8
Postleitzahl: 77855
Stadt-Teilort: Achern-Önsbach

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Ortenaukreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8317001012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,6057° nördliche Breite, 8,0349° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Aus der Ortschronik
Michael (genannt Michel) Spengler gründete 1848 im zwanzig Jahre vorher gebauten Wohnhaus seinen Krämerladen. Gegen Ende des 19. Jh. hat dessen Sohn Friedrich das Geschäft und auch die dazugehörige Landwirtschaft übernommen.
Um 1930 wurde das ganze Anwesen von Friedrich Rigelsberger (von S´Schniederhanse) formal übernommen. Friedrich Spengler war dessen Onkel. Der Sprengler Frieder führte den Laden bis ins hohe Alter Anfang der 40er Jahre weiter.
Die Scheune ging Anfang des 21. Jahrhunderts in den Besitz der Feuerwehr Önsbach über.


1. Bauphase:
(1823)
Erbauung des Gebäudes (inschriftlich am Kellereingang datiert (i))
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)

Besitzer:in

1. Besitzer:in:
(1848 - 1890)
Spengler, Michael
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Beschreibung:
Aus der Ortschronik
Michael (genannt Michel) Spengler gründete 1848 im zwanzig Jahre vorher gebauten Wohnhaus seinen Krämerladen.
Beruf / Amt / Titel:
  • Krämer
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Besitzer:in:
(1890 - 1900)
Spengler, Friedrich
Bemerkung Familie:
Sohn von Michael Spengler
Bemerkung Besitz:
Beschreibung:
Gegen Ende des 19. Jh. hat dessen (Michael Spenglers) Sohn Friedrich das Geschäft und auch die dazugehörige Landwirtschaft übernommen.
Beruf / Amt / Titel:
  • Krämer
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Besitzer:in:
(2003)
Feuerwehr Önsbach
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Beschreibung:
Die Scheune ging zu Beginn des 21. Jahrhunderts in den Besitz der Feuerwehr Önsbach über.
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Fotos

Abbildungsnachweis
Fachwerkhaus "S´Krämer-Michels" in 77855 Achern-Önsbach (08.03.2016 - LDA Freiburg, Dokumentationsarchiv)
Abbildungsnachweis
Fachwerkhaus "S´Krämer-Michels" in 77855 Achern-Önsbach (08.03.2016 - LDA Freiburg, Dokumentationsarchiv)
Abbildungsnachweis
Fachwerkhaus "S´Krämer-Michels" in 77855 Achern-Önsbach (08.03.2016 - LDA Freiburg, Dokumentationsarchiv)
Abbildungsnachweis
Fachwerkhaus "S´Krämer-Michels" in 77855 Achern-Önsbach (08.03.2016 - LDA Freiburg, Dokumentationsarchiv)
Abbildungsnachweis
Fachwerkhaus "S´Krämer-Michels" in 77855 Achern-Önsbach (08.03.2016 - LDA Freiburg, Dokumentationsarchiv)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Restauratorische Voruntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Eingeschossiges Kniestockhaus mit Ladengeschäft, Keller und drei Giebeln.
An das Wohnhaus schließen sich hofseitig eine Brennküche und drei Schweineställe an.
Das Ensemble komplettiert eine große Scheune mit Kuhställen, Pferdeställen und Stellplätzen für landwirtschaftliche Fuhrwerke. Die Scheune wurde im Rahmen des Eigentumswechsel an die Feuerwehr Önsbach verkauft.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude ist, mit Ausnahme unter der Küche, vollständig unterkellert. Der Grundriss weißt nur einen Raum auf, welcher wohl schon immer als Lagerraum für den Krämerladen genutzt wurde. Die beiden Kerzennischen zur Belichtung sind heute noch vorhanden. Aus dem Keller führt eine Holzstiege in das Erdgeschoss. Von der Hofseite wird er durch eine breite Sandsteintreppe durch ein Holztor erschlossen.
Das Erdgeschoss wurde von dem 1848 gegründeten Krämerladen bestimmt. Für den Laden wurden die beiden Stuben an der Giebelseite, zur Kirche hin, genutzt. Der Privateingang lag an der östlichen Längsseite des Hauses. Durch ihn betrat man das Stiegenhaus. Von hier führte ein Holzstiege in das Obergeschoss und eine in den Keller. Vom Stiegenhaus aus betrat man die ehemalige Küche, welche durch eine Massivwand vom Verkaufsraum abgetrennt war. Ebenfalls vom Stiegenhaus aus war der nach hinten gelegene Wohnraum zugänglich. Im hinteren Giebel befanden sich zwei kleine Kammern, von denen eine als Bad, und die andere als Lager genutzt wurde.
Durch die Treppe im EG gelangte man in man eine kleinen Flur im OG. Vom Flur aus in Richtung Kirche war der Giebel in zwei Wohnzimmer unterteilt. In Richtung Rathaus betrat man vom Flur aus eine kleine Stube, die als Schlafkammer genutzt wurde. An der Außenwand war ein kleines Waschbecken angebracht, dessen Ablauf direkt durch die Außenwand in den Garten führte. Vom Flur aus Richtung Hof betrat man noch eine kleine Kammer, die die Hälfte des Giebels einnahm. In die Dachschräge war eine Gaube mit einem zweiflügeligen Fenster eingebaut. In der anderen Giebelhälfte war ein Speicherraum.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Die ältesten vorhandenen Pläne zeigen den Bau der Brennküche und der Schweineställe. Bauherr war Michael Spengler, der "Krämer Michel". Als Architekt unterzeichnete D. Köppel aus Oberachern. Als Datum ist auf den Plänen der Februar 1898 angegeben. Zu diesem Zeitpunkt scheinen die Gegengiebel noch nicht vorhanden zu sein.
Die im Haus verwendeten Baustoffe sind der Bauzeit entsprechend. Alle im Haus vorhandenen Außen- und Innenwände sind Holzriegelwände mit Lehmausfachungen. Die Decken sind Holzbalkendecken mit Holzdielenböden. Das Dach ist mit neuzeitlichen engobierten Flachdachpfannen gedeckt, die Wetterdächer mit Bieberschwanzziegeln auf Holzschindeln.
Am äußeren Erscheinungsbild wurde durch den neuen Eigentümer fast nichts verändert. Auf zusätzliche Dachbelichtung durch Gauben oder Dachfenster wurde verzichtet.
Im hinteren Giebel gelegenen Schlafzimmer und Ankleidezimmer ist eine besser Belichtung durch die Öffnung von drei kleinen Gefachen erziehlt worden. Zusätzlich wurde zur besseren Belichtung des OG das Vordach um eine Ziegelreihe verkürzt.
Das Kellertor war verfault und wurde originalgetreu mit Wiederverwendung der alten Beschläge nachgebaut.
Die Dachgaube an der Hofseite war bereist vorhanden. Durch den neuen Dachaufbau hat sie jedoch einen tieferen Einschnitt bekommen. Ebenfalls auf der Hofseite befindet sich der Hauseingang. Die vorhandene Hauseingangstür, ein 50er Jahre-Modell, wurde durch eine Analogrekonstruktion mit den schmiedeeisernen Gittern aus der ehemaligen Ladentür ersetzt.
Am vorderen Giebel musste der Zustand des Fachwerkes unter der Giebelverschalung überprüft werden. Dazu wurde die Brettverkleidung abgenommen. Sichtbar wurde ein wunderschöner Ziergiebel. Auf der Wetterseite wurden an der Außenwand zusätzlich Wetterdächer als konstanter Bautenschutz angebracht. Alle Wetterdächer wurden mit den alten im Haus vorgefundenen Bieberschwanzziegeln eingedeckt.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Keller
Das Haus ist außer unter der Küche komplett unterkellert. Der Keller besteht aus einem einzigen Raum. Er weist ein Deckenhöhe von 2,35 m auf. Die Natursteinwände sind bestochen und weißgekalkt. Die Decke ist eine Holzbalkendecke mit weißgekalkten Lehmausfachungen. Der Fußboden ist ein gestampfter Lehmboden. Unter den Innenwänden des EGs sind Holzunterzüge mit je einer Holzstütze angeordnet.

Erdgeschoss
Das Erdgeschoss wurde von dem 1848 gegründeten Krämerladen bestimmt. Für den Laden wurden die beiden Stuben an der Giebelseite, zur Kirche hin, genutzt.
Über eine kleine Außentreppe betrat man den linken Raum der als Verkaufsraum genutzt wurde. Im Rahmen des Ladeneinbaus wurden an der linken Hausecke eine Diagonale und ein Querriegel aus der Fachwerkwand entfernt und stattdessen eine Vitrine eingebaut. Die rechte Stube wurde als Büro genutzt. Zur Vergrößerung des Verkaufsraumes wurde in der Zwischenzeit die dazwischen liegende Innenwand in Richtung Büro verschoben. An Stelle der ehemaligen Fachwerkriegelwand wurde ein Stahlträger mit Stahlstütze eingebaut.
Das Büro hatte Wohnzimmercharakter. Die Wände sind glatt verputzt und tapeziert gewesen. Außer der neuen Innenwand wiesen alle Wände eine 80 cm hohe, weiße Holzvertäfelung auf. Die Zimmertüren hatte Futter und Bekleidung, Kastenschloss und Messingdrücker. Die Holzfenster waren 4-flüglig mit achter Teilung, Bascule Beschlag, aufgesetzten würthemberger Bockbändern und einem Vorreiber, der die Oberlichtfenster schloss. Ein Teil der Sprossen wurde in der Vergangenheit entfernt.
Beide Räume hatten eine Holzbalkendecke mit weiß lackierten Brettern unter den Balken. Die Deckenputzgefache waren weiß getüncht. Der Holzdielenboden, Bestand 30er Jahre, hatte eine Dielenbreite von 14 cm.
Der Privateingang lag an der östlichen Längsseite des Hauses. Zur besseren Einfahrt in den Hof wurde zwischenzeitlich die ehemalige runde Sandsteintreppe entfernt und durch eine kleinere symmetrische Treppe mit Geländer ersetzt.
Durch den Privateingang betrat man das Stiegenhaus. Von dort führte eine Holzstiege in den Keller und eine in das Obergeschoss.
Die Holzriegelwände waren glatt verputzt und bis auf die Höhe von ca. 1,35 m mit einem mittelbraunen Linktustatapatensockel versehen.
Die Holzbalkendecke war als Rohmattendecke ausgebildet und glatt mit Kalkputz verputzt. Vom Holzdielenboden aus war die Treppe mit senkrechten Nut- und Federbrettern verkleidet. Der Holzdielenboden war mit Linoleum verkleidet, durch das im Laufe der Jahre alle Dielen zerstört wurden.
Vom Stiegenhaus aus betrat man die ehemalige Küche. Die Wand zum Verkaufsraum war eine massive Wand, zum Teil aus Naturstein und zum Teil aus Ziegelmauerwerk errichtet. Die Massivwand war glatt verputzt, weiß getüncht und mit einem beigem Ölfarbensockel versehen. Alle übrigen Wände waren glatt verputzte und weiß getünchte Holzriegelwände. Ebenfalls glatt verputzt und weiß getüncht war die Rohrmattendecke. Auf dem historischen Fliesenboden befand sich ein Estrich mit Stragulabelag. Die Türen waren mit Futter und Bekleidung, Kastenschloss und Messingdrücker. Das Fenster war dreiflüglig mit Messingdrücker.
Ebenfalls vom Stiegenhaus betrat man den sich nach hinten erstreckenden Wohnraum. Dort waren alle Wände glatt verputzte und tapezierte Holzriegelwände. Umlaufend waren Lamperien vorhanden. An der Holzbalkendecke waren die Balken unterseitig verbrettert und weiß lackiert. Die Deckenputzgefache waren weiß getüncht. Auch hier war ein Holzdielenboden verlegt.
Die Tür zum hinteren Flur war eine Tür mit Kastenschloss, Futter und Bekleidung. Die Tür zum Stiegenhaus hat nach außen zwei stehende und zwei waagrechte Füllungen. Zum Zimmer hin war die Tür verbrettert und mit Gratleisten und Längsbändern angeschlagen. Die Fenster waren 3-flügelig mit zwei Schwingflügeln und einem Kippflügel.
Im hinteren Giebel befanden sich noch zwei Kammern, die als Bad und Lager genutzt wurden. Im Bad war ein ca. 3 Jahre alter PVC-Boden verlegt. Sämtliche Wände im Bad waren auf Spanplatten gefliest. In dem kleinen Lagerraum war ebenfalls ein PVC-Boden verlegt. Die Holzriegelwände waren mit Rauhfasertapete versehen und weiß gestrichen. Die Türen waren mit Futter und Bekleidung und einfachem Kastenschloss. Die Fenster waren ca. 3 Jahre alte Isolierglasfenster.
Bei den Renovierungsarbeiten entdeckte man einige bestehende Notreparaturstellen, die früher mit Ziegelbruch ausgemauert worden sind. Diese Stellen wurden mit neuen Lehmziegeln ausgemauert, kleinere Löcher mit Hanf oder selbstgemachtem Lehm-Stroh-Gemisch ausgestopft.
In der Rohbauphase wurde auch die nachträglich während der Landennutzung eingebaute Mauerwerkswand entfernt und durch eine Holzriegelwand ersetzt. Die neue Holzriegelwand steht jetzt wieder an der Stelle der historischen Innenwand. Zeitgleich wurden auch in der Vitrinenöffnung und im Ladeneingang das Fachwerk ersetzt und die Gefache mit Lehmziegeln ausgemauert.
Im Stiegenhaus musste ein neuer Dielenboden eingebaut werden. Alle im Haus vorgefunden Holzstiegen wurden erhalten.
In der Küche wurde der unter dem nachträglich eingebauten Estrich befindliche Fliesenboden freigelegt und restauriert.

Dachgeschoss
Der Speicherraum im hinteren Giebel des Dachgeschosses hatte ein offenes Sparrendach mit Kehlbalken. Über den Kehlbalken waren Holzdielen verlegt, so dass eine weitere Lagerfläche entstand. Die Giebelaußenwand und die Innenwand waren nicht verputzte Holzriegelwände mit Lehmausfachungen. Die Außenwand hatte zwei Lüftungsöffnungen in Gefachgröße. Der Fußboden war ein einfacher Holzdielenboden.
Vom Flur im OG ging eine mit Holz verschalte Stiege in das DG in den Hauptspeicherraum. Dieser Raum hatte neben dem Hauptgiebel noch zwei nachträglich errichtete, gleich große Gegengiebel. Bei den zwei Gegengiebeln waren die Holzriegel mit Backsteinen ausgemauert. Alle anderen Holzriegelwände waren noch mit Lehmausfachungen. Der ganze Speicherraum war nicht verputzt. Auf den Kehlbalken lagen Dielenbretter um eine zusätzliche Lagermöglichkeit zu erhalten. Das Dach war ein offenes Sparrendach. Der Boden hatte Holzdielen. In sämtlichen Speicherräumen fanden sich alte Bieberschwanzziegel.

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