Schloß Stutensee
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Schloß Stutensee |
Hausnummer: | 1 |
Postleitzahl: | 76297 |
Stadt-Teilort: | Stutensee |
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Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Karlsruhe (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8215109004 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Der Name Stutensee geht auf das im Jahr 1652 gegründete markgräfliche Gestüt zurück, das unweit der um 1550/60 von Markgraf Karl II angelegten Fischteichen errichtet wurde. Ein erheblicher Ausbau der Stallungen erfolgte ab 1669 - das von Melacs Truppen zersprengte Schloss Staffort wurde zum Abriss freigegeben und die Steine der Ruine wurden als Baumaterial verwendet. Der Stutenhof hatte schon damals die heutige Anordnung und bestand aus einem Wohnhaus und zwei rechtwinklig zu diesem stehenden Wirtschaftsgebäuden.Das Schloss Stutensee wurde 1749-81 unter Markgraf Karl Friedrich von Johann Heinrich Arnoldt nach Plänen von Leopoldo Retti zum Jagdschloss ausgebaut.
Im Jahr 1749 begann man mit der Ausführung der Nebengebäude nach Plänen von Johann Heinrich Arnoldt. Das Fohlenmeisterhaus südlich vom Schloss wurde zunächst einstöckig, 1750 zweistöckig ausgebaut. 1749 entstand als Gegenstück das Haus der Fohlenknechte, südlich der Einfahrt, deren zwei Wachhäuschen im gleichen Jahr errichtet wurden. 1753 erbaute A. Freiherr von Keßlau nördlich vom Schloss den neuen Fohlenstall, dem 1773 und 1781 J. Müller und Weyhing auf der Südseite den großen Stall für die Hengste folgen ließen. An der nordwestlichen Ecke ist der Inschriftstein des hier früher von Augusta Maria errichteten Stalles wieder vermauert worden: „HWW.VWB/EB MV WB/1680“.
1761 ist nach den von Keßlau, Müller und Arnoldt unterschriebenen Plänen das Küchengebäude nördlich vom Schloss als zweites Gegenstück zum Fohlenmeisterhaus entstanden. Im Jahr 1835 wurde eine Scheune im Südwesten erbaut.
In den folgenden Jahren wurden Umbauten und Ausbesserungen vorgenommen. Im Jahr 1819/20 wurden die Wachhäuschen durch Wilhelm Frommel renoviert. 1821 folgte eine Erneuerung des Giebelwappens unter Anbringung des Buchstabens „L“ (Großherzog Ludwig). Die Ställe und Ökonomiegebäude dienten 1859-65 als Militär-Remontehof. Im Jahr 1869 wurde dortdie Großherzogliche Landwirtschaftliche Gartenschule untergebracht. In den Jahren 1874/75 hob man den selbständigen Landwirtschaftsbetrieb auf und schritt zur teilweisen Verpachtung der Ländereien. Im Jägerhaus wurde 1874 eine Gastwirtschaft eingerichtet. Nach 1918 wurde in Stutensee ein Erziehungsheim errichtet und die ehemals abgesonderte Gemarkung an Blankenloch angegliedert. 1929 wurde der im Norden gelegene Fohlenstall zu Werkstätten und Lehrräumen umgebaut und eine aus dem Hofbauamt stammende Holztür mit einer Friesdarstellung rasender Mänaden (Ende 18. Jh.) im Eingang eingefügt. 1940 wurde die Gastwirschaft geschlossen. Die Anlage beherbergt heute einen Landesjugendheim. 1960 wurde das durch einen Brand zerstörte südliche Wirtschaftsgebäude wiederaufgebaut. 1980 wurde das Dach im nördlichen Langhaus erneuert. 1991 erfolgte der Wiederaufbau nach einem Großbrand im Verwaltungsgebäude.
(1652 - 1749)
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Herrenhaus
- Scheune
- Stallgebäude
(1749 - 1781)
- Freiflächen- bzw. Gartenelemente
- Jagdanlage
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Stallgebäude
- Residenz- und Hofhaltungsbauten
- Lustschloss
(1835 - 1918)
- Anlagen für Handel und Wirtschaft
- Gasthof, -haus
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Scheune
- Stallgebäude
- Residenz- und Hofhaltungsbauten
- Lustschloss
(1918 - 2009)
- Anlagen für Bildung, Kunst und Wissenschaft
- Schule, Kindergarten
- Gewerbe- und Industriebauten
- Werkstattgebäude
Zugeordnete Dokumentationen
- Raumbuch, Bauaufnahme
Beschreibung
- Schlossanlage
- allgemein
- Freiflächen- bzw. Gartenelemente
- Jagdanlage
- Residenz- und Hofhaltungsbauten
- Lustschloss
Der Hauptbau ist zweigeschossig. Der Mittelrisalit wird von einem Dreiecksgiebel bekrönt.
Zonierung:
Ein kleiner gewölbter Keller befindet sich hinter dem Treppenhaus.
Über einem niedrigen Erdgeschoss wurde ein höheres Obergeschoss mit den Wohnräumen errichtet. In beiden Geschossen sind durchlaufend zwei Fluchten von Zimmern vorzufinden.
Die abgerundeten Zimmerecken, die die barocke Form prägten, wurden im Rokoko zum großen Teil mit einer flachen Wand zugemauert.
Im nördlich an den Saal des Obergeschosses anstoßenden Zimmer sind originale Wanddekorationen erhalten. Auf jeder Wandfläche findet man drei stukkierte Hochfüllungen vor, die zum Teil in Rocaillen enden. Die Supraporten wurden mit Stuckreliefs gefüllt.
In einzelnen Räumen des Obergeschosses sind ca. 90 cm hohe Holzlabris, Stuckdecken mit zierlichen, fein durchgearbeiteten Stuck, Stuckrosetten im Deckenspiegel und Stucksockel vorzufinden.
Konstruktionen
- Verwendete Materialien
- Holz
- Stein
- Ziegel
- Mischbau
- Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
- Dachgerüst Grundsystem
- Balkendach mit Rofen und liegendem Stuhl
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Lambris/Täfer
- Dachform
- Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
- Zwerchhaus/-häuser
- Detail (Ausstattung)
- bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
Das Walmdach ist mit Dachfenstern und englischer Schieferdeckung ausgestattet. Bei dem Dachstuhl handelt es sich um einen zweifachen liegenden Pfettendachstuhl.