Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Hofanlage

ID: 201321148919  /  Datum: 21.01.2010
Datenbestand: Bauforschung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Kirchstraße
Hausnummer: 2
Postleitzahl: 71093
Stadt-Teilort: Weil im Schönbuch-Breitenstein

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Böblingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8115051002
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die ortsbildprägende Hofanlage Kirchstraße 2 in Weil im Schönbuch-Breitenstein entstand weitestgehend im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts. Das Wohnhaus wurde 1767 über einem älteren Gewölbekeller errichtet. Etwa 32 Jahre später entstand östlich des Wohnhauses die große, zweitennige Scheune. Im Laufe des 19. Jahrhunderts erfuhren sowohl die Scheune als auch das Wohnhaus kleinere Umbaumaßnahmen. 1881 entstand schließlich das kleine Nebengebäude südöstlich der Scheune.


1. Bauphase:
(1767)
Erbauung des Wohnhauses 1766/67 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1799)
Erbauung der Scheune 1798/99 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1814)
Einbau eines massiv gemauerten Schweinestalls in die Scheune 1814 (i)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1848)
Umbaumaßnahmen im Inneren der Scheune 1848 (i)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1881)
Erbauung des kleinen Stall-Nebengebäudes 1880/81 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1950 - 1990)
Bauliche Veränderungen in der westlichen Hälfte des Wohnhaus-Erdgeschosses sowie Ausbauten und Wandverkleidungen mit Gipskartonplatten im Mansardgeschoss in der 2. Hälfte des 20. Jh.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Ansicht der Hofanlage von Nordwesten (2009) / Hofanlage in 71093 Weil im Schönbuch-Breitenstein
Ansicht der Hofanlage von Süden (2009) / Hofanlage in 71093 Weil im Schönbuch-Breitenstein

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung mit Bauaufnahme und dendrochronologischer Altersbestimmung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die große und ortsbildprägende Hofanlage befindet sich in zentraler Lage von Breitenstein unmittelbar gegenüber des Rathauses und unweit entfernt der Pfarrkirche St. Georg. Nordöstlich der Gebäude befindet sich eine größere Freifläche, die als Gras- und Baumgarten dient und ebenfalls zum historischen Bestand des Anwesens zu zählen ist.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Bauernhaus
    • Scheune
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei der stattlichen Hofanlage handelt es sich um ein eingeschossiges, sehr breit gelagertes Wohngebäude über einem hohen massiven Kellersockel. Nach oben schließt das verputzte Fachwerkhaus mit drei Dachgeschossebenen unter einem Halbwalm-Mansarddach ab. Südöstlich dieses Wohnhauses befindet sich eine ebenfalls sehr stattliche Scheune mit massiven Erdgeschoss-Außenwänden und fachwerksichtigen Giebeldreiecken mit abschließendem Satteldach. Südlich dieser Scheune schließt ein kleineres Fachwerk-Nebengebäude über einem massiven Sockel mit abschließendem Satteldach an.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Wohnhaus ist vollflächig unterkellert, wobei sich unter der westlichen Haushälfte ein großer Gewölbekeller und unter der östlichen ein ebenfalls recht großer, flachgedeckter Balkenkeller befindet. Die ursprüngliche Grundrissgliederung im Erdgeschoss lässt sich nur noch schwer ablesen. Wie die Unterzüge andeuten, dürfte es sich um drei Längszonen gehandelt haben, die wiederum durch drei Querzonen unterteilt worden waren. Allerdings ist zu bemerken, dass die Dachkonstruktion vier Querzonen aufweist.
Die annähernd symmetrische Aufteilung der Räume im Erdgeschoss mit zwei Wohnzimmern, zwei Nebenzimmern und entsprechenden Nebenräumen deutet regelrecht auf eine Art Doppelhaus-Nutzung hin. Allerdings lässt die zentrale Lage des Anwesens und die große Scheune mit Pferdestall sowie zwei großen Tennen auch eine ehemalige Gastwirtschaftsnutzung vermuten. Das Mansardgeschoss zeigt eine Mittellängsflurerschließung. Südlich befinden sich hier drei ausgebaute Zimmer die Schlafzwecken gedient haben dürften. Nördlich befinden sich hingegen zwei unausgebaute Kammern. Das zweite und dritte Dachgeschoss ist jeweils unausgebaut und diente zu Trocken- und Lagerzwecken.
Die südöstlich angrenzenden Ökonomiegebäude sind nicht unterkellert. Die große Scheune zeigt im Erdgeschoss drei Längszonen und fünf Querzonen. Im Bereich der beiden westlichen Querzonen befindet sich ein großer Stall mit Kopfsteinpflaster-Bodenbelag und
Resten eines Futtertroges an der östlichen Quadermauerwerkswand. Die dritte und vierte Querzone nimmt jeweils eine Tenne auf. Die östliche Querzone umfasst einen Barnbereich, in welchen nachträglich ein Schweinestall an der südöstlichen Gebäudeecke eingebaut wurde.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Decken
    • Balkendecke
  • Detail (Ausstattung)
    • Floßspuren
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Dachform
    • Mansardwalmdach
    • Schopfwalm (Krüppelwalm)
Konstruktion/Material:
Das Wohnhaus wurde wohl über dem bereits vorhandenen Gewölbekeller eines Vorgängergebäudes errichtet. Der mit Bruchsteinmauerwerk errichtet Keller dürfte im Ursprung auf das 16./17. Jahrhundert zurück gehen.
Bemerkenswert ist die Dachkonstruktion des Wohnhauses. Das Mansardgeschoss zeigt hier massige Eichen- und Birkenbalken, die sowohl die Funktion der Sparren übernehmen als auch die Trag- und Längsaussteifungskonstruktion der Pfetten darstellen. Das darüber sitzende 2. Dachgeschoss zeigt als Tragkonstruktion hingegen liegende Stuhlständer mit Kopfbändern parallel zur Dachfläche als Längsaussteifungselemente. Sowohl im Mansardgeschoss als auch im 2. Dachgeschoss zeigt sich ein Mittellängsunterzug, welcher jedoch im 2. Dachgeschoss ca. 2,5 m vor der nördlichen Giebelaußenwand endet. Auch verspringt die Querbundachse 4 zwischen dem Mansardgeschoss und dem 2. Dachgeschoss. Entsprechend dürften sich hier bauliche Änderungen ergeben haben, welche sich jedoch dendrochronologisch nicht nachweisen lassen. Ansonsten zeigt sich am gesamten Dachtragwerk eine einheitliche durchgängige Abbundzählung mit Dreieckskerben, die für eine gleichzeitige Errichtung des Dachtragwerkes sprechen. Die gesamte Konstruktion wurde mit verzapften Holzverbindungen errichtet. Vereinzelt zeigen sich sog. Wiedlöcher, die belegen, dass die Hölzer geflößt wurden.

Quick-Response-Code

qrCode