Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Kath. Pfarrkirche St. Georg

ID: 169805309019  /  Datum: 22.03.2017
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Bodanrückstraße
Hausnummer: 15
Postleitzahl: 78315
Stadt-Teilort: Radolfzell-Liggeringen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Konstanz (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8335063012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Ehem. Torkel, Am Rathaus 1 (78315 Radolfzell-Liggeringen)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Pfarrkirche St. Georg nimmt wohl ihren Anfang unter der Herrschaft der Herren von Liggeringen im 11. Jahrhundert. Erwähnung findet die Kirche außerdem 1466, 1570 und 1658. Anlässlich der Gründung der Rosenkranzbrüderschaft im Jahr 1662 wird sie erstmals als Pfarrkirche genannt. Aus dieser Zeit stammt wohl aus das seitliche Altargemälde "Mariae Verkündigung".
1711/12 wird die Kirche umfassend im Stil des Barock umgebaut und 1718 durch den Bischof Konrad Ferdinand von Wildegg geweiht. 1895 wurde ein neuer Glockenturm mit farbigen Dachziegeln errichtet.
Mit dem neugotischen Neubau im Jahr 1905 wurde die spätgotische-barocke Vorgängerkirche als Seitenkapelle im Norden des neuen Kirchenbaus, bestehend aus Langhaus mit Chorapside und Sakristei) integriert. Eine Steintafel unter einem Langhausfenster der Westseite trägt das Datum 1905. Der ursprüngliche Kirchenbau besaß seinen Chor im Osten, der heute trapezförmig ausgebildet ist, und einen Glockenturm im Südwesten. Das heutige Langhaus mit der Chorapside und der Sakristei wurde um 1905 angebaut.
Bei Bombenangriffen im 2. Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt und danach wieder aufgebaut.

Neben neuromanischen Malereien im Chor und am Chorbogen ist außerdem ein gotisches Prozessionskreuz mit Emaillearbeiten aus dem 14. Jh. erhalten, im ehem. Chor der barocke Hochaltar mit dem Altarbild des hl. Georg.


1. Bauphase:
(1000 - 1099)
Gotische Anfänge der Kirche unter der Herrschaft der Herren von Liggeringen.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kirche, allgemein

2. Bauphase:
(1662)
Erstmalige Nennung als Pfarrkirche.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Pfarrkirche

3. Bauphase:
(1711 - 1718)
Barockisierender Umbau der gotischen Kirche und Weihe 1718.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

4. Bauphase:
(1895)
Errichtung des Kirchturms.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

5. Bauphase:
(1905 - 1906)
Die spätgotische-barocke Pfarrkirche wurde 1905-06 durch einen Neubau erweitert bzw. in diesen integriert.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Anbau

6. Bauphase:
(1923)
Innenrenovierung der Kirche (a).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung

7. Bauphase:
(1945)
Nach Schäden im 2. Weltkrieg nach 1945 wieder erneuert.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Bauphase:
(1963)
Umfangreiche Renovierung des Innenraumes (a).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Ausstattung
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

keine

Zugeordnete Dokumentationen

  • Restauratorische Untersuchungen

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Die Pfarrkirche St. Georg befindet sich inmitten des Radolfzeller Stadtteils Liggeringen an der Hauptdurchfahrtsstraße Bodanrückstraße auf einer hügelartigen Erhöhung.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Pfarrkirche
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Kirchengebäude zeigt ein von Nord nach Süd gerichtetes Langhaus, dessen Chorbereich nach Süden eingezogen ist und eine halbrunde Apsis mit drei rundbogigen Fensteröffnungen besitzt. Überfangen wird das Langhaus von einem beidseitig um zweidrittel gewalmten Satteldach. An der südöstlichen Kirchenaußenseite schließt die sehr viel niedrigere Sakristei mit rundbogigem Zwillingsfenster an.
An die westliche Langhausseite ist der rechteckige Turm mit spitzem Pyramidendach gesetzt. Auf der Höhe des Turmes beginnt nach Süden der 1905 erbaute neugotische Kirchenteil. An der östlichen Nordseite markiert der trapezförmige Gebäudeabschluss die ehem. Apsis des neugotischen Vorgängerbaus. Dieser wird an den zwei Flanken durch große Rundbogenfenster unterbrochen, auf der Stirnseite befindet sich ein kleines Rundfenster. Ein Mauervorsprung leitet zum Langhaus. Der Norden, das ehemalige Langhaus, zeigt sich mit drei großen Rundbogenfenstern und darüber liegenden Rundfenstern.

Der Glockenturm besteht im obersten Glockengeschoss aus roten Natursteinquadern. Diese Natursteinquader sind in ihrer Oberfläche fein gespitzt und mit einem Randschlag versehen. Unter dem Pyramidendach befindet sich ein reich profiliertes Dachgesims. In jeder Himmelsrichtung befindet sich je ein Doppelfenster, darüber sind die Ziffernblätter der Uhr eingelassen. Die Doppelfenster sind an ihren Gewänden mit einem umlaufenden 3/4-Rundstab geschmückt. Das Mittelgewände wird hervorgehoben durch eine vorgestellte Säule mit ausgebildeten Kapitell und einer Basis. Das umlaufende profilierte Fensterbankgesims bildet den Abschluss dieses Geschosses. Unter diesem Gesims befindet sich ein Läufer, ebenfalls aus den roten Sandsteinquadern gearbeitet, welcher ohne Unterbrechung in die durchgehende Eckquaderung des Turmes übergeht. Darunter sind auf jeder Seite Dopplefenster mit Segmentbögen angelegt. Kleine, schmale Treppenfenster befinden sich übereinander am verputzten und weiß getünchten Turmschaft. Ihre Umrandung besteht ebenfalls aus dem roten Naturstein. Die Sockelzone des Turmes setzt sich aus einem abgeschrägten Sockelgesims und dem darunterliegenden Sockelsteinen aus rotem Sandstein zusammen. Der Turmzugang wird durch roten Sandstein umrandet. Ein Flachbogen, welcher im oberen Teil durch ein flaches Dreieck mit Kanus abgeschlossen wird, bildet den Sturz. Dieser wird wie auch die Gewände mit einem Rundstab geschmückt.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Der Zugang zum Kircheninneren erfolgt über die westliche Langhausseite. Eine über drei Stufen erhöhte Eingangstür mit kleinem Rundbogenfenster über dem Türsturz stammt aus dem Bauabschnitt von 1905. Noch auf der Westseite befindet sich der zweite Eingang in die Kirche.
Das einschiffige, rechteckige Langhaus wird von einer Flachdecke mit abgeschrägten Ecken überfangen und endet nach Süden hin in einem eingezogenen Chorhaus vor der Rundapsis.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach mit Halbwalm-/Zweidrittelwalm
    • Zwiebeldach/-helm
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Wand-/Deckengestaltung
Konstruktion/Material:
Äußerlich kann man die verschiedenen Bauteile z. B. an der Sockelzone unterscheiden. Die Sockelzone des älteren Bauteiles besteht aus Naturstein, die des Baus aus dem 20. Jh. besitzt ein Gesims aus Kunststein, die Zone darunter ist aufgeputzt. Ebenso sind alle Fensterumrandungen des neuen Baues aus Kunststein gefertigt.

Der Glockenturm besteht im oberen Glockengeschoss aus roten Natursteinquadern. Diese Natursteinquader sind in ihrer Oberfläche fein gespitzt und mit einem Randschlag versehen. Der Turm wird abgeschlossen durch ein Pyramidendach. Unter dem umlaufenden Fensterbankgesims befindet sich ein Läufer aus rotem Sandstein. Die Umrandung der kleinen Treppenfenster besteht ebenfalls aus dem roten Naturstein. Die Sockelzone des Turmes setzt sich aus einem abgeschrägten Sockelgesims und dem darunterliegenden Sockelsteinen aus rotem Sandstein zusammen. Die Fundamente der mittelalterlichen Kirche aus Muschelkalksteinen sind teilweise unter der Sockelzone sichtbar. Das Türgewände des Turmeingangs besteht ebenfalls aus dem roten Sandstein.

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