Pfarrkirche St. Georg
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Seestraße |
Hausnummer: | 2 |
Postleitzahl: | 78479 |
Stadt-Teilort: | Reichenau |
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Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Konstanz (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8335066004 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Das spätkarolingische Kirchengebäude wurde wahrscheinlich 899 dem Heiligen Georg geweiht und beherbergt noch heute einen Teil der Schädelreliquie des hl. Märtyrer. Sie gilt als einer der ältesten Georgskirchen Europas. Ihre Gründung wird dem Reichenauer Abt Hatto III. zugeschrieben, der zwischen 888-913 das Kloster Reichenau leitete und die in Rom erhaltene Georgreliquie in der neu erbauten Kirche niederlegte.
Die Kirche wurde in der Folgezeit mehrfach umgebaut und erweitert. Die Krypta und der Chor stammen aus dem 10. Jh., die Vorhalle wurde im 11. Jh. und die romanische Vierung wohl im 14. Jh. erbaut. Die bedeutenden Wandmalereien datieren teils in das 10./11. Jahrhundert. Trotz zahlreicher Veränderungen konnte die Kirche sowohl in ihrer äußeren Gestalt wie auch in der Innenausstattung den mittelalterlichen Charakter bewahren.
Seit der Aufhebung des Klosters im Zuge der Säkularisation 1803 ist St. Georg Pfarrkirche für die Gemeinde Oberzell.
Im Inneren der Kirche haben sich bedeutende Wandgemälde und Skulpturen erhalten. Die großen, spätkarolingischen Wandmalereien im Langhaus mit Darstellungen aus dem Leben Jesu sind in die Zeit vor 1000 zu datieren. Aus dem 14. Jh. stammen die moralisierenden, gotischen Wandmalereien im östlichen Teil der Arkadenzone der Mittelschiff-Nordwand. Die Westwand des nördlichen Seitenschiffs trägt eine Ölbergdarstellung des 15.Jhs. mit Ergänzungen aus dem 18. und 20. Jh. Die Westapsis zeigt ein Weltgerichtsbild aus dem 18. Jh.
An der Südwand befindet sich ein spätgotischer Geißelchristus. Aus dieser Epoche stammt die im Kern spätgotische Pietà an der Ostapsis des nördlichen Seitenschiffs. Die Skulptur des hl. Georg an der Ostapsis des südl. Seitenschiffs wie auch die Skulptur des Himmelskönigin an der Nordwand wurden im 17. Jh., das hohe Kruzifix über dem Hochaltar im 18. Jh. gefertigt.
(899)
- Klosteranlage
- allgemein
- Sakralbauten
- Klosterkirche
(900 - 999)
- Anbau
(1000 - 1199)
- Anbau
(1300 - 1399)
- Anbau
(1803)
- Siedlung
- Dorf
- Sakralbauten
- Pfarrkirche
(1880)
- Ausstattung
(1980 - 1989)
Zugeordnete Dokumentationen
- Photogrammetrische Aufnahmen
- Dendrochronologische Untersuchung
- Restauratorische Untersuchungen
Beschreibung
- Einzellage
- allgemein
- Siedlung
- Dorf
- Sakralbauten
- Pfarrkirche
Zonierung:
Im Obergeschoss der Vorhalle befindet sich die Michaelskapelle, die über eine an der Nordwand entlang führende, moderne Außentreppe zugänglich ist.
Das gotische Vierungsgewölbe, der östliche Vierungsbogen und die Chorwände sind dagegen schlicht verputzt. Dadurch wird der Blick auf den Hochaltar mit dem Tabernakel und das große Kruzifix aus dem 18. Jh. an der Ostwand gelenkt. Spätgotische Ausstattungsgegenstände sind an der Ostapsis des nördl. Seitenschiffes mit der Pietà und dem Geißelchristus an der Südwand erhalten. Aus dem 17. Jh. stammen die Skulptur des hl. Georg an der Ostapsis des südl. Seitenschiff und die Skulptur der Himmelskönigin an der Nordwand.
Konstruktionen
- Dachform
- Pultdach
- Satteldach
- Satteldach mit einseitigem Vollwalm
- Zeltdach/Pyramidendach/-helm
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung