Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohn- und Geschäftshaus

ID: 291319089073  /  Datum: 12.03.2009
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 33
Postleitzahl: 79219
Stadt-Teilort: Staufen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8315108015
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Der in Ecklage zur Meiergasse stehende Gebäudekomplex setzt sich aus mehreren Bauteilen zusammen, wobei sich die nachfolgende Informationen zur baugeschichtlichen Entwicklung ausschließlich auf die Bebauung im Winkel der beiden Gassen beziehen werden.
Diesem Eckbereich sind zwei verschiedene Dachkonstruktionen zuzuordnen (Abb.).
Bei dem ältesten, um 1773/74 (d) errichteten Dachwerk handelt es sich im Kern um ein zur Meiergasse geneigtes Pultdach, welches im Einmündungsbereich zur Hauptstraße mittels eines diagonal geführten Grades über die Gebäudeecke abgewalmt ist und danach noch ein Stück entlang der Hauptstraße verläuft. Mit der Abwinklung nimmt es die Dachneigung der zweiten Dachkonstruktion auf. Diese schließt mit der westlichen Hälfte seines Satteldachs an das Dach des 18. Jahrhunderts und überdacht den südlich angrenzenden Gebäudeteil. An der Nahtstelle beider Dachwerksabschnitte trennt eine bis zum First aufgemauerte Wand die beiden Dachräume. Das Pultdach entwickelt sich entlang der Meiergasse nach Osten, während das Satteldach an der Brandwand des Hauses Nr. 35 anschlägt.

Die beschriebene Situation löst mehrere Vorgängerdächer ab, die gleichfalls in dieser, oder in einer leicht abgewandelten Form angelegt waren. So haben sich an der massiven Trennwand zwei übereinander liegende, horizontal verlaufende Putznasen erhalten. Der untere Abdruck verläuft ca. 1,05m über dem heutigen Dachfußboden, während die obere Anputzspur nur 50cm über der unteren Putznase liegt. Bei den Abdrücken handelt es sich um die kurzen Firstlinien von zwei älteren, zur Meiergasse geneigten Pultdächern, deren Formen entweder dem heutigen Dachprofil ähnelten, oder die als reine Pultdächer bis zur Straßenflucht ausgeführt waren. Im Gegensatz zum angetroffenen Dach waren die Vorgängerdächer wohl kürzer. Die ehemaligen Ansätze des Ostabschlusses sind am östlichen Ende der Trennwand ablesbar.

Über der obersten Firstlinie, aber noch unterhalb des heutigen Firstes, ist eine inzwischen funktionslose Fensteröffnung erhalten. Sie belichtete ursprünglich den an der Hauptstraße liegenden Dachraum. Wie schon erwähnt erstreckt er sich von der gemeinsamen Trennwand bis zur Brandwand des Hauses Nr. 35. Die vorhandene, die ältere Situation ersetzende Dachkonstruktion datiert in die Jahre 1870/71 (d), besteht aus zwei liegenden Querbinderachsen und überdacht wohl einen ehemals eigenständigen Bauteil (Abb.).
Dessen baugeschichtliche Abfolge kann über diverse Spuren, die in, oder an der Brandwand zum Nachbarbau Hauptstraße 35 erkennbar sind, zumindest skizzenhaft nachvollzogen werden. Bei den sichtbaren Befunden handelt es sich um gemauerte Giebeldreiecke deren schräg ansteigende Mauerkronen (Ortgänge) ablesbar sind, oder an denen sich die Anschlussspuren sich ehemals anlehnender Dächer erhalten haben.
Orientiert an diesen Befunden handelt es sich bei dem unter dem Giebelfenster aufgenommenen Firstpunkt um einen sehr alten Dachabschluss. Er gehört zu einem zu Haus Nr. 35 gehörigen Giebeldreick, dessen beide Ortgänge aus eingemörtelten, ca. 38-40cm langen Hohlziegeln bestehen. Zum Zeitpunkt der Giebelaufmauerung reagierten die Maurer auf ein im Norden anstehendes Dachprofil. Es liegt deutlich tiefer und besaß als Abschluss, jeweils ein in der Giebelschräge verlaufendes, die Dachlatten tragendes Dachholz. Beide Dachhölzer waren bei der Giebelaufmauerung vorhanden und bilden sich heute, zusammen mit den Dachlattenvertiefungen als Negativ in der Brandwand ab. Nach dem aufgenommenen Befund beträgt der Dachlattenabstand 34- 36cm.
Orientiert an diesen Aussagen kann für die älteste bekannte Bauphase folgende Bebauungssituation rekonstruiert werden. Danach stehen an der Hauptstraße zwei unterschiedlich hohe, traufständig zur Straße ausgerichtete Gebäude. Sie sind das Ergebnis eines zeitgleichen und aufeinander abgestimmten Bauvorganges und besitzen eine gemeinsame Brandwand.
Während sich der südliche Nachbar schon von Anfang an tief in den Hofraum erstreckte, erreichte der nördliche Nachbar eine ähnliche Ausdehnung erst nach zwei weiteren Bauabschnitten. Ablesbar sind diese Baumaßnahmen an den, am ältesten Giebel erhaltenen Putznasen. So handelt es sich bei den unteren Spuren um den Anschluss einer, über einem rückwärtigen Anbau abgeschleppten Dachfläche. Dieser Anbau musste in einem folgenden Schritt entweder einem vergrößerten Neubau des straßenseitigen Kernbaus weichen, oder er erhielt ein neues, nun die gesamte Tiefe überspannendes Dachwerk.
Aber auch der Besitzer des Hauses Nr. 35 blieb nicht untätig. Mit einer Aufmauerung auf den alten Giebel erhöhte er seinen Baukörper und legte über seiner alten Dachspitze eine kleine Fensteröffnung an. Diese wurde wohl wenig später vom nördlichen Nachbar, infolge einer zwischenzeitlich durchgeführten Dachangleichung, verschlossen. Zu welchen Zeitpunkten diese Umbaumaßnahmen geschahen ist nicht bekannt. Sicher ist jedoch, dass sie vor dem Jahre 1605 erfolgten. Um diese Zeit erhöht der südliche Nachbar sein Gebäude ein zweites und letztes Mal, wobei die damals abgezimmerte Dachkonstruktion noch heute erhaltene ist.


1. Bauphase:
(1774)
Um 1773/1774 (d) errichtetes Pultdach
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1871)
Dachkonstruktion datiert in die Jahre 1870/1871 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Nordwestansicht / Wohn- und Geschäftshaus in 79219 Staufen, Staufen im Breisgau (Stadtarchiv Staufen)
Abbildungsnachweis
Systemskizze Giebels Haus Nr. 35 / Wohn- und Geschäftshaus in 79219 Staufen, Staufen im Breisgau (Burghard Lohrum)
Abbildungsnachweis
Innere West-Ost-Wand, nördliche Wandseite im 1. DG / Wohn- und Geschäftshaus in 79219 Staufen, Staufen im Breisgau (Stadtarchiv Staufen)
Abbildungsnachweis
südlicher Hausteil, Blick auf die Südwand im 2. DG / Wohn- und Geschäftshaus in 79219 Staufen, Staufen im Breisgau (Stadtarchiv Staufen)
Abbildungsnachweis
Südlicher Hausteil, Blick auf die Südwand im 1. DG / Wohn- und Geschäftshaus in 79219 Staufen, Staufen im Breisgau (Stadtarchiv Staufen)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Dendrochronologische Datierung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Liegt im Stadtzentrum
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der in Ecklage zur Meiergasse stehende Gebäudekomplex setzt sich aus mehreren Bauteilen zusammen, wobei sich die dendrogronologische Untersuchung ausschließlich auf die Bebauung im Winkel der beiden Gassen bezieht.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Diesem Eckbereich sind zwei verschiedene Dachkonstruktionen zuzuordnen. Bei dem ältesten, um 1773/74 (d) errichteten Dachwerk handelt es sich im Kern um ein zur Meiergasse geneigtes Pultdach, welches im Einmündungsbereich zur Hauptstraße mittels eines diagonal geführten Grades über die Gebäudeecke abgewalmt ist und danach noch ein Stück entlang der Hauptstraße verläuft. Mit der Abwinklung nimmt es die Dachneigung der zweiten Dachkonstruktion auf. Diese schließt mit der westlichen Hälfte seines Satteldachs an das Dach des 18. Jahrhunderts und überdacht den südlich angrenzenden Gebäudeteil. An der Nahtstelle beider Dachwerksabschnitte trennt eine bis zum First aufgemauerte Wand die beiden Dachräume. Das Pultdach entwickelt sich entlang der Meiergasse nach Osten, während das Satteldach an der Brandwand des Hauses Nr. 35 anschlägt.

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