Alte Aula (Tübingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

kath. Pfarrkirche St. Johann Baptist

ID: 201130569413  /  Datum: 14.04.2016
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Kirchstraße
Hausnummer: 4
Postleitzahl: 78580
Stadt-Teilort: Tuttlingen-Bärenthal

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Tuttlingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8327004001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

1. Bauphase:
(1758)
Erbauung der Kirche (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1798)
Wiederaufbau nach Brand (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
kath. Pfarrkirche St. Johann Baptist in 78580 Tuttlingen-Bärenthal (14.04.2016 - Ott, Robert (Holzschutzsachverständiger))
Abbildungsnachweis
kath. Pfarrkirche St. Johann Baptist in 78580 Tuttlingen-Bärenthal (14.04.2016 - Ott, Robert (Holzschutzsachverständiger))
Abbildungsnachweis
kath. Pfarrkirche St. Johann Baptist in 78580 Tuttlingen-Bärenthal (14.04.2016 - Ott, Robert (Holzschutzsachverständiger))

Zugeordnete Dokumentationen

  • Restauratorische Voruntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die heutige katholische Pfarrkirche St. Johann Baptist liegt an der nach Südwesten aus dem Dorf herausführenden Straße inmitten des Dorfes mit dem Chor nach Westen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kirche, allgemein
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das rechteckige Langhaus mit quadratischem Turm im Eingangsbereich misst im Grundriss ca. 15,20 x 10,65 m. Die Traufe liegt auf ca. 6,85 m. Der Chor misst ca. 6,35 x 9,35 m, wobei sich dieser westlich zu einem 3/8 Chorabschluss verengt. Daran schließend ist ein Sakristeigebäude mit Walmdach angebaut. Kirchenschiff und Chor haben flachgeputzte Decken mit Hohlkehlen. Beide Baukörper werden von einem Satteldach mit gleich hohem First überdacht. Der Turmschaft ist quadratisch, die Glockenstube achteckig mit rundbogigen Schallöffnungen. Das Dach des Turmhelms ist als mehrfach geschwungene Welscher Haube ausgeführt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
keine Angaben
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Kirchenschiff
An den Holzbauteilen des Dachtragwerkes sind Schäden vor allem im Traufenfußpunktbereich. Vor allem die nördlich gelegenen Deckenbalken- und Sparrenköpfe sowie die Mauerlatten und profilierten Gesimsbalken weisen verstärkt Befall durch Nassfäulepilze (Weißer Porenschwamm, Brauner Kellerschwamm und Ausgebreiteter Hausporling) und teilweise Symbionten Insektenbefall (Trotzkopf) auf.
An einigen weiteren Holzbauteilen sind alte Fraßschäden der Larven des Hausbockkäfers an den Splintanteilen der Hölzer vorhanden.
Der profilierte Gesimsbalken hat sich infolge des Horizontalschubes der Aufschieblinge teilweise vom Zapfen des Deckenbalkens gelöst.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Turmhelm
    • Welsche Haube
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Hängewerk
    • Kehlbalken, Kreuzbänder, Sparrenstreben etc.
    • Unter-, Überzüge, Pfetten
Konstruktion/Material:
Dachtragwerk Kirchenschiff:
Das Dachtragwerk ist durch 5 Bundachsen in 4 Zonen geteilt und besteht aus insgesamt 17 Vollgespärren. Die Konstruktionshölzer bestehen aus behauenen Nadelhölzern (Fichte/Tanne). Das Dachtragwerk ist als Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl und einem Hängewerk ausgebildet.
Die Deckenbalkenlage liegt auf je zwei Mauerlatten auf der Mauerkrone auf und ist mit diesen verkämmt. An beiden Deckenbalkenstirnen ist ein profilierter, auskragender Gesimsbalken eingezapft. Die liegenden Stuhlsäulen sind fußzonig mit einer Fünfkantschwelle verzapft und kopfzonig in ein senkrecht stehendes Stuhlrähm eingelassen. Die Kehlbalken liegen auf den Stuhlrähmen auf und sind mit diesen verkämmt. Bei den Leergespärren sind keine Kehlbalken ausgeführt. Der Spannriegel ist mit den Bundstreben verzapft und mit der Hängesäule überblattet. Die Bundecken werden mit Kopfbügen ausgesteift, welche in den Spannriegel und die liegenden Stuhlsäulen mittels Versatz und Zapfen angeschlossen sind.
In Dachmitte verläuft ein Mittellängsüberzug an welchen die Deckenbalken mit Eisenteilen verbunden sind. Im 2. DG verlaufen zwei Streben vom Kehlbalken zur Hängesäule, an welche sie mit Versatz und teilweise mit Zapfen angeschlossen sind. Die Sparren sind mit den Deckenbalken und am First mit dem gegenüberliegenden Sparren mittels Zapfen verbunden und mit Holznägeln gesichert.
Die Hängesäulen sind in den Bereichen wo andere Holzbauteile anschließen verbreitert und an deren Übergängen profiliert.
Im 1. DG ist zwischen den einzelnen Bundachsen in Dachneigungsebene ein Windverband angeordnet. Dieser besteht aus einer Strebe, welche fußzonig in die Fünfkantschwelle und kopfzonig in den oberen Windverbandriegel eingezapft ist. Zwischen oberem Windverbandsriegel und Fünfkantstuhlschwelle ist etwa mittig ein weiterer Querriegel eingebaut und mit den angrenzenden liegenden Stuhlstreben verzapft.
Das Dach ist über die Orgelempore durch einen Treppenaufgang im Turm erschlossen.

Dachtragwerk Chor:
Die Deckenbalkenlage des Chordaches liegt ca. 80cm höher als die des Kirchenschiffes. Zwei Bundachsen mit vier Leergespärren schließen firstgleich an das Dach des Kirchenschiffes an. Den Abschluss bilden Gratbundachsen mit den zugehörigen Schiftersparren. Das Dachtragwerk ist als Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl abgezimmert. Der Walmanfallbinder Nr. VII weist zusätzlich eine Hängesäule auf, an welcher der Überzug mit Eisenschlaudern befestigt ist.
Die Deckenbalkenlage liegt auf je zwei Mauerlatten auf der Mauerkrone auf und ist mit diesen verkämmt. An den beiden Deckenbalkenstirnen ist ein profilierter, auskragender Gesimsbalken eingezapft. Die liegenden Stuhlsäulen sind fußzonig mit einer Fünfkantschwelle verzapft und kopfzonig in ein senkrecht stehendes Stuhlrähm eingelassen.
Die Kehlbalken liegen auf den Stuhlrähmen auf und sind mit diesen verkämmt. Bei den Leergespärren sind keine Kehlbalken ausgeführt. Der Spannriegel ist mit den Bundstreben verzapft. Die Bundecken werden mit Kopfbügen ausgesteift, welche in den Spannriegel mit Zapfen und in die liegenden Stuhlsäulen mittels Versatz und Zapfen angeschlossen sind. In der Dachmitte verläuft ein Mittellängsunterzug mit welchem die Deckenbalken mit Eisenteilen verbunden sind. Die Sparren sind mit den Deckenbalken und am First mit dem gegenüberliegenden Sparren mittels Zapfen verbunden und mit Holznägeln gesichert.
Zwischen den einzelnen Bundachsen ist in Dachneigungsebene ein Windverband angeordnet. Dieser besteht aus zwei gegenläufigen Streben, welche fußzonig in die Fünfkantschwelle und kopfzonig in den oberen Windverbandsriegel eingezapft ist. Zwischen oberem Windverbandriegel und Fünfkantstuhlschwelle ist etwa mittig ein weiterer Querriegel eingebaut und mit den angrenzenden liegenden Stuhlstreben verzapft.

Allgemein:
Das Dach ist mit neuzeitlichen engobierten Biberschwanzziegeln als Doppeldach eingedeckt. Die Lattenweite beträgt ca. 16cm. Die Dachlattung misst 30 x 50 mm.
Auf den Deckenbalkenlagen ist ein handgesägter Bretterbelag mit Wechselfalz verlegt und mit handgeschmiedeten Nägeln befestigt. Der Bretterbelag ist 32mm dick und weist Brettbreiten von ca. 18 - 45 cm auf.
An der Balkenunterseite sind ca. 28mm dicke Latten aufgenagelt. Darauf ist ein hochwertiger Deckenputz mit zum Teil farbig gefasten Stuckaturen angebracht. Zu den traufseitigen Außenwänden ist die Decke mittels Hohlkehlen angeschlossen. Zwischen den Balken ist oberseitig der Traglattung für eine bessere Haftung des Deckenputzes eine Bockshaut aufgebracht worden.
Die Aufschieblinge liegen auf dem profilierten Gesimsbalken auf und schmiegen sich in einem flachen Winkel an die Sparrenoberseite an.
Die Dachrinnen und zugehörigen Blechteile sind in Kupferblech ausgeführt. Außerdem befindet sich ein Blitzableiter auf dem Kirchendach.
Auf dem Chordach befindet sich ein Dachständer mit Stromleitungen.

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