Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus, ehem. Gasthaus zum Stern

ID: 184607517714  /  Datum: 25.11.2017
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Hauptstraße
Hausnummer: 12
Postleitzahl: 74594
Stadt-Teilort: Langenburg

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Schwäbisch Hall (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8127047006
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Wohn- und Geschäftshaus inmitten der Langeburger Altstadt wurde vorübergehend als Gasthaus zum Stern genutzt.
Der älteste Bestand ist vermutlich in der Südwestecke des Kellerbereiches mit in großen Glatt- und Buckelquadern gemauerten Außenwänden zu finden. Wohl im 16. Jahrhundert entstand der heutige Baukörper mit massivem Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss sowie dreigeschossigem Satteldach. Spätestens im 19. Jahrhundert erfolgte der zweigeschossige rückwärtige Anbau mit hoch angesetztem Schleppdach. Das Innere wurde im Laufe der Zeit sehr umfangreich verändert.


1. Bauphase:
(1400 - 1500)
Älteter erkennbarer Baustand sind Teile der Südwand sowie die Westwand des Kellers. Dort verwendete große Glattquader sowie einzelne große Buckelquader können auf einen mittelalterlichen Baubestand hinweisen, können aber auch auf die Zweitverwendung mittelalterlichen Steinmateriales zurückgehen.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Quader

2. Bauphase:
(1500 - 1600)
Der Kernbestand des heutigen Baukörpers dürfte dem 16. Jahrhundert angehören. Die Jahreszahl 1568 (i) auf einem im Erdgeschossbereich eingelassenen Quader (mit moderner Oberfläche) könnte sich vielleicht auf das Erbauungsdatum beziehen, doch müsste dieses noch auf dendrochronologischem Wege abgesichert werden.
Entstehung von Nord- und Ostwand des Kellers, der damals vermutlich noch flach gedeckt war. Erdgeschoss mit starken massiven Außenwänden, an der Nordseite evtl. schon damals mit zwei rundbogigen Eingangstüren; Obergeschoss komplett in Fachwerk mit Mittellängsachse und zwei eine schmale Mittelquerzone einschließenden inneren Querachsen mit Lehmflechtwerkwänden. Ursprüngliche Raumgliederung im straßenseitigen (nördlichen) Teil momentan nicht nachweisbar.
Oberer Abschluss durch dreigeschossiges Satteldach. Im ersten Dachgeschoss mit zwei Querachsen eines liegenden verzapften Dachstuhles, im zweiten Obergeschoss keine Stuhlkonstruktion, aber eingeblattete Kehlbalkenlage.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
  • Dachform
    • Satteldach

3. Bauphase:
(1600 - 1800)
Frühe Umbauten führen zu umfangreichen Veränderungen vor allem des Gebäudeinneren.
Im Kellergeschoss Einwölbung des Kellerraumes. In Erd- und Obergeschoss mehrfache Veränderungen an den Innenwänden, denen der ursprüngliche Innenwandbestand in großen Teilen weichen muss.
Im ersten Dachgeschoss Einzug von Lehmflechtwerkwänden in den Stuhlquerbünden sowie - vermutlich ebenfalls nachträglich - Aufsetzen eines großen Zwerchhauses mit Satteldach auf der nördlichen (straßenseitigen) Traufseite.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Flechtwerk
  • Dachform
    • Zwerchhaus/-häuser

4. Bauphase:
(1800 - 1900)
Weitere umfangreiche Veränderungen im Inneren von Erdgeschoss, Obergeschoss und 1. Dachgeschoss. Spätestens jetzt Entstehung eines kleinen Saales in der Nordwestecke des Obergeschosses. An der rückwärtigen (südlichen) Traufseite Anfügung eines zweigeschossigen Anbaues mit Schleppdach. Aufgabe des direkten Kellerzuganges von der Straße aus zugunsten einer aus dem Erdgeschoss in den Keller hinabführenden Treppe.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Schleppdach

5. Bauphase:
(1870 - 1920)
Verschiedene, meist kleinere Veränderungen im Gebäudeinneren, u.a. Aufgabe des Saales im Obergeschoss.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

6. Bauphase:
(1900 - 2000)
Im Erdgeschoss neue durchgehende Quermauer zur Abtrennung des osteitigen Werkstattraumes. Im Obergeschoss und im ersten Dachgeschoss kleinere, kleinräumige Veränderungen. Neuaufmauerung der westlichen Giebelscheibe.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Gesamtansicht von Norden (Straßenseite). / Wohnhaus, ehem. Gasthaus zum Stern in 74594 Langenburg (11/2017 - Stefan Uhl)
Abbildungsnachweis
Gesamtansicht von Süden (Rückseite) mit dem zweigeschossigen jüngeren Vorbau. / Wohnhaus, ehem. Gasthaus zum Stern in 74594 Langenburg (11/2017 - Stefan Uhl)
Abbildungsnachweis
Nordwestlicher Eckraum des Obergeschosses. Der vorher hier gelegene kleine Saal wurde an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert durch eine leichte Trennwand in zwei kleine Wohnräume unterteilt. / Wohnhaus, ehem. Gasthaus zum Stern in 74594 Langenburg (11/2017 - Stefan Uhl)
Abbildungsnachweis
Querschnitt als Baualtersplan.
Im Kellerbereich befinden sich Baureste, die auf das Mittelalter zurückgehen oder mittelalterliches Steinmaterial zweitverwenden (blau). Der Kernbaukörper ist dem 16. Jahrhundert zuzuordnen und zeigt über dem ummauerten Erdgeschoß ein Obergeschoß in Fachwerk und ein dreigeschossies Satteldach (grün). Straßenseitig wurde nachträglich, aber schon früh, ein großes Zwerchhaus aufgesetzt (hellgrün). Rückwärtig (im Plan rechts, rot) Anbau des 19. Jahrhunderts. / Wohnhaus, ehem. Gasthaus zum Stern in 74594 Langenburg (11/2017 - Stefan Uhl)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Inmitten des historischen Ortskernes von Langenburg an der Südseite der zentral die Stadt teilenden Hauptstraße gelegen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiger rechteckiger Baukörper mit dreigeschossigem Satteldach, traufständig zur Straße stehend. An der Straßenseite großes Zwerchhaus mit Satteldach, rückwärtig zweigeschossiger Anbau mit hoch angesetztem Schleppdach.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Unter der Südwestecke tonnengewölbter Kellerraum. Erd- und Obergeschoss kleinräumig unterteilt. Im Erdgeschoss ostseitig querlaufende Werkstattzone, westseitig Wohnräume sowie Treppenaufgang zum Obergeschoss. Obergeschoss heute ebenfalls kleinräumig zu Wohnzwecken unterteilt, in der Nordwestecke einst kleiner Saal vermutlich der einstigen Gastwirtschaftnutzung. Erstes Dachgeschoss kleinräumig zu Wohnzwecken unterteilt. Zweites Dachgeschoss ohne feste Einbauten, auch das dritte Dachgeschoss nicht durch einen festen Boden, sondern nur durch die hochliegende verblattete Kehlbalkenlage nach unten abgetrennt.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Leerstehendes und in den oberen Teilen auch verwahrlostes Gebäude mit sich langsam mehrenden Gebäudeschäden.
Bestand/Ausstattung:
Historische Ausstattung durch jüngere Veränderungen weitgehend verloren gegangen.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Lehmwickel
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
    • Buckelquader
  • Decken
    • Balkendecke
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Dachform
    • Satteldach
    • Zwerchhaus/-häuser
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst, einstöckig
Konstruktion/Material:
Nachträglich eingewölbter Kellerraum, bei dem die Einwölbung die älere Zugangstür höhenmäßig überschneidet.
Dachwerk mit liegendem verzapften Dachstuhl im ersten Dachgeschoss sowie eingeblatteter Kehlbalkenlage im zweiten Dachgeschoss.

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