Wohnhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Kirchplatz |
Hausnummer: | 22 |
Postleitzahl: | 97950 |
Stadt-Teilort: | Großrindenfeld |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Main-Tauber-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8128045004 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 49,6663° nördliche Breite, 9,7338° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Das Gebäude Kirchplatz 22 in Großrinderfeld wurde der vorhandenen Hausinschrift und dem Fachwerkgefüge zufolge im Jahr 1607 errichtet.
Aus dieser Zeit haben sich noch große Teile der Fachwerkkonstruktion samt Ausfachungen und Wandmalereien im Obergeschoss erhalten. Außerdem dürfte das gesamte Dachtragwerk aus dieser Erbauungszeit stammen.
Ab dem 18. Jahrhundert wurden die Erdgeschoss-Außenwände allmählich durch massives Backstein- und später durch Bimsbetonstein-Mauerwerk ersetzt.
Wohl im 19. oder frühen 20. Jahrhundert erfolgt die Zweiteilung des Gebäudes, wodurch das heutige Doppel-Wohnhaus entstand.
Letzte größere Umbaumaßnahmen erfolgten wohl in den 1930er Jahren.
Aus bauhistorischer Sicht hat sich mit dem Gebäude Kirchplatz 22 ein sehr gut überliefertes Zeugnis der gehobenen Fachwerkarchitektur des frühen 17. Jahrhunderts in Tauberfranken erhalten.
(1607)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
- Siedlung
- Dorf
- Wohnbauten
- Wohnhaus
(1700 - 1799)
- Erdgeschoss
(1925 - 1940)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzuntersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Dorf
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zonierung:
Im Obergeschoss befand sich in der südlichen Hausecke eine große, nahezu quadratische Stube mit umlaufendem Fensterband (in Form von drei Fenstererkern) an den Außenseiten. Daneben befand sich hier eine Stubenkammer bzw. Nebenzimmer und drei weitere Zimmer.
Die beiden Dachgeschossebenen sind unausgebaut und dienen zu Lagerzwecken.
Im Obergeschoss befindet sich ein Raum der eine vollflächige Wandbemalung des 19./20. Jahrhunderts zeigt. Hier sind auch noch Reste zugesetzter Fenstererker zu erkennen.
Im Gebäude haben sich mehrere einfache Brettertüren erhalten, die spätbarocke Türschlösser des 18./19. Jahrhunderts besitzen.
Aufgrund der zentralen Lage des Gebäudes im Ort, der repräsentativen Gestaltung des Fachwerks, der reichen Farbgestaltung der Innenräume und der auffallenden Grundrissstruktur liegt die Vermutung nahe, dass das Gebäude ursprünglich eine Sondernutzung aufnahm. Zu denken wäre hier etwa an eine Gasthausnutzung.
Konstruktionen
- Mischbau
- Obergeschoss(e) aus Holz
- Decken
- Balkendecke
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Dachform
- Satteldach
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
- Holzgerüstbau
- Unterbaugerüst, mehrstöckig
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Flechtwerk
Erst ab dem 18. Jahrhundert wurden die Erdgeschoss-Außenwände allmählich durch Backstein- und später durch Bimsbeton-Mauerwerkswände ersetzt.
Das Dachtragwerk wurde im 1. Dachgeschoss mit einer zweifach liegenden Stuhlkonstruktion mit Mittellängsunterzug zwischen Kehlbalken und Spannriegel errichtet.
In regelmäßigen Abständen wird dieser Mittellängsunterzug durch Holzpfosten zusätzlich gestützt.
Die Aussteifung des Dachtragwerks erfolgt in Längsrichtung über Andreaskreuze unter der Sparrenebene sowie durch Kopfbänder zwischen den Giebelwandständern und den Pfetten.
Das Dachtragwerk des 2. Dachgeschosses wurde ebenfalls mit einer zweifach liegenden Stuhlkonstruktion errichtet. Die gesamte Konstruktion zeigt verzapfte Holzverbindungen und Abbundzeichen in Form von römischen Ziffern und Dreieckskerben, die eine einheitliche, zeitgleiche Errichtung des Dachtragwerks belegen.