Sog. Mederlehof
ID:
170473825914
/
Datum:
26.04.2023
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
| Straße: | Talstraße |
| Hausnummer: | 65 |
| Postleitzahl: | 79254 |
| Stadt-Teilort: | Oberried |
|
|
|
| Regierungsbezirk: | Freiburg |
| Kreis: | Breisgau-Hochschwarzwald (Landkreis) |
| Wohnplatzschlüssel: | 8315084051 |
| Flurstücknummer: | keine |
| Historischer Straßenname: | keiner |
| Historische Gebäudenummer: | keine |
| Lage des Wohnplatzes: |
|
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Der sog. Mederlehof wurde 1766 (i) durch Josef Andreas Meder, Vogt und seine Frau Maria, geborene Faller, von Spannmeister (?) Matthias oder Matthäus (?) Scherzinger sowie einem Zimmermann (?) mit Initialen "CA" errichtet.
1. Bauphase:
(1764)
(1764)
Errichtung des Gebäudes (i)
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
- Einzellage
- allgemein
Bauwerkstyp:
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Eindachhof
Zugeordnete Dokumentationen
- Bauhistorische Analyse
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Der Mederlehof liegt nahe am oberen Ende des Zastlertales, das mit seinem U-förmigen Talprofil einen ebenen Talgrund mit leichtem Gefälle als Bauplatz bot. Das Hofgebäude hat seine vordere Längsseite in südlicher Richtung zu Weg und Bach gerichtet. Die vordere, westliche Schmalseite weist talabwärts.
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Wohn- und Wirtschaftsräume liegen zusammen unter einem Dach. Der Baukörper auf rechteckiger Grundfläche setzt sich aus zwei Vollgeschossen und einem hohen Dach mit zwei Vollwalmen zusammen. An der rückwärtigen Schmalseite führt eine Hocheinfahrt mit langer Rampe und Widerkehr in den Dachraum.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Im Inneren ist das Gebäude in beiden Geschossen bezüglich seiner Nutzung entlang einer Querwand deutlich in einen talabwärts gelegenen Wohn- und einen talaufwärts gelegenen Wirtschaftsteil gegliedert, wobei im Obergeschoss einige Trippelkammern an der vorderen Schmalseite oberhalb des Stalls aufgereiht sind, die dem Wohnbereich zuzurechnen sind.
Wohnteil, Erdgeschoss
Der Grundriss des traufseitig erschlossenen Wohnteils ist wie im Dreisamtal üblich strukturiert: Neben dem traufseitig erschlossenen Gang befindet sich in Ecklage die Stube. Jenseits der Stube tritt die Schmalseite des Hauses ein Stück nach außen vor. Dort liegen zwei Räume hintereinander, in der hinteren, nordwestlichen Ecklage eine kleine Stube (Stüble) und zwischen den beiden Stuben eine Kammer, die mit beiden durch eine Tür verbunden ist (Altenteil?). Die Kammer besitzt eine heute blockierte Außentür innerhalb des Versprungs.
Im Winkel der bisher beschriebenen Räume fand die zweigeschossige Küche Platz, die sich mit langgezogener rechteckiger Grundfläche bis zur rückwärtigen Längsseite ausdehnt. Sie schiebt sich gewissermaßen in den Flurbereich hinein, sodass die Küchentür in gerader Verlängerung der Haustür liegt. Ein Kamin war anfangs nicht vorhanden.
Neben der Küche verlief ein schmaler Gang in Verlängerung des Flurs, der bis zur rückwärtigen Längsseite reichte und dort sicherlich eine Außentür besaß. Im vorderen, breiten Teil des Flurs befindet sich heute, wohl wie ursprünglich, die Treppe zum Obergeschoss.
Wohnteil, Obergeschoss
Im Obergeschoss wiederholt sich die Raumaufteilung des Erdgeschosses mit anderen Nutzungen und abweichender Erschließung. Die Küche reichte als hoher Raum herauf, hatte hier üblicherweise aber keinen Zugang. Die übrigen Räume wurden als Kammern genutzt. Außen verlief ein Trippel, auf den man vom Flur her durch eine Außentür gelangte, über die gesamte Länge der vorderen Längsseite und um die Ecke herum an der vorderen Schmalseite bis zum Versprung der Wandflucht.
Die Kammer über der Stube ist vom Flur aus erschlossen. Wie es sich mit dem Zugang zur daran anschließenden Kammer anfänglich verhielt, ist nicht gesichert. Üblicherweise gelangte man dorthin über den Trippel durch eine Außentür im Versprung der Wandflucht, doch es gibt auch eine direkte Türverbindung zur vorderen Kammer.
Ein weiterer Raum liegt in der hinteren, nordwestlichen Ecke. Womöglich wurde er anfangs nicht als Kammer genutzt, sondern war von außen her oder vom Dachraum aus zugänglich und diente als Stauraum.
Dem Erdgeschoss entsprechend gab es auch im Obergeschoss einen schmalen Gang neben der Küche, der an der Rücktraufe ursprünglich aber keine Tür besaß. Er könnte der Lagerung von Brennmaterial in Form von Brennholz, Reisigbündeln o.ä. gedient haben. Drei Kammern lagen an der vorderen Längsseite entlang des Trippels und waren von diesem her erschlossen.
Wirtschaftsteil, Erdgeschoss
Die Stellung der Bundständer entspricht einer dreizonigen Gliederung des Stallbereichs, bestehend aus zwei Stallzonen und einem dazwischenliegenden Futtergang. Die Bundseiten sind dem Futtergang zugewandt und in die Ständer sind Nuten für die Wandfüllung eingelassen. Am Schwellenkranz ist nun aber zu beobachten, dass in der Querbundachse zwischen Futtergang und hinterer Stallzone die Zapfenlöcher für eine Querschwelle fehlen, stattdessen aber welche ein Stück in den Futtergang gerückt zu finden sind: Innerhalb der Futtergangzone bestand eine Querwand, die als Futterwand ausgebildet gewesen sein dürfte, wogegen die Querbundachse ohne Füllung blieb. Seltsamerweise liegen Zapfenlöcher und Wandanschlüsse aber nicht genau gegenüber, sodass die Wand nicht parallel zu den Querbundachsen stand, sondern eine verschwenkte Ausrichtung hatte.
Die verschobene Lage der Futterwand steht vermutlich in Zusammenhang mit einer weiteren Veränderung, denn an der vorderen Traufseite war die Tür zur hinteren Stallzone zunächst direkt in Ecklage vorgesehen gewesen, wurde dann aber seitlich davon angelegt, was den vernagelten Verzapfungen der Türstiele zufolge noch während der Bauzeit erfolgte. Damit wollte man offenbar einen schmalen Bereich an der Rückwand schaffen, wie er bei der vorderen Stallzone von vornherein angelegt war und mutmaßlich der Unterbringung kleiner Kälberställe dienen sollte, wofür dort die Türen von der Ecke abgerückt sind. Zwangsläufig musste die Futterwand entsprechend verschoben werden. Seltsam mutet es in diesem Zusammenhang an, dass die Tür zum Futtergang an der vorderen Längsseite bereits auf die verschobene Futterwand Rücksicht nahm und in ihrer Platzierung Bezug auf die geringere Breite nahm, wogegen die Tür an der rückwärtigen Längsseite sich unbesehen dessen mittig zwischen den Bundständern befindet. Vermutlich bekam die Futterwand aus diesem Grund keine parallele, sondern eine verschwenkte Ausrichtung.
An der rückwärtigen Schmalseite ist der Vollwalm nicht weiter heruntergezogen, wie bei anderen Häusern der Region häufig zu beobachten, sondern das Gebäude endete hier zweigeschossig mit der Stallzone, ohne dass noch eine Schopf- oder Lagerzone folgt.
Wirtschaftsteil, Obergeschoss
Die gesamte verbleibende Fläche des Wirtschaftsteils hinter den Trippelkammern nahm das Heulager ein.
Dachraum
Der Dachraum ist über eine breite Erdrampe mit gemauerten Flanken und ein Hocheinfahrtstor an der rückwärtigen Schmalseite befahrbar. Es öffnet sich zur Fahr, welche zum Gebrauch als Dreschtenne mit Seitenwänden und einem stark dimensionierten Bodenbelag ausgestattet war. Der übrige Dachraum hatte einen Dielenbelag und wurde als Lagerraum, Stellfläche bzw. Wagen- und Geräteremise genutzt.
Keller
Dem flachen Gefälle entsprechend steht das Haus an der vorderen, talseitigen Schmalseite auf einem niedrigen gemauerten Sockel, der zur Unterbringung von mehreren Kellerräumen genutzt wurde. Diese entsprechen in ihrer Grundfläche den vorderen drei Räumen (Stube, Kammer und Stüble) und vollziehen deshalb den Versprung in der Wandflucht nach. Die heutige Zugangstür an der vorderen Längsseite ist wohl bauzeitlich.
Sowohl beim Keller unter der Stube als auch unter dem Stüble ist eine Ecke ausgespart, um als Sockel für die Ofenanlage dienen zu können. Im Fall des Stübles fiel dieser deutlich kleiner aus und zeigt überdies die genaue Lage des früheren Ofens an.
Wohnteil, Erdgeschoss
Der Grundriss des traufseitig erschlossenen Wohnteils ist wie im Dreisamtal üblich strukturiert: Neben dem traufseitig erschlossenen Gang befindet sich in Ecklage die Stube. Jenseits der Stube tritt die Schmalseite des Hauses ein Stück nach außen vor. Dort liegen zwei Räume hintereinander, in der hinteren, nordwestlichen Ecklage eine kleine Stube (Stüble) und zwischen den beiden Stuben eine Kammer, die mit beiden durch eine Tür verbunden ist (Altenteil?). Die Kammer besitzt eine heute blockierte Außentür innerhalb des Versprungs.
Im Winkel der bisher beschriebenen Räume fand die zweigeschossige Küche Platz, die sich mit langgezogener rechteckiger Grundfläche bis zur rückwärtigen Längsseite ausdehnt. Sie schiebt sich gewissermaßen in den Flurbereich hinein, sodass die Küchentür in gerader Verlängerung der Haustür liegt. Ein Kamin war anfangs nicht vorhanden.
Neben der Küche verlief ein schmaler Gang in Verlängerung des Flurs, der bis zur rückwärtigen Längsseite reichte und dort sicherlich eine Außentür besaß. Im vorderen, breiten Teil des Flurs befindet sich heute, wohl wie ursprünglich, die Treppe zum Obergeschoss.
Wohnteil, Obergeschoss
Im Obergeschoss wiederholt sich die Raumaufteilung des Erdgeschosses mit anderen Nutzungen und abweichender Erschließung. Die Küche reichte als hoher Raum herauf, hatte hier üblicherweise aber keinen Zugang. Die übrigen Räume wurden als Kammern genutzt. Außen verlief ein Trippel, auf den man vom Flur her durch eine Außentür gelangte, über die gesamte Länge der vorderen Längsseite und um die Ecke herum an der vorderen Schmalseite bis zum Versprung der Wandflucht.
Die Kammer über der Stube ist vom Flur aus erschlossen. Wie es sich mit dem Zugang zur daran anschließenden Kammer anfänglich verhielt, ist nicht gesichert. Üblicherweise gelangte man dorthin über den Trippel durch eine Außentür im Versprung der Wandflucht, doch es gibt auch eine direkte Türverbindung zur vorderen Kammer.
Ein weiterer Raum liegt in der hinteren, nordwestlichen Ecke. Womöglich wurde er anfangs nicht als Kammer genutzt, sondern war von außen her oder vom Dachraum aus zugänglich und diente als Stauraum.
Dem Erdgeschoss entsprechend gab es auch im Obergeschoss einen schmalen Gang neben der Küche, der an der Rücktraufe ursprünglich aber keine Tür besaß. Er könnte der Lagerung von Brennmaterial in Form von Brennholz, Reisigbündeln o.ä. gedient haben. Drei Kammern lagen an der vorderen Längsseite entlang des Trippels und waren von diesem her erschlossen.
Wirtschaftsteil, Erdgeschoss
Die Stellung der Bundständer entspricht einer dreizonigen Gliederung des Stallbereichs, bestehend aus zwei Stallzonen und einem dazwischenliegenden Futtergang. Die Bundseiten sind dem Futtergang zugewandt und in die Ständer sind Nuten für die Wandfüllung eingelassen. Am Schwellenkranz ist nun aber zu beobachten, dass in der Querbundachse zwischen Futtergang und hinterer Stallzone die Zapfenlöcher für eine Querschwelle fehlen, stattdessen aber welche ein Stück in den Futtergang gerückt zu finden sind: Innerhalb der Futtergangzone bestand eine Querwand, die als Futterwand ausgebildet gewesen sein dürfte, wogegen die Querbundachse ohne Füllung blieb. Seltsamerweise liegen Zapfenlöcher und Wandanschlüsse aber nicht genau gegenüber, sodass die Wand nicht parallel zu den Querbundachsen stand, sondern eine verschwenkte Ausrichtung hatte.
Die verschobene Lage der Futterwand steht vermutlich in Zusammenhang mit einer weiteren Veränderung, denn an der vorderen Traufseite war die Tür zur hinteren Stallzone zunächst direkt in Ecklage vorgesehen gewesen, wurde dann aber seitlich davon angelegt, was den vernagelten Verzapfungen der Türstiele zufolge noch während der Bauzeit erfolgte. Damit wollte man offenbar einen schmalen Bereich an der Rückwand schaffen, wie er bei der vorderen Stallzone von vornherein angelegt war und mutmaßlich der Unterbringung kleiner Kälberställe dienen sollte, wofür dort die Türen von der Ecke abgerückt sind. Zwangsläufig musste die Futterwand entsprechend verschoben werden. Seltsam mutet es in diesem Zusammenhang an, dass die Tür zum Futtergang an der vorderen Längsseite bereits auf die verschobene Futterwand Rücksicht nahm und in ihrer Platzierung Bezug auf die geringere Breite nahm, wogegen die Tür an der rückwärtigen Längsseite sich unbesehen dessen mittig zwischen den Bundständern befindet. Vermutlich bekam die Futterwand aus diesem Grund keine parallele, sondern eine verschwenkte Ausrichtung.
An der rückwärtigen Schmalseite ist der Vollwalm nicht weiter heruntergezogen, wie bei anderen Häusern der Region häufig zu beobachten, sondern das Gebäude endete hier zweigeschossig mit der Stallzone, ohne dass noch eine Schopf- oder Lagerzone folgt.
Wirtschaftsteil, Obergeschoss
Die gesamte verbleibende Fläche des Wirtschaftsteils hinter den Trippelkammern nahm das Heulager ein.
Dachraum
Der Dachraum ist über eine breite Erdrampe mit gemauerten Flanken und ein Hocheinfahrtstor an der rückwärtigen Schmalseite befahrbar. Es öffnet sich zur Fahr, welche zum Gebrauch als Dreschtenne mit Seitenwänden und einem stark dimensionierten Bodenbelag ausgestattet war. Der übrige Dachraum hatte einen Dielenbelag und wurde als Lagerraum, Stellfläche bzw. Wagen- und Geräteremise genutzt.
Keller
Dem flachen Gefälle entsprechend steht das Haus an der vorderen, talseitigen Schmalseite auf einem niedrigen gemauerten Sockel, der zur Unterbringung von mehreren Kellerräumen genutzt wurde. Diese entsprechen in ihrer Grundfläche den vorderen drei Räumen (Stube, Kammer und Stüble) und vollziehen deshalb den Versprung in der Wandflucht nach. Die heutige Zugangstür an der vorderen Längsseite ist wohl bauzeitlich.
Sowohl beim Keller unter der Stube als auch unter dem Stüble ist eine Ecke ausgespart, um als Sockel für die Ofenanlage dienen zu können. Im Fall des Stübles fiel dieser deutlich kleiner aus und zeigt überdies die genaue Lage des früheren Ofens an.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Dachform
- Satteldach mit beidseitigem Vollwalm
- Holzgerüstbau
- allgemein
Konstruktion/Material:
Gründung
Die gemauerten Umfassungswände des Kellers fungierten als Sockelgeschoss im abschüssigen Gelände. Hangseitig wurde leicht planiert und eine niedrige Stützmauer sowie die Rampe für die Hocheinfahrt errichtet. Basis für das Ständergerüst bildet ein Schwellenrost, der der Raumgliederung folgen musste. Die Trennwand in der Funktion als Futterwand zwischen Futtergang und hinterer Stallzone ist nicht deckungsgleich mit der Querbundachse und verläuft im Grundriss zudem leicht verschwenkt. Dennoch ist für sie eine Querschwelle mit Zapfenschlössern eingebunden, während bei der eigentlichen Querbundachse auf eine solche verzichtet wurde.
Aufgehendes Gerüst
Beide Geschosse sind Teil eines einstöckigen Unterbaugerüsts, bei dem alle Bundständer über beide Vollgeschosse reichen. Die Ständer tragen in der Längsrichtung aufgezapfte Rähme, auf denen das Dachgebälk lagert, dieses im Wirtschaftsteil im Bereich des Heulagers teilweise ausgespart.
Die Stellung der Ständer des Wohnteils ist auf die Raumgliederung abgestimmt, wobei die gegeneinander versetzte Lage der Wohnräume sowie der Versprung in der vorderen Schmalseite keine durchlaufenden Querbundachsen erlaubte. Dabei ist jener Bundständer, der Teil der Querwand zwischen der Küche und den Räumen an der vorderen Schmalseite ist und an die Stube anstößt, nicht in die Längsachse eingebunden, sondern seitlich derselben platziert, um Wand und Deckenbildung der Stube nicht unterbrechen zu müssen.
Im Wirtschaftsteil gibt es durchlaufende Querbundachsen mit Bundständern. Zwischen den Außenwänden sind dies die Hochständer des Dachwerks in drei Längsachsen und eine weitere Längsachse für die Trippelkammern im Obergeschoss.
Die innenliegenden Längsachsen richten sich im Wohnteil nach der Raumgliederung und im Wirtschaftsteil nach dem Hochgerüst und den Trippelkammern, sodass sie nicht zusammenpassen. Überdies liegen Längsrähme bzw. Geschossriegel unter den Dachbalken in leicht abweichender Höhenlage. Eine konstruktive Verbindung wurde durch eine Verlängerung des vorderen Längsrähms des Wohnteils bis zur Trennwand erreicht, dem im Bereich der Gründung auch eine Schwelle entspricht.
Die Zwischenebene als Bodenlage des Obergeschosses ist abhängig von der Raumfunktion ausgebildet: Bohlendecken in den beiden erdgeschossigen Eckräumen in Einheit mit den Wandfüllungen, kurzen Balken in der dazwischenliegenden Kammer und dem Flur, keine Zwischenebene in der hohen Küche.
Im Wirtschaftsteil laufen die Geschossriegel der Querbundachsen über die gesamte Hausbreite, zapfen an den Enden mit Auflagerversatz in die Bundständer und wurden dazwischen über die Bundständer geblattet, ebenso die Deckengeschossriegel in Längsrichtung. Die Zwischendecke bestand aus einem lose aufliegenden Längsgebälk.
Die Aussteifung des Ständergerüsts ist Aufgabe von Kopfbändern in Längs- und Querrichtung, die mit Ausnahme einiger weniger im großflächigen Heulager jeweils mit hölzernen Wandfüllungen kombiniert sind. Unter den Dachbalkenvorkragungen der vorderen Längsseite und unter den auskragenden Rähmen der vorderen Schmalseite wirken Kopfstreben stützend und aussteifend. An rückwärtiger Längs- und Schmalseite übernehmen gerade Streben diese Aufgabe.
Für den Trippel im Obergeschoss zapfen vorkragende Stichbalken mit stützenden Kopfstreben oberhalb des Geschossdeckenriegels in die Bundständer und sind vernagelt.
Dachwerk
Das Dachwerk setzt sich aus zwei Abschnitten völlig unterschiedlicher Konstruktionsweisen zusammen, getrennt nach Wohn- und Wirtschaftsteil.
Über dem Wohnteil spannt sich in ganzer Breite ein liegender Stuhl in zwei Querbinderachsen. Der Aussteifung in Querrichtung dienen Kopfstreben, die auffällig kurz ausgebildet sind. Oberhalb der Kehlbalken trägt eine stehende Stuhlachse mit angeblatteten Fußbändern das Firsträhm. Der vordere Vollwalm wird von einer stehenden Querbinderachse getragen, die auf der eingezogenen Wandachse der Schmalseite gründet. Allen drei Querbundachsen im Wohnteil ist ein Ende ohne Stützung geblieben, da die Wandachsen im Wohnteil gegeneinander verschoben sind, eines davon liegt an der vorderen, die anderen beiden an der hinteren Längsseite. Da die Stuhlstreben direkt auf dem Dachbalken gründen, werden diese unmittelbar belastet, ohne dass eine Übertragung durch die Stuhlschwelle möglich wäre.
Im Wirtschaftsteil (inkl. Trennwand zum Wohnteil) wird das Dachwerk von First- und Hochständern gebildet, die ganz unten auf dem Schwellenrost gründen. In Querrichtung wird die Aussteifung durch Langbänder gebildet, in Längsrichtung jeweils durch ein Kopfband am oberen Ende eines jeden Ständers. An beiden Längsseiten und an der stehenden Querbinderachse unter dem vorderen Walm zapfen lange Stuhlstreben unter der Dachfläche an der Traufe in den Dachbalken ein und blatten oben an die seitlichen Hochständer. Diese dienen der Queraussteifung und durch eine über alle Querbundachsen hinweg verlaufende Verriegelung zusammen mit wenigen Kopf- und Fußbändern der Längsaussteifung. Am hinteren Vollwalm reichen Dachgeschossriegel und seitliche Stuhlrähme weit über die Querbundachse hinaus.
Die Fahr mit Dreschtenne liegt innerhalb der Längszone auf der rückwärtigen Seite der Firstachse und erstreckt sich durch den gesamten Wirtschaftsteil bzw. den Bereich mit Firstständergerüst. Die Wiederkehr besitzt ein eigenständiges kleines Dachwerk mit stehender Firstachse, Fußbändern quer und Kopfbändern längs, das mit einem Vollwalm schließt.
Wie bei den Häusern des Schwarzwalds üblich, wurden die Wände aus hölzernen Füllungen unterschiedlicher Zusammensetzung aufgebaut, bestehend aus Bohlen, Brettern, Kanthölzern oder Kombinationen der letzten beiden. Sie wurden Nuten geschoben, die aus den Gerüsthölzern herausgearbeitet sind. Die Art und Weise der Wandausbildung richtete sich in erster Linie nach Funktion und Bedeutung der Räumlichkeiten. Die konstruktive Ausführung von Fenstern und Türen und die Art der Füllung erfolgten in gegenseitiger Abhängigkeit.
Die gemauerten Umfassungswände des Kellers fungierten als Sockelgeschoss im abschüssigen Gelände. Hangseitig wurde leicht planiert und eine niedrige Stützmauer sowie die Rampe für die Hocheinfahrt errichtet. Basis für das Ständergerüst bildet ein Schwellenrost, der der Raumgliederung folgen musste. Die Trennwand in der Funktion als Futterwand zwischen Futtergang und hinterer Stallzone ist nicht deckungsgleich mit der Querbundachse und verläuft im Grundriss zudem leicht verschwenkt. Dennoch ist für sie eine Querschwelle mit Zapfenschlössern eingebunden, während bei der eigentlichen Querbundachse auf eine solche verzichtet wurde.
Aufgehendes Gerüst
Beide Geschosse sind Teil eines einstöckigen Unterbaugerüsts, bei dem alle Bundständer über beide Vollgeschosse reichen. Die Ständer tragen in der Längsrichtung aufgezapfte Rähme, auf denen das Dachgebälk lagert, dieses im Wirtschaftsteil im Bereich des Heulagers teilweise ausgespart.
Die Stellung der Ständer des Wohnteils ist auf die Raumgliederung abgestimmt, wobei die gegeneinander versetzte Lage der Wohnräume sowie der Versprung in der vorderen Schmalseite keine durchlaufenden Querbundachsen erlaubte. Dabei ist jener Bundständer, der Teil der Querwand zwischen der Küche und den Räumen an der vorderen Schmalseite ist und an die Stube anstößt, nicht in die Längsachse eingebunden, sondern seitlich derselben platziert, um Wand und Deckenbildung der Stube nicht unterbrechen zu müssen.
Im Wirtschaftsteil gibt es durchlaufende Querbundachsen mit Bundständern. Zwischen den Außenwänden sind dies die Hochständer des Dachwerks in drei Längsachsen und eine weitere Längsachse für die Trippelkammern im Obergeschoss.
Die innenliegenden Längsachsen richten sich im Wohnteil nach der Raumgliederung und im Wirtschaftsteil nach dem Hochgerüst und den Trippelkammern, sodass sie nicht zusammenpassen. Überdies liegen Längsrähme bzw. Geschossriegel unter den Dachbalken in leicht abweichender Höhenlage. Eine konstruktive Verbindung wurde durch eine Verlängerung des vorderen Längsrähms des Wohnteils bis zur Trennwand erreicht, dem im Bereich der Gründung auch eine Schwelle entspricht.
Die Zwischenebene als Bodenlage des Obergeschosses ist abhängig von der Raumfunktion ausgebildet: Bohlendecken in den beiden erdgeschossigen Eckräumen in Einheit mit den Wandfüllungen, kurzen Balken in der dazwischenliegenden Kammer und dem Flur, keine Zwischenebene in der hohen Küche.
Im Wirtschaftsteil laufen die Geschossriegel der Querbundachsen über die gesamte Hausbreite, zapfen an den Enden mit Auflagerversatz in die Bundständer und wurden dazwischen über die Bundständer geblattet, ebenso die Deckengeschossriegel in Längsrichtung. Die Zwischendecke bestand aus einem lose aufliegenden Längsgebälk.
Die Aussteifung des Ständergerüsts ist Aufgabe von Kopfbändern in Längs- und Querrichtung, die mit Ausnahme einiger weniger im großflächigen Heulager jeweils mit hölzernen Wandfüllungen kombiniert sind. Unter den Dachbalkenvorkragungen der vorderen Längsseite und unter den auskragenden Rähmen der vorderen Schmalseite wirken Kopfstreben stützend und aussteifend. An rückwärtiger Längs- und Schmalseite übernehmen gerade Streben diese Aufgabe.
Für den Trippel im Obergeschoss zapfen vorkragende Stichbalken mit stützenden Kopfstreben oberhalb des Geschossdeckenriegels in die Bundständer und sind vernagelt.
Dachwerk
Das Dachwerk setzt sich aus zwei Abschnitten völlig unterschiedlicher Konstruktionsweisen zusammen, getrennt nach Wohn- und Wirtschaftsteil.
Über dem Wohnteil spannt sich in ganzer Breite ein liegender Stuhl in zwei Querbinderachsen. Der Aussteifung in Querrichtung dienen Kopfstreben, die auffällig kurz ausgebildet sind. Oberhalb der Kehlbalken trägt eine stehende Stuhlachse mit angeblatteten Fußbändern das Firsträhm. Der vordere Vollwalm wird von einer stehenden Querbinderachse getragen, die auf der eingezogenen Wandachse der Schmalseite gründet. Allen drei Querbundachsen im Wohnteil ist ein Ende ohne Stützung geblieben, da die Wandachsen im Wohnteil gegeneinander verschoben sind, eines davon liegt an der vorderen, die anderen beiden an der hinteren Längsseite. Da die Stuhlstreben direkt auf dem Dachbalken gründen, werden diese unmittelbar belastet, ohne dass eine Übertragung durch die Stuhlschwelle möglich wäre.
Im Wirtschaftsteil (inkl. Trennwand zum Wohnteil) wird das Dachwerk von First- und Hochständern gebildet, die ganz unten auf dem Schwellenrost gründen. In Querrichtung wird die Aussteifung durch Langbänder gebildet, in Längsrichtung jeweils durch ein Kopfband am oberen Ende eines jeden Ständers. An beiden Längsseiten und an der stehenden Querbinderachse unter dem vorderen Walm zapfen lange Stuhlstreben unter der Dachfläche an der Traufe in den Dachbalken ein und blatten oben an die seitlichen Hochständer. Diese dienen der Queraussteifung und durch eine über alle Querbundachsen hinweg verlaufende Verriegelung zusammen mit wenigen Kopf- und Fußbändern der Längsaussteifung. Am hinteren Vollwalm reichen Dachgeschossriegel und seitliche Stuhlrähme weit über die Querbundachse hinaus.
Die Fahr mit Dreschtenne liegt innerhalb der Längszone auf der rückwärtigen Seite der Firstachse und erstreckt sich durch den gesamten Wirtschaftsteil bzw. den Bereich mit Firstständergerüst. Die Wiederkehr besitzt ein eigenständiges kleines Dachwerk mit stehender Firstachse, Fußbändern quer und Kopfbändern längs, das mit einem Vollwalm schließt.
Wie bei den Häusern des Schwarzwalds üblich, wurden die Wände aus hölzernen Füllungen unterschiedlicher Zusammensetzung aufgebaut, bestehend aus Bohlen, Brettern, Kanthölzern oder Kombinationen der letzten beiden. Sie wurden Nuten geschoben, die aus den Gerüsthölzern herausgearbeitet sind. Die Art und Weise der Wandausbildung richtete sich in erster Linie nach Funktion und Bedeutung der Räumlichkeiten. Die konstruktive Ausführung von Fenstern und Türen und die Art der Füllung erfolgten in gegenseitiger Abhängigkeit.
