Kloster Bebenhausen (ehem. Holz- und Chaisenremise)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 195486396011  /  Datum: 08.05.2020
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Filderhauptstraße
Hausnummer: 16
Postleitzahl: 70599
Stadt-Teilort: Stuttgart

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Stuttgart (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8111000036
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohnhaus, Lupinenstraße 26/1 (70599 Plieningen)
Martinskirche, Mönchhof 5 (70599 Stuttgart)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Mit dem Gebäude Filderhauptstraße 16 hat sich nicht nur eines der ältesten Wohngebäude im gesamten Stadtgebiet von Stuttgart erhalten, sondern zudem noch eine bemerkenswerte und heute nur noch selten anzutreffende Baukonstruktion. Das Wohnhaus wurde vor 1451 (d) als Hochfirstständerhaus errichtet. In den beiden Dachgeschossen ist diese spätmittelalterliche Konstruktionsweise noch sehr gut nachvollziehbar, wenngleich einer der vier Ständer nur noch im 2. Dachgeschoss vorhanden ist. Bemerkenswert ist ferner, dass für den Bau des Gebäudes bereits geflößtes Holz Verwendung fand. Die Langholzflößerei begann auf dem Neckar erst in größerem Umfang ab 1476. Somit gehört das Gebäude auch hier zu einem sehr frühen Belegbeispiel. Während sich die beiden Dachgeschosse trotz ihrer Erweiterungen nach Norden (1588) und Süden (2. Hälfte des 19. Jh.) noch in großen Bereichen authentisch und gut überliefert haben, hat das Erdgeschoss offenbar schon deutlicher Veränderungen erfahren. So sollen nach Aussage des Eigentümers in den 1970er Jahre die Außenwände komplett mit Leichtbetonsteinen erneuert worden sein. Dennoch ist auch im Erdgeschoss die historische Grundrissgliederung noch sehr gut ablesbar.


1. Bauphase:
(1451)
Erbauung des Gebäudes 1451 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Hochfirstständergerüst

2. Bauphase:
(1588)
nördliche Erweiterung 1588 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)
  • Anbau

3. Bauphase:
(1850 - 1890)
südliche Erweiterung
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)
  • Anbau

4. Bauphase:
(1970 - 1979)
Sanierung der Außenwände
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Betonbau

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
 Ansicht des Gebäudes von Südwesten 
 / Wohnhaus in 70599 Stuttgart, Plieningen (2014 - Markus Numberger, Esslingen)
Abbildungsnachweis
Blick auf einen Hochfirstständer im 2. Dachgeschoss mit Kopfband und vom 1. Dachgeschoss kommendem Langband  / Wohnhaus in 70599 Stuttgart, Plieningen (2014 - Markus Numberger, Esslingen)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Wohnhaus Filderhauptstraße 16 befindet sich auf der nördlichen Seite der zentralen Hauptdurchgangsachse von Plieningen. Die Filderhauptstraße (ehemals: Stuttgarter Straße) erstreckt sich von Nordwesten kommend in südöstliche Richtung. Kurz nach dem Wohngebäude Nr. 16 zweigt eine Seitenstraße nach Nordosten ab und führt hier auf die Pfarrkirche zu. Auf dem Primärkatasterplan von 1826 zeichnet sich das Anwesen bereits deutlich als offenes Hakengehöft ab: mit giebelständigem Wohnhaus an der Straße und freistehender Scheune rückwärtig zum Hofraum.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein giebelständiges, eingeschossiges Wohnhaus.
Über einem massiv gemauerten Sockel erhebt sich ein weitestgehend verputztes Fachwerk-Erdgeschoss. Nach oben schließt das Gebäude mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach ab. An der westlichen Traufseite wird das Haus über einen außenliegenden Treppenaufgang erschlossen.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Unter dem Gebäude befinden sich zwei kleine, mit Holzbalken flach gedeckte Kriechkeller, wobei zum Zeitpunkt der Untersuchung nur der südliche Keller begangen werden konnte. Beide Kellerräume werden über kleine Holzläden von außen, an der westlichen Traufseite des Gebäudes, erschlossen. Die Grundrissgliederung des Gebäudes ist noch sehr gut ablesbar. Das Erdgeschoss besaß zur Erbauungszeit zwei Längs- und drei Querzonen.
Die mittlere Querzone diente (und dient noch immer) für die Treppenhauserschließung.
Erst nachträglich wurde das Gebäude nach Norden um eine weitere Querzone verlängert und auch nach Süden um zwei zusätzliche Gespärre erweitert. Das Erdgeschoss nimmt eine Wohnnutzung auf. Die Dachgeschosse zeigen ebenfalls noch recht unverändert die historische Grundrissgliederung mit zwei Längs- und drei Querzonen, die nachträglich jeweils nach Norden und Süden Erweiterungen erfuhren. Beide Dachgeschossebenen sind weitestgehend unausgebaut und dienen zu Lagerzwecken.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Holzgerüstbau
    • Hochfirstständergerüst
  • Decken
    • Balkendecke
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit Firstständer
Konstruktion/Material:
Bei der historischen Tragkonstruktion des Gebäudes handelt es sich um ein Hochfirstständergerüst. Die Hochfirstständer beginnen am Fußboden des Erdgeschosses und enden unter dem Firsträhm. Nahezu die gesamte Fachwerkkonstruktion der 1. Bauphase ist rußgeschwärzt und besitzt verblattete Holzverbindungen. Im 1. Dachgeschoss befindet sich neben den vier Hochfirstständern eine zweifach stehende Stuhlkonstruktion. Von den ehemals acht Stuhlständern haben sich jedoch nur noch drei Ständer erhalten, die bemerkenswerterweise mit Kopfstreben (verzapft) in Längsrichtung ausgesteift wurden. Die vier Hochfirstständer mit ihren in Längsrichtung aussteifenden Langbändern sind aus Eichenholz gefertigt. Die Deckenbalken und Sparren sind dagegen aus Nadelholz. Zahlreiche Hölzer der 1. Bauphase wurden naturkrumm verbaut. Im zweiten Dachgeschoss befand sich an der nördlichen Giebelseite ursprünglich offenbar ein Krüppelwalm. An zahlreichen Nadelhölzern (Sparren, Kehlbalken, etc.) finden sich Wiedlöcher, die darauf hinweisen, dass das Nadelholz geflößt wurde und somit sehr wahrscheinlich aus dem Schwarzwald stammt. An den Sparren konnten Abbundzeichen in Form römischer Ziffern entdeckt werden, die eine kontinuierliche Zählung aufweisen. Somit ist von einer einheitlichen, gleichzeitigen Errichtung des Dachtragwerks der 1. Bauphase auszugehen.

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