Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 110538200513  /  Datum: 18.09.2013
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Pfarrstraße
Hausnummer: 4
Postleitzahl: 73614
Stadt-Teilort: Schondorf

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Rems-Murr-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8119067012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Bei dem Gebäude handelt es sich um den Restbestand eines spätmittelalterlichen Fachwerkhauses aus dem Jahre 1475.

Mit dieser Erweiterung Anfang des 16. Jahrhunderts erfolgte eine Umnutzung zum Bauernhaus. Diese Funktion besaß das Gebäude weit in das 20. Jahrhundert hinein. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden mehrere Veränderungen, hauptsächlich am tragenden Gerüst und weniger in Bezug auf die Raumnutzung und Gliederung, vorgenommen.

Im Wesentlichen repräsentiert das vorhandene Gebälk bis zum heutigen Tage die bäuerliche Nutzung. Hinsichtlich der Funktion des Gebäudes zum Zeitpunkt der Errichtung sind keine gesicherten Angaben möglich.


1. Bauphase:
(1474 - 1475)
Errichtung des Fachwerkhauses (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1500 - 1550)
Erweiterung durch den Anbau einer Scheune.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
keine Angaben
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Randlage
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Haus besitzt einen relativ flach gewölbten Keller aus Hausteinen.
Der Kernbau war ursprünglich im Unterstock und im Oberstock in Fachwerk abgezimmert.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Kernbau war im Oberstock zweischiffig und im Prinzip dreizonig gegliedert. Im westlichen Schiff war zum Nordgiebel orientiert die verbohlte Stube angelegt.Nach Süden schloss sich der Stube die Küche und eine Kammer an. Das ostwärtige Schiff nahm im Norden die Schlafkammer auf. Der restliche Grundriss war ursprünglich bis zum rückwärtigen Giebel ungeteilt und diente als Treppenhaus und offener Freiraum. Diese Grundrissgliederung und Nutzung hat sich bis zum heutigen Tag nicht geändert. Über dem Scheunenteil befindet sich eine jüngere Kammer. Wohl zeitgleich mit dem Scheunenanbau sind die beiden Dachkammern am Nordgiebel zu datieren.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Abgesehen von dem umfangreichen Verlust spätmittelalterlicher Substanz im Unterstock, weisen einige der nachträglich eingefügten Wände große Schäden auf. So ist die ostwärtige Traufwand auf gesamter Länge so stark verformt und aus dem Lot, dass die Standsicherheit nicht mehr gegeben ist. Dies trifft in begrenzetem Umfang auch auf die mittlere Längswand im Bereich der Fachwerkwand am Nordgiebel zu. Die Wand ist mittig ausgeknickt. Die folgende Ziegelwand ist auf einer Wandhöhe von ca. 2,05m 12 cm aus dem Lot. Am rückwärtigen Giebel des Kernbaus ist der vorhandene Wandabschnitt in Fachwerk ausgeknickt. Keine erkennbaren Mängel weist die westliche Traufwand auf. Auch für den Restbestand der alten Balkenlage sind keine gravierenden Schäden anzumerken. Bis auf die geringen Ständerquerschnitte innerhalb der mittigen Scheunenachse sind am Scheunenbau keine erheblichen Bauschäden vorhanden.

Der am Westgiebel auskragende Oberstock neigt sich nach Westen. Im rückwärtigen Hausbereich erfolgte eine Absenkung beider Traufen und im vorderen Hausbereich eine Setzung der Westtraufe. An der Westtraufe ist die Auflagerung der Fachwerkwand abgesunken. Diesen Mängeln steht der hohe Erhaltungsgrad originaler Bausubstanz gegenüber, wobei festzustellen ist, dass das Holzwerk keine Schäden aufweist. Die tragenden Gerüstständer wie auch die Dachbalken sind gesund.

Der gesamte Dachaufbau neigt sich nach Süden und lehnt sich gegen den Scheunenanbau. In Firstrichtung hat sich der Dachboden um ca. 30-40 cm mittig gesenkt. Sowohl am alten Dachwerk wie auch am Dachwerk des Scheunenanbaus fehlen alle Längsaussteifungen. Sie sind zu einem späteren Zeitpunkt entfernt worden. Insgesamt sind vier Sparren gebrochen. Die Fußpunktausbildung von Sparren und Dachbalken ist teilweise durch abgefaultes Holz oder zum Teil durch Herausspringen der Balken aus den Blattsassen nicht mehr schlüssig. Alle angesprochenen Mängel sind handwerklich behebbar.
Zusammenfassend zeigt das Kerngebäude gravierende Bauschäden im Bereich des massiven Unterstocks, die zu einer weitgehenden Erneuerung dieses Stockwerkes zwingen. Demgegenüber sind für den Überbau die Baumängel überschauber und ohne umfangreichen Substanzverlust behebbar. Das Dachwerk, wie auch der gesamte Scheunenanbau ist hinsichtlich seiner baulichen Substanz nicht zum Ausbau geeignet.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst, mehrstöckig
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Bohlen
    • Flechtwerk
  • Dachform
    • Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
Konstruktion/Material:
Keller
Das Haus besitzt einen relativ flach gewölbten Keller aus Hausteinen. Das Rundbogengewände am Ende des Kellerabganges ist in Werkstein ausgeführt.
Der Keller reichte ursprünglich nur bis zum rückwärtigen Giebel des Kernbaus und wurde wahrscheinlich mit dem Anbau bis in den Scheunenbereich verlängert.

Gerüst-Gefügekonstruktion
Der Kernbau war ursprünglich im Unterstock und im Oberstock in Fachwerk abgezimmert. Zwei der alten Gerüstständer des Unterstocks sind noch am rückwärtigen Giebel erhalten. Originale Wandfüllungen sind an keiner Stelle erhalten. Bei den vorhandenen Wänden handelt es sich ausschließlich um nachträgliche Abfangungen. Originales Gebälk mit Stichbalken, für den am nördlichen Giebel auskragenden Oberstock, sind nur in diesem Bereich vorhanden. Die restliche Decke besteht aus einer Fertigteildecke. Der Oberstock des Kernbaus hat sein ursprüngliches Fachwerkgerüst weitgehend bewahrt. Dies trifft auch auf die Gefügeausbildung zu. Mehrere Winkelaussteifungen (angeblattete Kopf- und Fußbänder) sitzen noch in den alten Balttsassen. Für den nördlichen Giebel sind unter dem Putz weitere Ständer zu vermuten.

Der Scheunenanbau besitzt noch vier tragende Ständer die zum alten Bestand gehören. Die vorhandenen Wandausfachungen sind durch gängig jünger.

Das Dachgebälk ist weitgehend vorhanden. Darauf ist ein zweifach stehender Stuhl aufgeschlagen. Er ist in Querrichtung durch Steigbänder und war in Längsrichtung durch Kopfbänder ausgesteift. Die Sparren sind mit den Dachbalken überblattet.

Der nördliche Steilgiebl stand ehemals geringfügig über. Das gesamte Dreieck ist stark verändert. Die alten Giebelhölzer sind in veränderter Lage noch vorhanden. Der ehemals freie Giebel im Süden ist bis auf geringe Fehlstellen im alten Aufbau erhalten. Auf dem Kehlbalken saß ursprünglich ein Krüppelwalm auf. Der entsprechende Hahnbalken ist am vorletzten Sparrengebinde nachweisbar. Im Scheunenteil zeigt das Südgiebeldreieck noch überwiegend Originalsubstanz.

Wandaufbauten
Die ursprünglichen Wandaufbauten waren einfach verriegelt und mit Flechtwerk geschlossen. Dieser Aufbau ist an einigen Stellen im Oberstock erhalten und hauptsächlich im Zuge der Innenwände noch unter dem Putz zu erwarten. Erhalten hat sich außerdem der Rest einer Bohlenwand innerhalb der Trennwand von Stube und Küche. Zum originalen Bestand gehört zudem eine nachträglich geschlossene Tür- und Fensteröffnung.

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