Ehemaliges Backhaus
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Stadtgraben |
Hausnummer: | 8 |
Postleitzahl: | 74259 |
Stadt-Teilort: | Widdern |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Heilbronn (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8125103008 |
Flurstücknummer: | 93/1 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 49,3190° nördliche Breite, 9,4210° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Liebfrauenkapelle (74259 Widdern, Kappelsteige 19)
Bauphasen
Das Backhaus entstand nach den Merkmalen des Dachwerkes vermutlich in dem Zeitraum 1725-50 als schlichtes, aber solide gemauertes Bruchsteingebäude.
Es war bis in die 1960er Jahre hinein als solches in Betrieb. Im Waschhausbereich, der sich in der südwestlichen Haushälfte befand, entwickelte die Ortsjugend in den 1970er Jahren ihren ersten Jugendtreff. Dabei wurde damals die Waschkesseleinrichtung entfernt, um den knapp 15 m² großen Raum nutzen zu können.
Aus der gleichen Zeit stammt eine heute völlig verrostete Eingangstür in den Waschhausbereich, für welche ein Standard-Bauelement verwendet wurde. Der alte Waschhauskamin wurde um 2008 über Dach entfernt, nachdem er teilweise eingestürzt war und die Decke im betroffenen Bereich ständig durchnässt wurde.
Im ehemaligen Backhaus wurde in den 1970er Jahren eine Kühlzelle vor den Backofen eingemauert und der originale Kamin über dem Backofen wurde wegen Baufälligkeit bis auf einen verbliebenen Stumpf abgebrochen.
Dendrochronologisch ist das Objekt bislang nicht zu datieren, weil alle bisher untersuchten Holzbauteile aus Esche, Pappel, Kirschbaum und Hainbuche angetroffen wurden, deren Jahrringchronologien für dendrochronologische Zwecke nicht verwendbar ist.
(1725 - 1750)
- Dachgeschoss(e)
- Siedlung
- Stadt
- Gewerbe- und Industriebauten
- Bäckerei, Backhaus
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
(1960 - 1969)
(1970)
- Ausstattung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Jugendhaus
Die Dachgiebel bestehen aus ausgeriegeltem und gefachsichtig verputztem Fachwerk, der Dachstuhl mit zwei liegenden Innenbünden (mit Windverband in Rautenform) steift den Dachkörper aus.
Die Traufen sind mit profilierten Simsbalken versehen, die Dachdeckung besteht überwiegend (ca. 4/5) aus Doppelmuldenfalzpfannen. Lediglich ein kleines Teilstück des Daches an der Westseite ist mit Handform-Biber eingedeckt.
Zonierung:
Das Ofengewölbe ist noch intakt, die Anlage ist insgesamt reparabel.
Durch einen jüngeren, äußerlichen Verputz aus sehr aggressiven Zementmischungen (vermutlich 1930er Jahre) hat das massiv aus Muschelkalk-Bruchstein errichtete Erdgeschoss des Bauwerks sehr gelitten. Die mit Sandsteingewänden aus Heilbronner Sandstein eingefassten vier Fenster und die beiden, unmittelbar nebeneinander angelegten Zugangstüren zu den beiden Räumen sind in der Folge der über den hochdichten Verputz entstandenen Überfeuchtung des Mauerwerks nach immerwährenden Frostbrüchen stark beschädigt; manche Teile sind rettungslos zerstört.
Von den Fensterelementen existiert nur noch eines an der Ostseite, das als Vorbild für die Wiederherstellung der drei fehlenden Fenster dienen soll, und - vermutlich - in den 1920/ 30er Jahren hier eingesetzt worden ist.
Aus den 1960/ 70er Jahren stammen auch alle Innenoberflächen an Decken, Wänden und Böden, wobei insbesondere die Wand- und Deckenputze nach zahllosen Wassereinbrüchen und Überfeuchtungen bereits großflächig abgefallen sind.
Konstruktionen
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Dachform
- Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
- Schleppdach
- Verwendete Materialien
- Putz
- Holzgerüstbau
- allgemein
Die Gewände wurden mit Zement verputzt. Durch die chemische Reaktion die sich zwischen Zement und Sandstein bildete, verursachte Schäden an den Gewänden.