Wohnhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Mühlenstraße |
Hausnummer: | 21/23 |
Postleitzahl: | 74706 |
Stadt-Teilort: | Osterburken |
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Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Kreis: | Neckar-Odenwald-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8225075004 |
Flurstücknummer: | 7 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Das im Jahr 1711 (d, i, a) erbaute Gebäude hatte mehrere Eigentümer und Stockwerkseigentum war üblich in Osterburken.
Das Anwesen besteht aus dem Wohnhaus und einem Nebengebäude, das 1849 als Scheune errichtet (a) und 1930/31 zur Schreinerwerkstätte umfunktioniert wurde.
Sein äußeres Erscheinungsbild lässt auf eine nachträgliche Aufstockung und Überbauung der Hofeinfahrt schließen, doch ergab die Jahrringdatierung des Bauholzes zweifelsfrei, dass der verputzte und nicht unterkellerte Fachwerkbau in den Grundzügen bauzeitlich ist. Da sich das dendrochronologisch ermittelte Baujahr mit den Archivalien in Einklang bringen lässt (Einschätzungsverzeichnis von 1932), ist davon auszugehen, dass das Gebäude damals noch eine entsprechende Inschrift besaß.
Der früheste Hinweis auf ein Haus mit separaten Wohneinheiten stammt zwar erst aus dem Jahre 1812, doch ist anzunehmen, dass das Wohnhaus in der Mühlenstraße schon von Anfang an als Doppelhaus konzipiert war.
Das Gebäude hat im Verlauf der letzten zweihundert Jahre vielfältige Nutzungsänderungen erfahren. So diente das EG in früherer Zeit als Kellerersatz und Lager. Zeitweise befand sich dort auch eine Küche. Ab dem späten 19. Jahrhundert lassen sich Werkstatträume für Schreiner und Wagner nachweisen.
Die aus dem Stockwerkseigentum resultierenden Baumaßnahmen veränderten auch die Grundrissstrukturen der beiden oberen Hauptgeschosse nachhaltig. Lediglich auf dem Dachboden blieben größere Bereiche mit originaler Substanz erhalten. Die einheitliche Abzimmerung der Dachkonstruktion belegt zweifelsfrei, dass die überbaute Hofzufahrt von Anfang an existierte und keine nachträgliche Erweiterung des Hauses darstellt.
Die jetzige Eingangssituation in Form von zwei separaten Treppenaufgängen entstand anlässlich einer Hausteilung im Jahre 1825, als Franz Joseph Leitz und Alois Dörr das Anwesen aus der Konkursmasse von Joseph Wendel Linder ersteigerten.
Nach 1853 dürfte der baufällige Zustand behoben worden sein.
1930 Einbau einer Schreinerwerkstatt in die Scheune.
(1711)
- Wohnbauten
- Wohnhaus
(1825)
(1849)
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Scheune
(1853 - 1855)
(1930)
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Kurzuntersuchung
Beschreibung
Das Wohnhaus steht traufständig zur Mühlenstraße.
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Scheune
Zonierung:
Bedingt durch die frühe Aufteilung des Hauses und die stattliche Anzahl archivalisch nachweisbarer Umbauphasen ist davon auszugehen, dass nur noch wenige originale Innenwände von dem im Jahr 1711 errichteten Ursprungsbau existieren. Während der Dachstuhl und die äußere Hülle noch der Entstehungszeit des Hauses zuzurechnen sind, ist die heutige Raumaufteilung eine Folge diverser baulicher Veränderungen des 19. und 20. Jahrhunderts.
Die einheitliche Abzimmerung der Dachkonstruktion belegt zweifelsfrei, dass die überbaute Hofzufahrt von Anfang an existierte und keine nachträgliche Erweiterung des Hauses darstellt.
Von den Außenwänden des Gebäudes abgesehen, existiert in den drei Hauptstockwerken kaum noch eine Wand in ihrer ursprünglichen Position. Das Flickwerk aus später eingefügten Decken- und Wandteilen sowie die Ausfachungen mit Schwemm- und Ziegelsteinen verdeutlichen diesen Aspekt.
Konstruktionen
- Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
- Backstein/Lehmziegel
- Bruchstein/Wacken
- Flechtwerk
- Staken
- Dachgerüst Grundsystem
- Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
- Detail (Ausstattung)
- Wand-, Deckenfassung, Gefachmalerei
Flickwerk aus vermutlich noch originären Lehmstaken in Schwemm- und Bruchsteingefachen bis hin zu Ziegelgefachen.