ehem. Zehntscheuer
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Im Winkel |
Hausnummer: | 3 |
Postleitzahl: | 78652 |
Stadt-Teilort: | Deißlingen-Lauffen |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Rottweil (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8325072006 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Kath. Pfarrkirche, Hauptstraße 60 (78652 Deißlingen-Lauffen)
Pfarrkirche St. Georg, Hauptstraße 60 (78652 Deißlingen-Lauffen)
Bauphasen
Das Gebäude wurde vermutlich im 16. Jahrhundert als Zehntscheuer des Klosters Rottenmünster errichtet. Vom ersten Bau haben sich die massiven Außenwände erhalten, bestehend aus Bruchsteinmauerwerk und im weiteren Eckbereich aus großformatigen Buckelquadern aus Kalktuff. Eine große rundbogige Toröffnung wurde mit Rustikaquadern, die wenigen Tür- und Fensteröffnungen mit Gewänden aus Stubensandstein eingefasst.
Nach einem Brand, der am östlichen Teil Spuren in Form verkohlter Rüst- und Sturzhölzer sowie brandgeröteter Mauerinnenflächen hinterlassen hat, wurde die Scheuer in der alten Form und vermutlich auch mit der alten Aufteilung im Jahr 1736 (d und i) wiederhergestellt. Für das neue Innengerüst wurden Ständer in zwei Längs- und sechs Querbundachsen in der Höhe des Unterbaus aufgestellt, und ein Dachwerk mit liegendem Stuhl und stehender Mittellängsachse sowie ein stehender Stuhl im 2. Dachgeschoss aufgerichtet. Die Mauerkrone wurden dabei leicht erhöht und die Dachneigung etwas steiler.
Die Außenwände wurden in den Eckbereichen besonders dick verputzt, sodass die Buckel nur noch als Beulen in Erscheinung traten, und mit einer Architekturmalerei versehen: in Schwarz, Grau und Weiß die weiteren Eckbereiche quaderiert und die Wandöffnungen gerahmt, zusätzlich mit Ocker das Rundbogentor in Form eines Portikus mit Säulen und bekrönenden Kugeln verziert, wovon sich neben Farbresten noch die Ritzlinien in größerem Umfang erhalten haben. Außerdem wurde über dem Tor ein Wappenstein mit Jahreszahl angebracht.
Das Innere ist in sieben, traufseitig erschlossene Zonen gegliedert. Die beiden bis in den Dachraum offenen Zonen links der Tenne dienten als Heu-, Stroh- bzw. Garbenlager, die Zone rechts der Tenne nahm einen Stall auf, die übrigen drei Zonen jenseits desselben dienten entweder der Lagerung, als Schafstall o.ä. Damit diente das Gebäude nicht nur als Scheuer, sondern nahm entweder noch Teile einer klostereigenen Landwirtschaft oder zentrale Funktionen, etwa einen Farrenstall, auf. Nachdem das Gebäude später an die Gemeinde übergegangen war, war noch bis in die jüngere Zeit hier ein Farrenstall untergebracht,.
In seiner Funktion als Zehntscheuer diente das Gebäude zugleich der Repräsentation des Klosters Rottenmünster. Zur Größe des Gebäudes und der Massivbauweise wurden dafür anfangs noch die Verzierung mit Buckelquadern und Rustika, später Wappenstein und Bemalung gewählt.
(1500 - 1600)
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Zehntscheune
(1736)
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Farrenstall
- Zehntscheune
(2003)
Zugeordnete Dokumentationen
- Aufmaß und bauhistorische Untersuchung
- Restauratorische Voruntersuchung
Beschreibung
- Siedlung
- Dorf
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Zehntscheune
Zonierung:
Konstruktionen
- Holzgerüstbau
- Geschossgerüst
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein